Was für eine Verschwendung...

…für unser schlaues Tinchen:

Eine Abhandlung ist die wissenschaftliche Untersuchung und Darstellung eines Problems, eines abhandenen Gegenstands, oder eines lebenswichtigen Organ…zB. das Gehirn!

Die Abhandlung erlaubt von allen informierenden Textformen den geringsten literarischen Spielraum.

Ästhetischen Genuß zieht der Leser allenfalls aus der methodischen Stringenz der Gedankenführung und der Angemessenheit, Bündigkeit und Klarheit der Darstellung.

Prinzipiell soll das Vorgehen einer Abhandlung strikt methodisch orientiert sein: systematisch bis zum Kolaps quälen, ausgliedernd & logisch folgernd kontern, lückenlos anhand von Fakten argumentieren und mit „objektivem“ Anspruch attackieren, sachlich tief schlagen, schmucklos beleidigen und immer ironiefrei, aber treffend shooten!

Die älteste und zweifelsfrei beste Form der Abhandlung ist der Traktat…der Beiwagen eines Traktors!

;0)

welchen Beruf übst du aus, Dirty?

mfg tina - bitte um Auskunft

IHR SEID BEIDE TOTAL PLEMPLEM…

wenn hier wer in eine Anstallt für geistig Gestörte gehört - dann bin ICH das mit sicherheit NICHT!!!

mfg tina

PS: und jetzt hör endlich auf mich zu nerven

…Oberpfleger in einer Privat-Klinik, genauer gesagt im fakultativ geschlossenem Bereich:
(für Patienten mit organischen psychischen Störungen)

Die Klinik, in der ich arbeite, verfügt über einen fakultativ geschlossenen Bereich mit acht Betten zur Betreuung von Patienten insbesondere nach Schädel-Hirn-Trauma, Hirnblutungen oder einer Reanimation, die ausgeprägte psychische Störungen („organisches Psychosyndrom“), insbesondere Gedächtnis-, Orientierungs- und Verhaltens- Antriebsstörungen, oder der von mir angesprochenen gespaltener Persönlichkeit aufweisen.

Wennst mal Interesse haben solltest…

Hier die vielen Vorteile:
Tagesstrukturierende Konzepte und ein unmittelbarer Kontakt mit dem Pflegepersonal (also auch mit mir) und den Ergotherapeuten, die als multiprofessionelles und interdisziplinäres Team arbeiten, dienen den Patienten zur Reorientierung und Wiedererlangung von Alltagsaktivitäten. Dadurch ist es möglich, einem Teil der behandelten Patienten die Rückkehr in das häusliche Umfeld zu ermöglichen.

Naaaa, lässt dich das hoffen???

Von einer möglichst frühzeitigen Aufnahme in diesen Bereich profitieren ganz besonders jüngere Patienten…hast gelesen Tinchen???

Soooo, nun aber weiter zu deiner Frage:

Den Grundkurs habe ich in einer Anstalt für geistig abnorme Triebtäter absolviert, dann war ich 3 Jahre auf Praktikum bei geistig zurückgebliebene Frauen und schliesslich bin ich hier gelandet.

Mein Ur-Grossvater…von dem ich dieses Interesse geerbt habe, war Viktor E.K. Franz Freiherr von Gebsattel, der 1976, im stattlichen Alter von 93 Jahren verstarb!

