Hallo,
nach langer, langer Motorradabstinenz möchte ich mir im nächsten Jahr wieder ein Motorrad zulegen und informiere mich schon mal. Mir wurde heute von einem Händler gesagt, daß Suzuki Motorräder billiger seien, weil das Geld später über höhere Ersatzteil- und Wartungskosten eingenommen würde. Triumph sei da beispielsweise deutlich günstiger. Im Internet habe ich bisher diesbezüglich noch keine Vergleichstests oder Informationen gefunden.
Sind die Unterschiede wirklich relevant ?
Gibt es Marken bei denen man grob sagen könnte, daß diese Kosten vergleichsweise hoch oder niedrig wären?
Ich suche
- Kostenvergleiche bei typischen Reparatur- und Verschleißteilen
- Kostenvergleiche bei den Inspektionskosten sowie Angaben zu Serviceintervallen.
Ich freue mich Antworten
Ganz so verallgemeinern kann man das nicht, billig gekauft, teuer gewartet, prinzipiell sind alle Ersatzteile bei allen Herstellern recht teuer.
Lege lieber ein Augenmerk darauf Ersatzteile auch langfristig erhalten zu können
Manche Motorräder werden schneller zu Youngtimern als Andere
(Stichwort: Modellwechsel)
Zumindest liegt im Gang an den Ersatzteilschalter immer eine gewisse Spannung, was nicht zuletzt auch einen gewissen Reiz des Motorradfahrens ausmacht
Generell halten sich die Hersteller/Händler mit Aussagen über Kosten eher bedeckt, kommt ja letztendlich auch immer auf die einzelne Maschine an,
„Express“ muss bezahlt werden.
Aber um es dir zu erleichtern, ein VW FOX kostet sicherlich weniger als ein Phaeton, und so ist das bei den Moppeds auch.
Gruß
Tom
Hallo GermanRider,
danke für deine schnelle Antwort.
Ich verstehe sie in etwa so, wie mein pakistanischer Schwager zu sagen pflegt : „Teuer kaufen, einmal weinen - Billig kaufen vielmal weinen!“
Das mit dem „langfristig erhalten“ verstehe ich als die allgemeingültige Weisheit : „Fahre so, daß du möglichst wenig Ersatz- und Verscheißteile brauchst“ (Was die meisten meistens wohl vorhaben und was wahrscheinlich auch gesünder ist - allerdings denke ich, und jetzt haltet mich bitte nicht für einen, dem die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer egal wäre, ist Motorradfahren nicht unbedingt eine rein vernunftsorientierte Möglichkeit von A nach B zu kommen, sondern eine spannende Freizeitbeschäftigung, die davon lebt, daß man sich an seine Grenzen herantastet und sich des Lebensrisikos ansich bewusst wird. Dabei wird sich erhöhter Verschleiß und vielleicht auch ein leichter Sturz nicht immer vermeiden lassen).
Das mit den Youngtimern verstehe ich nicht ganz - Sind Youngtimer vielleicht Motorräder, die nur aufgrund eines vorzeitigen / schnellen Modellwechsels, nicht aber wegen des Alters zu „Quasi-Oldtimern“ werden und macht das die Ersatzteile seltener, sprich teurer ? Wenn das so ist, wie kann man abschätzen, ob ein Modell einen schnellen Wechselrhythmus hat oder nicht?
Wegen der mangelnden Hersteller- und Händleraussagen zu den Kosten frage ich mich, wie das früher war. Vor gut 25 Jahren war ich mal Abbonnent der „Motorrad“ und ich glaube mich erinnern zu können ( ist lange her … ), daß solche Fragen tatsächlich Themen für umfangreiche Berichte waren. Ob es solche Berichte heute noch gibt weiß ich nicht, habe gestern seit langem wieder eine Motorrad gekauft.
Danke nochmal, aber wirklich schlauer bin jetzt noch nicht geworden.
Gruß
Lothar
Servus Lothar,
na lese mal ein paar Ausgaben von MOTORRAD, dann kommst du wieder rein in die Materie.
Oldtimer sind Fahrzeuge ab 30 Jahre, bis dahin sind es Youngtimer, klassische 70ger und 80ger Jahre Moppeds.
