bei so typische Themen is Wikipedia doch ganz gut.
Da hab sogar ich neues erfahren bzw altes wieder auffrischen können.
Zweitaktmotor – Wikipedia
Auszug ausm wiki:
Vor- und Nachteile des Zweitaktprinzips [Bearbeiten]
Vorteile des Zweitakters gegenüber dem Viertakter [Bearbeiten]
* Keine Leertakte: Der Arbeitsverlust der Ansaug- und Verdichtungstakte (Leerhub) entfällt; bei jeder Kurbelwellenumdrehung findet ein Arbeitstakt statt.
* Hohe Hubraumleistung: Im Vergleich zum Viertakter kann mit dem gleichen Hubraum die beinahe doppelte Arbeit verrichtet werden. Dadurch ergibt sich ein potentiell niedrigeres Leistungsgewicht. Dabei muss aber der effektive Hub berücksichtigt werden, denn der Zweitakter verdichtet erst nach dem Schließen der Schlitze. Bei gleichem effektiven Hub erreicht der Zweitakter somit etwa 40 bis 60 % mehr Drehmoment als ein Viertakter.
* Einfachere Motorsteuerung, da auf Ventile entweder ganz verzichtet werden kann oder diese wesentlich einfacher zu koordinieren sind, weil der Ausstoß- und Ansaugetakt entfällt. Damit entfallen auch Kosten, Volumen, Gewicht und Antriebsverluste für die Ventilsteuerung.
* Bei großvolumigen, schweren Motoren wie etwa Schiffsmotoren ist besonders die einfache wartungsfreundliche Konstruktion und die mögliche Nutzung von Schweröl relevant.
* Gleichförmigeres Drehmoment
* Lageunabhängigkeit: Die bei kleinen Zweitaktern gebräuchliche Mischungs-Schmierung ist bei Motoren von Vorteil, die oft ihre Lage ändern, da hier die Schmierung immer gewährleistet ist. Bei Gemischschmierung gibt es keine Ölwanne, deshalb kann der Motor in jeder Position arbeiten (das ist wichtig für handgeführte Geräte wie Motorkettensägen oder Rasenmähern auf Böschungen).
* Sehr einfache Bauweise: Der Motor hat weniger bewegte Teile als etwa ein Viertakter und ist dadurch robuster und auch wartungsfreundlicher.
* Geringere bewegte Masse: Dies hat den positiven Effekt eines geringeren Drehimpulses. Dies ist unter anderem bei Crossmotorrädern interessant, wo Zweitaktmotoren eine höhere Beweglichkeit im Sprung ermöglichen, nicht zuletzt auch durch das niedrigere Leistungsgewicht gegenüber dem Viertaktmotor.
Nachteile des Zweitakters [Bearbeiten]
* Die Befüllung muss entweder über externe Mechanismen (Spülgebläse) oder die Kurbelkastenpumpe geleistet werden.
* Schlechtere Befüllung der Zylinder (Spülverluste), was nur bei sehr langsamen Drehzahlen nicht ins Gewicht fällt. Abwechselnd Füllungsminima und -maxima in Verbindung mit der Kurbelkastenpumpe (dies fällt bei fremdgespülten Motoren weg).
* Bei höheren Drehzahlen eine größere thermische Belastung des Kolbens (und beim Ottomotor der Zündkerze), da die kühlenden Ansaug- und Verdichtungstakte fehlen.
* Bei Schlitzsteuerung hohe thermische Belastung im Bereich des Auslassschlitzes.
* Schieberuckeln (unruhiger Lauf im Schubbetrieb, vergleichsweise schlechtere Motorbremse als Viertaktmotoren)
* Schlechtes Abgasverhalten, hoher Anteil an unverbrannten Kohlenwasserstoffen (hoher CH-Wert) beim Benzinmotor.
* Verlustölschmierung (teilweise durch Getrenntschmierung).
* Druckumlaufschmierung nur mit einem drucklosen Kurbelgehäuse möglich, erfordert deshalb ein Spülgebläse.
* Schmierung bei geringen Drehzahlen problematisch, da die Temperatur nicht hoch genug wird.
* Umweltbelastung: Da der Zweitakter sein Öl verbrennt, sind die Abgaswerte deutlich schlechter als die von vergleichbaren Viertaktmotoren
* Schlechte Spülung: Speziell bei der Auslegung als Ottomotor kommt es zu sogenannten Spülverlusten durch die teilweise Vermischung von Frischgas und Abgas während des Gaswechsels beim Otto-Zweitakter. Dadurch geht ein Teil des Frischgases unverbrannt in den Auspuff, was zu erheblichen Umweltbelastungen führt. Man versuchte die Spülverluste durch eine Nase auf dem Kolbenboden zu minimieren. Diese Nase lenkt das einströmende Frischgas in einen Wirbel, so dass es sich nicht direkt auf den Auslasskanal zu bewegen kann. Im Jahre 1925 entwickelte Adolf Schnürle die Umkehrspülung, die die Frischgasverluste minimierte. Die Vermeidung von Spülverlusten führt aber dazu, dass Abgas im Brennraum zurückbleibt. Die schlechte Spülung ist auch verantwortlich für den sehr schlechten Wirkungsgrad der Otto-Zweitakter (siehe auch: Fanggrad).
* Thermische Belastung: Ein weiterer Nachteil bei Otto-Zweitaktmotoren ist die höhere thermische Belastung von Kolben und Zylinder durch die doppelte Zündfolge. Dies führt vor allem bei Hochleistungs-Zweitaktmotoren häufig zu den sogenannten „Spardosen-Kolben“, welche in Folge thermischer Überlastung ein eingebranntes Loch im Kolbenboden aufweisen.
Aufgrund dieser Charakteristika kommt der Zweitakter heute entweder bei großen, langsamlaufenden Motoren zum Einsatz oder bei Anwendungen, bei denen geringe Kosten, kompakte Baugröße oder niedriges Gewicht wichtiger sind als der Wirkungsgrad, so etwa bei Leichtflugzeugen, Glühzündern im Modellbau oder Arbeitsgeräten wie Kettensägen und Außenbordmotoren.
Die hier geschilderten Vor- und Nachteile treffen für den herkömmlichen Zweitaktmotor zu; ganz eigene Vor- und Nachteile hat der Zweitakt-Gegenkolbenmotor.
Es gibt verschiedene Ansätze, die oben angegebenen Probleme zu lösen: Angefangen von Motoren mit Drehschiebersteuerungen, Ventilsteuerung oder Membransteuerungen bei der Motorsteuerung über die sog. Getrenntschmierung mittels extra lastabhängiger Schmierstoffzuführung bis hin zum aktuellen Stand der DEFI, moderner direkteinspritzender Zweitaktmotoren.
Trotz der zahlreich vorhandenen Lösungsansätze wird der Zweitaktmotor zunehmend von Viertaktmotoren verdrängt, weil bei den weitaus meisten Verbesserungen auch die mechanische Komplexität des Motors zunimmt. Damit gehen wichtige Vorteile, wie die einfache Herstellung oder das geringe Leistungsgewicht, zugunsten des Viertakters verloren.