Meine Wohnung biegt sich von wissenschaftlichen Büchern, denn mein lieber Uropa war Humanmediziner, Philosoph, Psychiater, Psychotherapeut, Wissenschaftspublizist und Schriftsteller, Begründer einer personal orientierten Medizin (einschl. Psychiatrie und Psychotherapie). - Das bedeutende und hoch angesehene uradelige Geschlecht derer v. G. stammt aus Franken. Urkundlich wurde es erstmals 1180 genannt und 1816 im Königreich Bayern bei der Freiherrenklasse immatrikuliert. Ihm entstammten mehrere hochgestellte Persönlichkeiten der Kirche sowie des Militärs: Johann Philipp v. G., einer der umstrittensten Geistlichen seiner Zeit, hatte von 1599-1606 den fürstbischöflichen Stuhl von Bamberg inne, Daniel Johann Anton v. G. war pflichteifriger Weihbischof von Würzburg (1748-1788), Lothar Anselm v. G. zeichnete von 1818/1821 - 1846 als erster Erzbischof der neu errichteten Diözese München-Freising verantwortlich und Ludwig v. G., ein bekannter Militärschriftsteller, trat 1914 als kommandierender General an die Spitze des 3. bayerischen Armeekorps in Nürnberg, um nur einige zu nennen (vgl. Gebsattel 1927). - Viktor Emil war der erste von zwei Söhnen des Kgl. bay. Generals der Kavallerie Konstantin Freiherr v. G. (1854 - 1932) und dessen Ehefrau Marie, geb. Freiin Karg von Bebenburg (1860-1927). Er und sein jüngerer Bruder, der im Alter von 16 Jahren starb, erfuhren durch ihre gottesfürchtigen und frommen Eltern eine strenge Erziehung. Die Mutter förderte den sensiblen ältesten Sohn hinsichtlich seiner künstlerischen und wissenschaftlichen Begabungen. Von 1889 bis 1894 besuchte v. G. in Bamberg die Volksschule und das Neue Gymnasium, anschließend das humanistische Neue Gymnasium in Würzburg, wo er als Zögling des „„Kgl. Adeligen Julianums““ im Jahre 1901 erfolgreich das Abitur ablegte. Entsprechend der familiären Tradition schien für den jungen Freiherrn die militärische Laufbahn vorgezeichnet. Doch nach seinem Dienst als Einjährig-Freiwilliger wurde, bedingt durch eine Knieverletzung bei einem Jagdunfall mit anschließender Gehbehinderung, eine militärische Karriere dauerhaft vereitelt. Daraufhin strebte v. G. den diplomatischen Dienst als Berufsziel an und studierte Jurisprudenz in Berlin. Aber schon nach einem Jahr wechselte er das Studienfach. Ab 1903 studierte er in München Philosophie, Psychologie sowie Kunstgeschichte. In seiner Geburtsstadt promovierte er 1906 bei Theodor Lipps, Professor für Philosophie, mit einer Dissertation über das Thema: „„Zur Psychologie der Gefühlsirradiation““. Der Studienabschluss bedeutete nicht Übergang in einen Beruf. Jahre des Suchens und freie schriftstellerische Tätigkeit schlossen sich an: Reisen nach Italien und Griechenland, in die Schweiz und vor allem nach Frankreich, wo v. G. in den Künstlerkreisen um den österreichischen Lyriker Rainer Maria Rilke, August Rodin und Henri Matisse Eingang fand. Übersetzungen französischer Lyrik und eigene literarische Versuche, darunter ein umfangreiches Prosawerk, fallen in diesen Abschnitt seines Lebens (vgl. Gebsattel 1909, 1911), ebenso wie erste Begegnungen mit Vertretern der damals aufkommenden Psychoanalyse, wie Leonhard Seif. Die Freundschaft mit Rilke mag auch das lebenslange Interesse v. G.s an lyrischer Dichtung gefördert haben, das in zwei unveröffentlichten Bänden eigener Verse seinen Niederschlag gefunden hat. (Vgl. Gebsattel 1954, 1958). - Im September 1911 nahm v. G. am III. Kongress der „„Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung““ teil. Etwa 50 Mitglieder und Gäste aus vielen Teilen der Welt kamen in der Kongressstadt Weimar zusammen, bedeutende Persönlichkeiten der Medizin, Psychiatrie und Psychoanalyse u. a. Karl Abraham, Eugen Bleuler, Paul Federn, Sándor Ferenczi, Ernest Jones, Carl Gustav Jung und Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse. Die persönliche Begegnung mit letztgenannten wurde für v. G. zum Schicksal: - „„In dem biographischen Essay, den er über den Meister und Lehrer für das Sammelwerk ‚Die großen Deutschen‘ (Band 4, Berlin 1957) schrieb, zitiert er ein Wort Freuds, das für ihn selbst nicht weniger Geltung hatte: ‚Wen die Psychoanalyse einmal gepackt hat, den läßt sie nicht mehr los‘““ (Schmolze 1983, S. 13). Sich selbst rechnete v. G. zu „„den undogmatischen Erben Freuds““ (Gebsattel 1960, S. 195). Er schloss sich im Laufe seiner wissenschaftlichen Karriere keiner speziellen tiefenpsychologischen Schule an. In Weimar begegnete der 28-jährige Doktor der Philosophie auch noch der weit gereisten, sehr belesenen und berühmt-berüchtigten Schriftstellerin und späteren Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé, die aus russischem Adel stammte und u. a. mit Friedrich Nietzsche und Rainer Maria Rilke enge Beziehungen unterhalten hatte. Sie war in Begleitung ihres Geliebten Poul Bjerre, eines schwedischen Psychotherapeuten. Den Freiherrn faszinierte die damals 50-jährige Frau. Zwischen den beiden hatte „„sich etwas angesponnen, was nicht lange währen sollte und dennoch tiefe Spuren im Leben Gebsattels hinterließ““ (Schmolze 1983, S. 13; vgl. Peters H. F. 1991, S. 350). - Im Jahre 1913 fasste v. G. den Entschluss Medizin zu studieren. Sechs Jahre später beendete er sein Medizinstudium mit der Dissertation „„Verständnis atypischer Tuberkuloseformen““. 1920 heiratete der inzwischen fast 37-jährige die Kinderärztin Karoline von Falkenhayn. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor: Maria Elisabeth Viola (1920) und Christine Elisabeth Mathilde ( 1922). - Nach einer psychoanalytischen Ausbildung und psychiatrisch-neurologischer Praxis an Klininken in München wechselte v. G. 1922 an die Kuranstalten Westend in Berlin-Charlottenburg über. Drei Jahre später eröffnete er im dreiflügeligen Barockschloss Fürstenberg i. Meckl., unweit der Reichshauptstadt gelegen, ein psychiatrisches Privatsanatorium, dem er auch als Leiter vorstand. Das Schloss war im übrigen auch ein Treffpunkt namhafter Künstler und Wissenschaftler. Mit großem Eifer setzte sich v. G. weiter mit der Psychoanalyse auseinander, die seinerzeit in Hochblüte stand. Sie hatte ihn als tiefgläubigen Katholiken erschüttert, aber seine Verwurzelung in der katholischen Kirche war so tief, dass ein Bruch ausgeschlossen war: - „„Wenn er dem Spannungsverhältnis zwischen den Grundsätzen katholischer Moral und den Einsichten der Psychoanalyse in wechselndem Maße seine Aufmerksamkeit zuwendete, dann hatte das Interesse jugendbewegter Katholiken der zwanziger Jahre an dieser Fragestellung zumindest einen Impuls gegeben. Der ‚Quickborn‘, der sich auf Burg Rothenfels einen Stützpunkt geschaffen hatte, bat Gebsattel schon 1925 um seine Mitarbeit. Sein Aufsatz ‚Der personale Faktor des Heilungsprozesses‘, der dann in der Quickborn-Zeitschrift ‚Schildgenossen‘ (1925; M. B.) erschien, zeigt, daß sich Gebsattel dabei nicht auf Allgemeinplätze zurückzog. 1927 wurde Romano Guardini Leiter der Burg Rothenfels, die durch ihn über die Funktion einer ‚Jugendburg‘ hinauswuchs und zur Vorläuferin der späteren ‚Katholischen Akademien‘ und zugleich zu einem Zentrum der inneren, liturgischen Erneuerung der Kirche wurde. Mit ihm verband Gebsattel schon bald ein Vertrauensverhältnis. Wenn er sich in der Folge auch als Psychotherapeut voll und ganz als ‚Katholik‘ empfand und verstand, war dies vor allem dem Gespräch mit Guardini zu danken, das die ‚Auseinandersetzung‘ in einzelnen Problemkreisen keineswegs ausschloß. Drei Aufsätze dokumentieren dieses Gespräch: ‚In seelischer Not. Briefe eines Arztes‘ (1940), ‚Von der christlichen Gelassenheit‘ (1940) und ‚Religion und Psychologie‘ (1941). In allen drei Fällen sorgte Romano Guardini für den Druck““ (Schmolze 1983, S. 14 f). - Während der Nazi-Zeit sympathisierte der Freiherr mit dem „„Kreisauer Kreis““ und versteckte in seiner Klinik, die 1939 beschlagnahmt wurde, auch Juden. Folgend eröffnete er eine Privatpraxis und war zudem bis 1944 als Lehrbeauftragter am „„Deutschen Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie““ in Berlin tätig. Ende 1943 wurde bei einem Bombenangriff auf Berlin v. G.s Wohnung und seine Praxis zerstört. Daraufhin übersiedelte die Familie nach Wien, wo der Mediziner eine psychotherapeutische Poliklinik, eine Zweigstelle des genannten Instituts, aufbaute und leitete. - Nach dem Zusammenbruch der Nazi-Diktatur arbeitete er für kurze Zeit in privater Praxis in Überlingen, folgend als Chefarzt der psychiatrischen Privatklinik „„Schloss Haus Baden““ bei Badenweiler. Außerdem übernahm er an der Universität Freiburg einen Lehrauftrag für medizinische Psychologie