Auswirkungen (zu) hoher Luftdruck?

Frage an die Leute, die’s zu wissen meinen: Welche Auswirkungen hat ein zu hoher Luftdruck auf das Fahrverhalten (nicht auf die Reifen)? Und sind solche Auswirkungen umso auffälliger, je geringer das Gesamtgewicht von Motorrad/Reiter ist, oder spielt sich das doch eher im Bereich „merk ich Nudel nicht“ ab? Verringerte Haftung durch geringere Auflagefläche, ja, aber werden auch Fahrwerksschwächen auffälliger? Dämpft der „härtere“ Reifen weniger als der weichere? Ich spreche übrigens von Luftdrücken, die sich nach wie vor unter 3,0 bar (kalt) bewegen.

Habe momentan ein Problem mit meinen BT010, die mir bei an sich etwas zu geringem Luftdruck viel besser getaugt haben, als jetzt, wo ich sie auf die angemessenen Werte aufgepumpt habe (höchstoffizielle Luftdruckempfehlung seitens Bridgestone finde ich zur Zeit allerdings auch nicht, nur Empfehlungen aus mind. zweiter Hand).

luftdruckänderung wirkt sich auf eigendämpfungsverhalten des reifens aus…
je größer der druck desto geringer die dämpfung des reifenkörpers, also wird der reifen bei sehr schnellen reaktionen nicht mehr nachkommen können und wird anfangen zu schmieren…
ob man das als normalo merkt, pump mal den reifen ordentlich auf und fahr ein streckerl und dann laß die luft für ein normalen wert raus und fahr sie gleich nochmal, du wirst die einfach einen tick sicherer fühlen… außer du bist wirklich ein guter fahrer, dann wirst sicherlich sagen können wo dir das radl eher wegschmiert…

das reifentragbild (stufenbildung des profils bei bremsmanövern) verändert sich ebenfalls mit dem luftdruck, also wird der reifen unnormal abgetragen…

am besten erfahrungswerte von anderen fahrern und vom hersteller als bezug nehmen!

lg
sigi

Luftdruck: Vorne: 2,5 hinten: 2,9!!
Meine Cat hat ohne mich ca. 230kg (inkl. Sprit,…).
Der Händler hat dann aber auf 2,3v & 2,5h abgelassen weil er gemeint hat das sei um welten besser. Er heizt sich schneller auf,…

Ob wirklich der geringere Reifendruck besser ist kann ich nicht sagen, denn er hat gleichzeitig mein gesamtes Fahrwerk umgestellt und im gesamten Paket fährt sie sich jetzt viel besser und liegt viel Stabiler.
Jetzt hab ich den M1 Sporttec drauf mit 2,3v & 2,5h und der klebt wie loctite.

Mehr kann ich dazu nicht sagen (Sagt sowieso jeder was anderes!!)

mfg
Horst

fürs gute beispiel!!!

dass man luft ablassen soll damit der reifen die höheren temps am ring verträgt ist schon wahr, nur glaube ich dass die belastung am ring nicht vergleichbar ist wie auf der straße…
der grip alleine ist durch den scharfen asphalt um einiges höher… selbst bei geradeausfahrten merkt man ihn deutlich… mein vorderradl wollte bei gesundem gasgeben dauernd in die höhe, wobei auf der straße eher ein schwänzeldes hinterrad normal ist… kurven ähnlich…

also ring läßt sich meiner meinung nach schlecht vergleichen… und die ersten runden am ring fahrst ja auch langsam zum aufwärmen…

lg
sigi

was ich nicht wusste.

Besonders interessiert mich ja die Frage, ob Leichtgewichte (Maschine + Fahrer) zwangsläufig empfindlicher auf unterschiedliche Luftdrücke reagieren. Und ob’s dann bei einem nicht gerade berühmten Fahrewerk nochmal heikler ist.

ich nehme an, du sprichst von deiner SV.

Zunächst würde ich meinen, dass das Fahrer/in-Gewicht keine Rolle spielt … so gut wie alle Bikes sind für Sozius-Betrieb mit gleichem Luftdruck spezifiziert wie im Single-Mode. Also: würde sagen es is´ wurscht, ob nun z.B. du ~30kg weniger wiegst als ich (gut geschätzt? ;-))

Die SV ist eigentlich sehr gering „belüftet“ - vorne 2,25 & hinten 2,5. Gängige Sportbikes in dieser Gewichtsklasse fahren typisch 2,5/2,9. Ich selber hatte bei der SV alles bis rauf zu 2,4/2,7 probiert & keine Negativa festgestellt - eher umgekehrt, diverse Schmier-Effekte am Kurven-Ausgang wurden weniger.

Bezieht sich alles auf D208 & D208RR - hatte keine Erfahrung mit Brückenstein auf meinem alten Baby :wink:

LG, P.

Ich hab’s mir in Cat-Zeiten angewöhnt, auf die Druckempfehlung der Reifenhersteller mehr zu geben, als auf die Vorgaben im Handbuch. Bei der SV sollte ich nach der letzten Erfahrung aber umdenken und mich doch ziemlich stark den empfohlenen 2,25/2,5 annähern.

