Wodurch geht ein Lenkkopflager kaputt?

 
Weiß jemand, warum Lenkkopflager kaputtgehen?
 
Ich hatte diesen Winter das - in der Werkstatt nicht ganz billige - Vergnügen Lenkkopflager erneuern. Die Investition hat sich auch absolut gelohnt. Der alte Bock hat jetzt wieder ein Handling wie frisch aus der Fabrik. Das Lager war wohl schon arg kaputt.
Trotzdem hätte mich interessiert wodurch solche Lager besonders abgenützt werden - von normalem Verschleiß abgesehen. Bodenwellen? Schlaglöcher? Fahrverhalten? Vielleicht könnte man das vermeiden, wenn man es weiß?
 
Alex

ein wälzlager läuft prinzipiell im mischreibungsgebiet (metall-öl-metall) und unterliegt daher einem verschleiß (und wird daher im zeitfestigkeitsbereich dimensioniert). das ist leider nicht zu verhindern. wälzlager mögen grundsätzlich keine harten stöße (besonders nicht im stillsatand und genau das ist beim lenkopflager der fall), da die kurzeitige erhöhte hertz’sche pressung unter der gehärteten laufschicht einen noch größeren strukturellen schaden anrichtet, als im stoßfreien betrieb, der dazu führt, dass dann kleine teile der laufläche des innenringes ausbrechen, man nennt das dann grübchenbildung oder auch pitting.
EDIT: conclusio: pitting entsteht aber in jedem fall, manchmal früher manchmal später.

und jetzt für die nichttechniker zum verstehen. hauptsächlich geht es durch den druck der beim bremsen auf das lager wirkt kaputt deswegen hat so ein lenkkopflager meist (wenn es dann kaputt ist) eine so genannte mittelrastung. mangelnde pflege (hast du es irgendwann mal nachgeschmiert) und der einsatz des dampfstrahlers setzen dem lager überdies noch härter zu.

wheelies sind nicht gut für das Lager…

Als Gegenpol zur ausgezeichneten theoretischen Zusammenfassung vom Chris600RRPraktisch möchte ich es „praktisch“ formulieren:

Oftmals ist es so, dass die Lenkkopflager (genauer gesagt die Mutter) viel zu stark angezogen werden. Bei Motorrädern ohne Hauptständer merkt man das so gut wie gar nicht. Die Hersteller bzw. der Mechaniker schrauben lieber zu fest als zu locker, weil ein lockeres Lenkkopflager zu extrem gefährlichen Fahrzeugschwingungen führen können.

 
 
 
Kann man von Pitting schwanger werden?[image]http://www.1000ps.at/forum/micons/m9.gif[/image]

na, aber von fi**ing.  :grin: :grin:

eine gleichmäßig erhöhte belastung des lagers, wie zb beim bremsen ist wenig erheblich, plötzliche Laständerhöhungen, typischerweise stöße, sind gift

Der Wheelie entlastet das Vorderrad. Und somit auch die Lenkkopflager. :smiling_face:

Erst wenn der Wheelie zu Ende ist und das Vorderrad mehr oder weniger hart wieder Bodenkontakt bekommt, geht es auf die Lenkkopflager.
Klar, wenn jemand unbeabsichtigt ueberzieht und die Lage mit der Fussbremse rettet, dann wird sich das Lenkkopflager nicht freuen.
Wenn man es kann, setzt das Vorderrad nicht haerter auf, als ob man ein leichtes bis maessiges Schlagloch erwischt haette. Wenn nicht, dann kann man sich auch die Eier recht ordentlich anhauen. Ist gut, weil da macht man sich voruebergehend auch ueber das Lenkkopflager keine Sorgen.

aber du hast das problem beim bremsen immer am gleichen punkt mit der gleichen kugel bzw. walze und dabei wird der wälzkörper in die lagerschale gedrückt und im laufe von zig tausend kilometern hast dann eben die berühmte mittelraste.
übrigens wusstest du dass die belastung beim bremsen im lager mal schnell auf 10.000 - 15.000 N kommen kann

hab mal wieder ungenau geschrieben. vielleicht hab ich einfach zu lang mehr keine „gscheite“ Landung  gesehen  :grin:

befindet sich im fahren eigentlich immer in mittelstellung, ned nur beim bremsen. bei einem 50er machst zum lenken einen auschlag von wenigen graden, daher kann dass lager nur in mittelstellung einlaufen.

wird das lager kaum belastet, vor allem das obere nicht. aber wie du gesagt hast sind schläge wie zb: von schlaglöchern gift, aber eben auch der enorme druck beim bremsen

 
Danke für Eure Antworten.
 