und Psychotherapie. In diese Zeit fällt seine persönliche Bekanntschaft mit Martin Heidegger. Im Alter von 67 Jahren wurde der weithin bekannte und hochgeschätzte Wissenschaftler als Honorarprofessor nach Würzburg berufen: - „„Mit dem Wintersemester 1950/51 beginnt v. Gebsattel an der Medizinischen Fakultät seine Lehrtätigkeit und übernimmt für ein Jahr, bis zur endgültigen Wiederbesetzung des Lehrstuhls, die kommissarische Vertretung der ordentlichen Professur für Psychiatrie und Nervenheilkunde. Als kommissarischer Leiter der Psychiatrischen Klinik hält er Vorlesungen in medizinischer Psychiatrie. Dann betreut er den ebenfalls verwaisten Lehrstuhl für Erbbiologie und Anthropologie. Schließlich gelingt es ihm, diesen durch Verhandlungen mit dem Bundesministerium umzuwidmen in ein ‚Lehrinstitut für Psychotherapie und medizinische Psychologie‘. Dieses Institut an der Universität Würzburg ist das erste dieser Art an einer deutschen Hochschule (der dazugehörende Lehrstuhl folgte und wurde so zum ersten in Deutschland errichteten Lehrstuhl für Psychotherapie und Medizinische Psychologie; M. B.). Nahezu zwei Jahrzehnte, bis 1969, ist v. Gebsattel Vorstand des Instituts für Psychotherapie und Medizinische Psychologie (noch heute trägt es diesen Namen, M. B.)““ (Otte 1996, S. 138 f). - Ab 1952 gab v. G. gemeinsam mit Gustav Kafka die in Fachkreisen hoch angesehene „„Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie““ (damals unter dem Namen „„Jahrbuch für Psychologie und Psychotherapie““) heraus, und blieb bis zu seinem Tod einer ihrer Herausgeber. Bis in die 1960er Jahre gehörte er dem Beirat des Periodikums „„Der Nervenarzt““ an, außerdem zeichnete er als Mitherausgeber der „„Zeitschrift für Sexualforschung““, der „„Confinia Psychiatrica““, des mehrbändigen „„Handbuchs der Neurosenlehre und Psychotherapie““, des „„Handbuchs der medizinischen Sexualforschung““ sowie des Fachbuches „„Psychopathologie der Sexualität““ verantwortlich. Überdies leitete er mehrere Jahre die Sektion Psychologie und Psychotherapie der „„Görres-Gesellschaft““. - Februar 1958 wurde v. G. zum 75. Geburtstag mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, vor allem in Anerkennung seiner Verdienste um die Rehabilitation der Psychotherapie in Deutschland nach dem Zusammenbruch der Nazi-Gewaltherrschaft. Durch seine ärztliche und psychotherapeutische Tätigkeit sowie Lehrtätigkeit erwarb sich v. G. viele Schüler und Freunde, wovon das umfangreiche Sammelwerk „„Werden und Handeln““ (Stuttgart 1963), erschienen zu seinem 80. Geburtstag, beredtes Zeugnis ablegt. Namhafte Ärzte, Philosophen, Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten wie Ludwig Binswanger, Walter Bräutigam, Igor A. Graf Caruso, Hans Giese, Eugcne Minkowski, Erwin Straus, Eckart Wiesenhütter entrichteten dem „„philosophischen Seelenarzt““ ihre Anerkennung und ihren Dank. Für seine wissenschaftlichen Leistungen im Grenzgebiet von Medizin, Philosophie, Ethik und Theologie würdigte ihn die Universität Würzburg: Die Theologische Fakultät ernannte ihn, anlässlich seines 90. Geburtstages, zum Ehrendoktor der Theologie, zugleich überreichte ihm die Medizinische Fakultät die „„Franz-von-Rienecker-Medaille““ in Gold: - „„Die Auszeichnungen sind Ausdruck für reich empfundene Begegnungen und tiefer Dankbarkeit dafür, daß v. Gebsattel in seinem Lebenswerk die enge Verbindung zwischen einem zwar universalen, aber letztlich doch ‚personal‘ orientierten Christentum und der psychotherapeutischen Behandlung niedergelegt hat. Sein Menschenbild, das er wiederholt entwirft, um es im Rahmen des Christentums wieder aufzurichten, ist eben nicht ohne eine zutiefst christliche Konzeption zu denken. Dies ist auch aus seinem Therapieverständnis deutlich. Er versteht Therapie immer im personalen Sinn einer Versöhnung, die letztlich zwischen Mensch und Gott geschieht““ (Otte 1996, S. 141 f). - Nach dem Tod seiner Frau Karoline im Jahre 1966 verlegte v. G. seinen Lebensmittelpunkt wieder nach Bamberg zurück. Er heiratete in zweiter Ehe Rosmarie von Minden, geb. Renz, in deren Haus er nochmals eine psychotherapeutische Praxis eröffnete. Hier starb Freiherr v. G. am 22. März 1976 im Alter von 93 Jahren. - Die umfangreiche wissenschaftliche Hinterlassenschaft v. G.s stellt keine