Hallo zusammen!
Ich habe am Dienstag praktische Prüfung für den Motorradschein und die Motorradtechnik
auch einigermaßen drauf, aber eine Frage ist noch offen. Wäre super, wenn ihr mir
helfen könnt. Google hat auch schon einiges ausgespuckt, aber ich will auf Nummer sicher gehen.
Worin liegt der wesentliche Unterschied zwischen 2 Taktern und 4 Taktern?
Ich weiß, dass die 2 Takter entweder eine Gemischschmierung oder eine Frischölschmierung haben und
4 Takter eine Druckumlauf - oder Trockensumpfschmierung . Das war’s dann aber auch schon.
Sind 4 Takter laufruhiger als 2 Takter? Die 2 Takter dafür aber drehzahlfreudiger? Gibt’s einen Zusammenhang
mit der Anzahl der Zylinder?
Danke für eure Hilfe!
Lg Nighthawk
hi, beim 2-Takter macht die Kurbelwelle eine Umdrehung für einen Arbeitsgang, beim 4-Takter macht die Kurbelwelle 2 Umdrehungen pro Arbeitsgang, die Laufruhe hat mit der Anzahl der Zylinder zu tun und nichts mit den Takten, der 2-Takter ist viel drehfreudiger wie der 4-Takter, bei gleichem Hubraum ist meist der 2-Takter der Höllischere usw…
ist auch der Zweitaktmotor der bessere Motor, wenn man den Wirkungsgrad bedenkt.
Problematisch sind nur seine Abgaswerte, da ja unter Anderem beim Zweitakter auch das Motoröl mit verbrannt werden muss, unabhängig von welcher Schmiervariante.
Moderne Zweitakter mit Einspritzung liefern rein vom Treibstoffverbrauch her auch keine wesentlich schlechteren Werte als Viertakter, dennoch ist es sehr aufwendig einen Zweitakter ordentlich abzustimmen.
Durch die einfachere Bauweise, das heisst weniger bewegte Teile ,sind somit die rotierenden Massen geringer was insbesondere beim Motorrad die Agilität durch reduziertes Aufstellmoment verbessert, und natürlich das Baugewicht.
Um einen Zweitakter optimal zu betreiben ist jedenfalls viel Sorgfalt notwendig und bei modernen Motoren ist der theoretische Unterschied der Einfachheit auch nicht mehr gegeben, da Walzen oder Auslassventilsteuerungen, Membrane, viel Elektronik usw. den Bau auch nicht einfacher machen als beim Viertakter.
Danke für eure Hilfe 
Jetzt kann ich zu dem Thema auch was sagen, falls ich gefragt werde. 
Lg Nighthawk
Also den 2 Takter als drehfreudig zu bezeichnen halte ich für maßlos übertrieben. Bei meiner RD 350 ist bei maximal 9500U/min schluß. Der Motor ist absolut original. Der Vorteil ist, das er ein recht hohes Drehmoment hat und durch die Steuerwalze (YPVS) im Auslaßtrakt eine recht angenehme Leistungsentfaltung hat und dadurch auch mal recht schaltfaul unterwegs sein kann. Der Motor macht dir ab 5000 U/min die Arme sehr lang. Beim rechtzeitigen Schalten kann man mit hubraumgrösseren und deutlich stärkeren Maschinen recht gut mithalten. Das Fahrwerk stammt aus der ersten hälfte der 1980er und ist daher naja ein wenig mau. Die Gabel ist mit 38mm Standrohrdurchmeser nicht so stabil. Das Fahrwerk kann aber mit progressiven Gabelfedern und guten Reifen (Bridgestone BT45) entscheidend verbessern. Die letzte Version der RD 350 (1WW, 1WT) ist die beste. Sie hat 63 PS, 159 kg vollgetankt und eine Vollverkleidung. Wenn man nicht umbedingt stundenlang vollgas fährt, ist er sehr standfest und läuft locker 80 000 km ohne das man den Motor zerreissen muß. Sie hat eine Frischölschmierung die mittels einer Membrampumpe das 2 Taktöl last und drehzahlabhängig im Vergaser dazumischt. Ein gutes 2 Taktöl (Vollsynthetik) ist für eine lange Motorlebensdauer unerläßlich und letztendlich billiger als ein kapitaler Motorschaden. Darüberhinaus verbrennt das 2 Taktöl beinahe partikelfrei.
Ein ähnlich großer 4 Takter, zB FZR 400 dreht bei ungefähr gleicher Leistung etwa 14 000 U/min. Die Leistungscharakteristik ist recht spitz und es ist zweifelhaft ob der Motor eine ähnlich hohe Laufleistung erreicht wie der der RD 350.
Wenn man bei einem 4 Takter eine angenehmere Leistungsentfaltung wünscht, sollte man zu einem 1 oder 2 Zylinder oder zu einem hubraumstärkeren Modell greifen.