Ist ja auch irgendwie nicht ganz sinnig, sich an eine Vorgabe zu halten, die es nur einfach pro Reifenmodell gibt, und dann wird der Reifen von Motorrädern mit fast doppelt soviel Eigengewicht plus dreifacher Zuladung mit gleichem Druck gefahren, wie von mir mit der SV… Ich meinte bezüglich des Gewichts übrigens schon immer die Summe von Motorrad und Reiter, und bei der SV mit mir drauf fällt die ja - SV sei Dank - erfreulich gering aus.

Ausflug ins subjektiv Faktische ;-): Hab’ die BT010 annähernd auf das hochgepumpt, was das Internet ausspuckte (wie gesagt nicht aus erster Hand): 2,5 vorne und 2,5 bzw. bis zu 2,9 hinauf hinten. Habe mich hinten also irgendwo dazwischen angesiedelt. Die Ausfahrt war dann ein einziger Krampf. Habe es hinten nicht drauf ankommen lassen, aber häufig das Gefühl gehabt, dass es rutschig wird. Rutschig hin oder her, irgendwas am Feedback hat jedenfalls nicht gepasst und dann ist die ganze Fahrerei fürs Popscherl. Schlimmer noch vorne: beim bremsen in die Kurve hinein hat der Lenker das Reißerte bekommen. Alles in sehr überschaubarem Rahmen, zugegeben, aber irritierend, und hart gebremst habe ich dann erst gar nicht. Vor allem hatte ich diese Probleme im Urlaub nicht, und da bin ich es zweifellos forscher angegangen.

Mit den Dunlops hatte ich gute Erfahrungen mit hohem Druck; zeitweise sogar hinten und auch vorne an die 2,8, dabei vorne natürlich etwas weniger als hinten. Hat sowohl bei der Cat als auch bei der SV recht gut gepasst. Die Cat ist aber im Vergleich zur SV oder auch zur R6 in den Kurven ein Stoiker ersten Rangs. Das gute Fahrwerk dürfte die Reifen weiters aus der Pflicht gelassen haben, selber allzuviel dämpfen zu müssen.

Dass die Bridgestones wieder niedriger angesiedelt werden, ist ein klares Fazit aus der letzten Ausfahrt. Der detaillierte technische Hintergrund hätte mich halt interessiert, warum ich diese Veränderung auf der SV so auffällig finde. :slight_smile:

Wir könnten ja jetzt wirklich mal eine Runde fahren, auch zum Erfahrungsaustausch SV Reiterin und Ex-SV Reiter :slight_smile:

Tom

dieser Runde gerne anschließen ;-))

LG, P.

der BT010 sensibler auf Druckunterschiede zu reagieren als die Dunlops …

Hab einen Uralt-Test (2001) gelesen, in dem ein Conti-Gummi irrtümlich auf der SV mit 2,8 statt 2,5 befüllt wurde. Das Bike soll um einiges schlechter gelegen sein.
Fazit: bei Probs mit den Experimenten besser doch nach Handbuch fahren. In meinem Fall war´s umgekehrt, v.a. der „RR“ hat hinten die +0,2bar mit noch mehr Linientreue quittiert

LG, P.

Termin können wir ja über das Ladyrace Forum ausmachen, ist übersichtlicher :slight_smile:

LG Tom

Ich halte mich nach Möglichkeit anch den Angaben des Reifenherstellers. Der kennt seinen Patschen und hat ihn getestet. Der Motorradhersteller oft nicht, daher bekommt man von ihm ab und zu auch keine Freigabe, sondern vom Pneu-Lieferanten.
Habe auf meinen Bikes auch festgestllt, dass für mich ein leicht höherer Luftdruck als im Fahrerhandbuch des Bikes besser ist. Immerhin: Kein Kippeln in Kurven, sondern stabile Linienführung, tolle Geradeaus-Laufeigenschaften und verringerter Verschleiß bei gleichzeitig (gering) verringertem Spritverbrauch.
Wenn das Bike leicht ist, werden dem wohl die Luftdruckdaten der Hersteller Genüge tragen. Wenn der Biker leicht ist (Solo, unter 80 kg in Montur, kein Gepäck, kein Sozius/a) könnte der angegebene Luftdruck geringfügig zu hoch sein. Aber merken sollte man das eher nicht. Lässt sich aber rausfinden, indem man mal 0,2 bar ablässt und eine Probefahrt unternimmt.

da schau ich zwar net so oft rein, aber es wird trotzdem passen … Mail geht natürlich am schnellsten, Katja hat meine Adi.

LG, P.

sehr weit folgen - allerdings: schreibt ein Reifenhersteller für seinen Gummi IN VERBINDUNG MIT dem Bike den Luftdruck vor? Oder eben „nur“ für die entsprechende Dimension selber? Davon hängts natürlich ab.

Beispiel: 160/60/17 bzw. 120/60/17 auf SV650S muss vom Luftdruck her net ident sein mit KTM-SuperMoto, obwohl gleiche Dimension.


Somit nehme ich weiterhin die Angaben vom Motorrad als Maßstab/Ausgangsbasis & probiere Veränderungen nur dann, wenn es notwendig erscheint.

Sollte ein Reifenhersteller Begründungen liefern wie z.B. " … mit diesem Gummi immer +0,3bar höher als im Handbuch vom Bike angegeben, weil … (blablabla) …", dann würde ich dem zunächst im vollsten Vertrauen folgen & wieder nur dann experimentieren, wenn Handlungsbedarf gegeben ist.


LG, P.