systematische und umfassende Theorie dar. Der Psychoanalytiker Igor A. Caruso nannte seine Art, den Menschen zu einem befreiten Leben zu verhelfen, „„anthropologische Psychotherapie““ (schließt folgend Medizin und Psychiatrie mit ein). Demgegenüber betrachtete v. G. die Bezeichnung „„personale Psychotherapie““ als zutreffender (vgl. Wiesenhütter 1969, S. 149). Damit ist bereits die Richtung seines Forschungs- und Therapieschwerpunktes angedeutet. Als Mediziner, Psychiater und praktizierender Psychotherapeut war er stets bemüht, die humane Dimension in die Medizin (schließt folgend Psychotherapie und Psychiatrie mit ein) einzubeziehen. Vordergründig ist es Aufgabe des Arztes (schließt folgend den Psychotherapeuten und Psychiater mit ein), dem Patienten eine Ich-Du-Begegnung zu ermöglichen. Sein Hauptaugenmerkmal liegt auf der „„Existenzform des konkreten Menschen““, auf den Patienten als „„Person““ (Gebsattel 1960, S. 198). Dazu äußerte sich v. G. folgendermaßen: - „„Niemals könne die Medizin sich anmaßen, eine Wesenslehre vom Menschen zu entwickeln. Niemals sei sie berufen, den Sinn der menschlichen Existenz zu ergründen, oder die Idee, das Wesensbild des Menschen zu ergreifen. Aber dieses alles in seinem Sinn bewegend, könne der Mediziner erst Arzt werden. In der Ausrichtung auf das nie gewußte, aber immer gegenwärtige Totum humanum, werde der Arzt zu einer anderen, einer umfänglicheren Vorstellung in seinem Umgang mit dem kranken Menschen gelangen, zu einer anderen Begegnung, als sie dem bloßen Naturwissenschaftler möglich sei. Gewiß decken der Logos vom Menschen und der medizinische Ausblick auf diesen Logos sich nicht. Sondern Kranksein bedeute nur einen Aspekt des Menschen““ (Gebsattel 1959, S. 194 f). - Dabei war er der Ansicht, „„daß der Logos vom Menschen nur auf dem Weg der Beteiligung aller Fakultäten, und auch so nur annähernd zu erschießen sei““ (ebd., S. 199). Eindeutig liegt hier die Betonung auf annähernd, zumal man letztlich den „„Geheimnis-Stand des Menschseins““ (ebd., S. 195) nicht ergründen könne. Trotzdem begegnet man dem Menschen in eben seinem „„Geheimnis-Stand““, wenn er als Kranker den Arzt aufsucht, denn die Krankheit, „„was immer über sie in wünschenswerter, ja gebotener Versachlichung ausgemacht werden kann, sie doch in erster Linie eine Weise des Menschseins ist: daß also die grundlegende medizinische Fragestellung von dieser Tatsache auszugehen hat: welche Wirklichkeit sich in der mitmenschlichen Begegnung mit der einmaligen, unauswechselbaren Person des Kranken erschließt““ (ebd., S. 198). Nach v. G. ist die Begegnung zwischen Arzt und Patient durch Handlungscharakter gekennzeichnet. Diesbezüglich unterschied er drei Sinnstufen des ärztlichen Handelns, die zueinander in einem dialektischen Verhältnis stehen. Die erste Sinnstufe ist die elementar-sympathetische Stufe, in der der Arzt durch die Not eines Begegnenden angerufen wird. Hier liegt die Aufgabe des Arztes, denn der „„Rufcharakter““ der Not erfordert Antwort und Hilfe. Dann folgt die zweite Sinnstufe des ärztlichen Überlegens, Planens und Handelns. Die zweite Sinnstufe wird auch als diagnostisch-therapeutische Sinnstufe bezeichnet. Was das Verhältnis zwischen Arzt und Patienten betrifft, ist das die sogenannte Entfremdungsstufe, d. h. die Einheit zwischen Arzt und Patient muss zunächst wieder in den Hintergrund treten, zugunsten der sachlich, wissenschaftlich begründeten, objektiven Hilfeleistung. Es folgt eine dritte, die Begegnung umfassende Sinnstufe, die durch Partnerschaft zwischen Arzt und Patienten gekennzeichnet ist. Sie wird die personale Stufe genannt, da die Arzt-Patientenbeziehung von partnerschaftlichem Charakter geprägt ist: ein „„Partnerverhältnis von Personen, die gleichgestellt sind im Hinblick auf das Sein““ (Gebsattel 1953, S. 377). In dieser personalen Gemeinschaft begegnen sich Arzt und Patient als Mitmenschen, als Personen ganz spezifischer und individueller Art (vgl. Gebsattel 1964, S. 67 f). - Während v. G.s Werk in seiner Gesamtheit auf die „„Vorbereitung einer medizinischen Anthropologie““ (vgl. Gebsattel 1954) zielt, äußerte er sich im Detail zu vielen weiteren Themen wie der Neurosenlehre, der Traumdeutung, der Psychoanalyse und -therapie, der Theologie, der Philosophie, der Pädagogik, der