Schaut nicht so aus, als könnte ich viel zum Überleben der Lager beitragen. Schlaglöcher und Geholper werde ich ausweichen. Bremsen lässt sich leider nicht immer vermeiden. Und auch auf die Gefahr hin, mich zu blamieren, die Kunst des Wheelie beherrsche ich leider nicht. Wenn das Vorderrad andeutungsweise aufsteigen beginnt, gehe ich mangels Erfahrung, wie man den Wheeli macht, immer vom Gas. Obwohl ich das schon gern lernen würde.
 
Hat wer einen Wheelie Tip für Feiglinge ? Leistung wäre ausreichend vorhanden.
 
Noch eine Frage: es ist der Vorschlag zum Nachfetten der Lager gefallen. Wie mache ich das und womit? Ich bin nämlich ganz verliebt in meine neuen Lenkkopflager und mag ihnen Gutes tun. Die alten kaputten haben mich an jeder Kurve verzweifeln lassen. Jetzt passt das Handling wieder sehr gut.
 
Alex
 

möglichst leichten, möglichst starken und vor allem möglichst „wertlosen“ Moped probieren.
Ich suche auch gerade so ein Probierteil…

motorrad auf den hauptständer bzw. irgendwie anders (zb: aufhängen der vorderpartie) die gabel komplett entlasten. ober brücke abbauen, steuerrohr ein wenig (10 cm) rausrutschen lassen, fett aufs lager drauf (zb: lagerfett gibts im werkzeughandel) steuerrohr wieder reinschieben, oberes lager fetten, lagerspiel korrekt einstellen, obere gabelbrücke rauf und fertig. wennst nur die hälfte kannst lass es lieber und tausch die lenkkopflager alle paar jahre

…möglichst starken…

falscher denkansatz … 50-125 ccm, 5-15ps, angepaßte übersetzung.
optimal zum lernen, gekonnt und angstfrei das vorderrad abzuheben …

ja, klar wird ein 100kg Motorrad meist nicht 100PS haben…
aber 15PS sind dann schon besser als 3PS, oder?

fällt mir langsam schon auf, dass Du hier ganz schön richtest, was richtig und falsch ist…
… aber egal, ein paar haben die Weisheit immer mit dem Löffel gefressen… :wink:

dass Du hier ganz schön richtest, was richtig und falsch ist…

ich hab dir schon an anderer stelle geschrieben, du solltest, bevor du dir urteile anmaßt, genau sehen lernen … wenn du meinst, du siehst alles gut genug für dich, soll es mir allerdings auch recht sein …

wenn du mir als ‚talentierter anfänger‘, der zwar schwierigkeiten hat, den gasgriff zu bedienen, wie jeder andere auch und der sich über den einfachsten tip der welt freuen muß, weil er nicht von selbst drauf kommt -trotz seines talentes- nun erklärst, daß man wheelies am besten mit einem möglichst starken moppet erlernt, darf du gerne recht behalten …

ich werde mich in zukunft hüten, dir tips aus der praxis zu geben, die ich von profis weitergegeben bekommen bzw mir abgeschaut habe. mit ‚richten‘, was richtig oder falsch ist, hat das absolut nichts zu tun - aber gut: erzähl uns doch du, wie motorradfahren so allgemein funktioniert, ich höre immer gerne zu, wenn schwadronierer ihre theoretisch richtigen ergüsse in die welt setzen - der schnuerlzieher ist auch so einer, der die weisheit mit dem gabelschlüssel gefressen hat - tu dich mit dem zusammen, ihr beide gäbt ein wunderpaares theoretikerpaar ab … :wink:

was ich in diesem zusammenhang interessant finde: die nach meiner meinung besten moppetbeherrscher, wenn es um solche dinge wie baumstämme, radhohe steine überfahren usw geht, haben oft so mickrige 125ccm gurkerln - warum die wohl keine tausender dazu nehmen ;-?
und weshalb, glaubst du, werden bei wheelie-kursen 50er oder 125er eingesetzt ?

[image]http://bildupload.sro.at/a/images/PHTO0338.JPG[/image]

nein, sags mir nicht, du weißt es anders als ich, und: es interessiert nicht mehr … :-/

°lp°