Kunst und Literatur, zu speziellen Störungsbildern wie z. b. Phobien, Zwangsneurosen, Depressionen, Perversionen und anderen psychopathologischen Symptomen bis hin zu Betrachtungen von spezifisch anthropologischen Themen wie Tod, Angst, Ehe und Liebe. Sie sind zusammengefasst in den beiden Sammelwerken „„Prolegomena einer medizinischen Anthropologie““ (1954) und „„Imago Hominis““ (1964). Insgesamt betrachtet steht allgemein im Zentrum seiner umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten die (christliche) Theologie, als diejenige Grundlagenwissenschaft, die den umfassenden Rahmen bereitstellt, in den die letzten Aussagen über das menschliche Wesen einzuordnen sind. Für den tiefgläubigen Katholiken „„ist das Christentum bekanntlich keine Religion unter anderen Religionen, sondern die ‚Wahrheit‘, während die anderen religiösen Lehren ‚nur Religionen‘ sind““ (Schlegel 1973, S. 180). Mit seiner Möglichkeit und seinem Auftrag, Person, als „„transzendierende abgehobene Wesensmitte des Menschen““ (Wiesenhütter 1969, S. 150), zu werden, erweist sich nach Ansicht des „„philosophischen Seelenarztes““ der Mensch als das Ebenbild Gottes. Im Du Gottes wurzelt jedes menschliche Du (vgl. Gebsattel 1925, S. 247 ff.). Ein Angebot für einen solchen „„personalen Seinsgrund““ stellt für den Wissenschaftler das (katholische) Christentum dar; „„denn es ist eine Wirklichkeit hinter dem Geltungsbereich ethisch-praktischer Normen, nicht ein Inbegriff von moralischen Leitsätzen und Neubestimmungen. Damit ist Personsein vom Menschen her gesehen ein Wagnis des Glaubens und von Gott her gesehen ein Akt der Liebe““ (Gebsattel 1953, S. 73). Demzufolge liegt die tiefste Wesensbestimmung des Menschen in seiner Gottesebenbildlichkeit begründet. Viele Wege führen zum Menschen, auch wenn der „„Geheimniszustand des Menschseins““ (Gebsattel 1959, S. 195) letztlich nie ganz ergründet werden kann. Somit ist der letzte Grund des Menschen wissenschaftlich und psychologisch unfassbar. - In mehreren Beiträgen befasste sich v. G. eingehend mit dem Werk seines Meisters und Lehrers, Sigmund Freud, sowie der Analytischen Psychologie des bedeutenden schweizerischen Psychoanalytikers Carl Gustav Jung, ganz besonders mit dessen Einstellung zur Mythologie, Religion und zum Christentum. Was seine Kritik an Sigmund Freud und dessen Menschenverständnis betrifft, vermerkte v. G.s Schüler Eckart Wiesenhütter: - „„Für GEBSATTEL ist FREUDS Lehre nur eine Teillehre menschlicher Aspekte und nicht einmal eine der wichtigsten oder zentralen. Wird FREUD unterschoben, sein Anliegen sei ein neues Menschenverständnis gewesen, korrigiert diese Ansicht GEBSATTEL, von einer Abwendung von der Krankheit und einer Hinwendung zum Menschen könne bei FREUD keine Rede sein, sondern der Ehrgeiz FREUDS ging dahin, auch die menschliche Seele der naturwissenschaftlichen Methodik zugänglich zu machen. Von ‚Tiefenmechanismen‘ redete er, von ‚seelischen Apparaturen und Funktionen‘, von ‚Affekt- und Triebdynamismen‘. Nicht die Begegnung mit dem kranken Menschen, sondern die Analyse der kranken Psyche war sein Thema. Diese wurde genauso zum Objekt gemacht wie die Körperorgane des Menschen““ (Wiesenhütter 1974, S. 81). - In seinem wohl populärsten Buch „„Christentum und Humanismus““, erschienen 1947, verwies der Freiherr auf die Gefahr des von Jung selbst angeprangerten Psychologismus (!), als bei ihm der „„innere Gott““ vor dem personalen Gott des biblischen Glaubens rangiere. In dem der Analytischen Psychologie zugrunde liegenden Menschenbild sei wohl von archetypischen Faktoren die Rede, die innere Erfahrungen konstellieren, es fehle ihr jedoch, so v. G., die Instanz, welche gegenüber dem Unbewussten die Entscheidung treffe. Polemisch konstatierte er: - „„Ist das nicht Psychologismus, so kann man mit gleichem Recht den Elefanten ein Gänseblümchen nennen und behaupten, man sei eben ein Botaniker““ (Gebsattel 1947, S. 36). - Über v. G.s kritischer Auseinandersetzung mit den Jung’schen Einstellungen, dabei speziell zum Christentum, resümierte Leonhard Schlegel: - „„Er stellt fest, daß christliche Motive in der Psychologie JUNGs tatsächlich eine gewisse Rolle spielten, wenn auch blaß, verwaschen, unwirksam und ohne Zuerkennung einer führenden Bedeutung. JUNG ordne das Christentum in seine Archetypologie ein, die er als Pragmatist, Psychologist und religiöser Agnostiker aufgestellt habe. ‚Der Versuch so vorzugehen bedeutet einen Versuch, mit heidnischen Kategorien, Symbolen, Mythologemen, lauter inadäquaten Erkenntnisweisen, die toto coelo verschiedene Haltung des Christen zum Dasein im ganzen zu erfassen‘… Im Grunde genommen sei es der alte Gegensatz von Christentum und Heidentum, der sich bei JUNG kundtue. Als Ersatz für den christlichen Glauben schlage JUNG die abenteuerliche und risikoreiche Auslieferung an die innere Erfahrung vor, womit die Neigung einhergehe, Seele und Selbst zu vergotten. Wenn sich auch unter dem Einfluß seiner Behandlung Patienten günstig entwickeln könnten, so daß sie mit umfänglicher gewordener und erhellter Persönlichkeit aus der Behandlung entlassen würden, so reichten die Gesichtspunkte der JUNGSCHEN Psychologie doch nicht ‚an die Unheiltiefe der abendländischen Menschheit heran‘… Die Ansicht v. GEBSATTELS, die Behandlung religiöser Probleme durch JUNG zeuge von Heidentum, ist durchaus verständlich. Damit anerkennt v. GEBSATTEL einerseits, daß es JUNG tatsächlich um echte Religiosität zu tun ist, bestreitet aber andererseits, daß es sich bei der Religiosität von JUNG um gläubiges Christentum im Sinne v. GEBSATTELS handelt““ (Schlegel 1973, S. 179). - Natürlich blieb v. G.s Werk nicht unkritisiert, das für manchen Kritiker in einem „„Mystizismus““ endete, der wissenschaftlich kaum noch vertretbar sei. Dieter Wyss ist folgender Meinung: - „„Den Auffassungen v. Gebsattel fehlt die Radikalität und der Mut, die christliche Bestimmung des Daseins in Frage zu stellen, sein Weltbild bleibt ‚ontisch‘ orientiert, deshalb wird das lebendige Subjekt, das Individuum, auch nur in der Perspektive und in den Zuordnungen einer bestimmten Weltanschauung sichtbar““ (Wyss 1957, S. 272). Und Josef Rattner fügte kritisch an: - „„Bezüglich seiner eigenen Position verfällt er (v. G.; M. B.) jedoch in den bedenklichen Irrtum, sie als übergreifendes Wissen und nahezu unumstößliche Weisheit zu verabsolutieren. Dies mag eine logische Konsequenz der ‚Katholizität‘ seiner Lehre sein, die mitunter aufdringlicher hervortritt, als dies in wissenschaftlichen Texten - auch bei größtmöglicher Konzilianz des Lesers - akzeptiert werden kann. Es ist im 20. Jahrhundert mehr als problematisch, das Christentum als einzig möglichen Humanismus anzupreisen… Es ist ungemein irritierend, wenn man den neuzeitlichen Rationalismus, Empirismus, Agnostizismus und Humanismus verurteilt““ (Rattner 1980, S. 278 ff.). - In seiner Kritik bezieht sich Josef Rattner auf v. G.s Publikation „„Christentum und Humanismus““, in der der Adelige über das fragwürdige Wesen Mensch folgendes „„Globalurteil““ fällte: - „„Ein so gefährdetes, ein so fragwürdiges Wesen wie der Mensch gehört nämlich in den Schutz des Heiligen. Ja gerade das Gute in ihm, seine Edelkeit, seine Kalokagathia, seine Humanität gehört in den Schutz des Heiligen. Seine reine Eigenwüchsigkeit reicht selten aus, ihn vor dem Verderben zu schützen… Die christliche Heilsordnung des Mittelalters war Orientierung und Führung. Nicht als ob das Unheil für den einzelnen dadurch ausgeschaltet gewesen wäre. Allein die Tatsache, daß seine Möglichkeiten abgesteckt, ja geordnet waren, hielt das Unheil in Schach. Nichts bändigt die Macht des Bösen so sehr wie der Hinweis auf die Modalitäten seines Vorkommens und Wirkens. Der Dekalog erzeugt in der Seele die Hellsichtigkeit, ohne die sie blind genannt werden müßte… Wenn die Welt nicht nach oben und innen anstößt an Gott als an ihre Grenze, wird sie grenzenlos, und der Mensch ist dem Fluch der verwirrenden Unendlichkeit ausgeliefert. Dasselbe gilt auch vom Werden: besteht nicht die Möglichkeit einer Heiligung seiner angeblichen ‚Unschuld‘, wird das Leben schal, giftig, böse oder stirbt ab. Das Gute im Menschen muß sich im absolut Guten wiederfinden, um atmen und wachsen zu können““ (Gebsattel 1947, S. 172 f). - In jüngster Zeit hatte die Heidelberger Universitätsklinik für Allgemeine Psychiatrie eine Station nach den bedeutenden Vertreter „„einer anthropologischen Forschungsrichtung in der Psychiatrie““ (http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Station-v-Gebsattel.1988.0.html)benannt.

Wennst noch etwas wissen willst, frage…ich stehe dir gerne zur Verfügung!

Haudiwaudi

und DAS soll ich dir glauben??
NIE UND NIMMER…

Ähm…entschuldigung, ich bin nunmal kein Motorradrennfahrer oder Motorradmechaniker, ich habe einen 08/15 Beruf und bin nur ein diplomierter Oberpfleger mit Brutto EUR 1400,- Monatseinkommen.

Sorry, wenn ich dich jetzt entäuscht habe…

…8 Std. in so einer Klinik, nur bin ICH auf der richtigen Seite des Gitterbettes!

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„„PS: und jetzt hör endlich auf mich zu nerven““
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Gerne Tina, aber DU hast mich hier zuerst angesprochen…unschuldigerweise!!!

[url=http://www.1000ps.at/forum/fb.asp?m=2187910]http://www.1000ps.at/forum/fb.asp?m=2187910[/url]

Na gut, dann schreib ich halt nix mehr mit dir, ganz wie du willst…

alles was ich wissen wollte, war nur dein Beruf - welchem du nachgehst… konntest du das nicht von Anfang an schreiben … sondern den anderen Quatsch?

mfg tina

Ich zitiere hier nur aus deinem Gäsebuch:

ICH GELOBE HIER MIT, BRAV ZU BLEIBEN UND NIEMANDEN ZU BELEIDIGEN

Ich zitiere hier nur aus deinem Gäsebuch:

ICH GELOBE HIER MIT, BRAV ZU BLEIBEN UND NIEMANDEN ZU BELEIDIGEN

uh … das war kein schimpfwort … vergiss es … DU bist ja so intelligent und ich ja sooo DUMM … und ich kann mit deinen Postings nicht mithalten - Dirty, ich mags zwar nicht zugeben, aber DU hast gewonnen… bist du nun zufrieden??

mfg tina

wie wärs wenn wir das Kriegsbeil endlich begraben???


mfg tina

ich beleidige niemanden mehr
und du bist n bischen netter zu mir

wie wärs, bist du dabei???

mfg tina

…nicht von Anfang an schreiben"

Entschuldige Tinchen, ich habe es teilweise in der Überschrift und als 1.Satz geschrieben…ist DAS Anfang genug?

Zur Erinnerung, ist ja immerhin schon 3 Postings her:

—> Ich bin diplomierter Oberpfleger in einer Privat-Klinik

das hab ich dir nach dem rest des Postings nicht geglaubt … jetzt schon …

mfg tina

Ich habe NICHT geschrieben, dass du ein Schimpfwort benutzt hast, sondern dich nur daran erinnert, dass du niemanden beleidigen willst!

Entschuldigung angenommen!

chef … beleidigen werde ich niemanden und beschimpfen auch nicht!;-))

hab gelesen dass da noch 2 plätze für BRNO frei sind, DARF ICH MIT???

mfg tina ganzliebschau

Mmmh, ich habe keinen Kriegsbeil, mein Anhängserl ist zwar angriffslustig, aber nicht in Camouflage, sondern fleischfarben und optisch nur etwas abgekiefelt, ähnlich einem 30 Jahre gebrauchten Schiedsrichterpfeifferl!

…und warum soll ich mein kleines & liebes Zumpferl lebendig begraben?