Dieses Jahr haben sich offensichtlich schon zu viele an das Lebensrisiko herangewagt, und mit dem Leben bezahlt, ein Sturz geht nicht so glimpflich ab wie im Comic.
Wie viel willst du denn ausgeben, welches Mopped schwebt dir vor ?
Gruß
Tom
Hallo Tom
ich weiß noch nicht wirklich was ich will. Interessant fand ich bisher in den Zeitschriften die um die 600 ccm mit deutlich über 50 PS aber noch nicht die Killermaschinen mit weit über 100 PS. (z.B.: Bandit / F6 Fazer S2 / die neue Street Triple) Auch BMW wäre interssant, aber viel zu teuer.
Das mit dem Geld muß ich noch mit meinem Finanzminister aushandeln - ich habe Haus und Familie und kann dem Motoradfahren nicht die Prio einräumen wie vor 20 Jahren - also Risikobewußtsein ist vorhanden. Eine neue Maschine würde mir wegen der Technik zwar zusagen, kann ich mir aber nicht leisten.
Zuerst habe ich eine gebrauchte Yamaha RD200 mit 17 PS gefahren, die gab mir beim Beschleunigen (leider nur bis 80-90 kmh) einen richtigen Tritt (der Vorbesitzer hatte den Luftfilterkasten durch einzelne Luftfilter für die beiden Vergaser ersetzt), den ich bei der im Anschluß gefahrenen Güllepumpe (Honda CX500 mit 50PS) vermißt habe. Allerdings hat mich bei der RD200 die Kettenwartung genervt, wobei ich in den 2 Jahren Güllepumpe die Kardanwartung genossen haben (nur 2 mal den Ölstand kontrolliert).
Auch ist die Frage ob verkleidet oder nackt noch nicht geklärt : bei der gGüllepumpe hatte ich eine Scheibe, die vor Regen und Schnee schützte, aber im Sommer mit schwarzwer Lederkombi mußt ich mindestens 120 fahren, um nicht im eigenen Saft zu schmoren.
Eigentlich wünsche ich mir einen Zweitakter mit der Robustheit und Wartungsfreundlichkeit der Güllepumpe, aber mit mehr Dampf und auch Sicherheitstechnik wie ABS und möglichst auch noch auf Feldwegen fahrbar. Gibts sowas?
Gruß
Lothar
Servus Lothar,
ja, ja die eierlegende Wollmilchsau ist leider auch bei den Moppeds noch nicht erfunden…
Kaufe dir eine Yamaha MT03, nicht zu teuer, (Anschaffung, Unterhalt etc.) ausreichend schnell, problemlos, und das bissi Kettenpflege bekommst du schon hin.
Die alten Zweitakter (Youngtimer ) vergiß mal, die sind was für Spezialisten, Teilesucher und Bastler
Gruß
Tom
Die MT03 war mir auch schon aufgefallen, ich befürchte aber daß mir die 45 PS nicht reichen (ich bin 1,83 m und wiege mittlerweile schon etwa 96 Kg und wenn noch Schutzbekleidung und Gepäck dazu kommenn …), und wenn ich mal Autobahn fahre, möchte ich auch mal schneller als 130-140 fahren ohne damit die Maschine unter Volllast zu fahren.
Danke jedenfalls, ich werd mich auch wegen der MT03 weiter umhören, bei uns in der Nachbarschaft fährt die jemand, den ich allerdings auf eher 65 Kg schätze.
Gruß
Lothar
Vergiss das mal mit den Zweitaktern. Ausser der MZ ETZ 250 ist da NICHTS von Gebrauchswert.
Zusammen mit Deinen Angaben zu Gewicht und Groesse empfehle ich die neue die Kawasaki Versys. Gebraucht die Suzuki DL650 oder die Honda Transalp. Gerade die letztgenannte bietet beinahe unkaputtbare Langzeithaltbarkeit, die vorgannte wohl mehr Fahrspass.
Gruss
Peter
Vielen Dank für eure Antworten.
Das mit dem Zweitakter sollte eigentlich nur den Wunsch nach Bissigkeit unterstreichen.
Aber irgendwie sind wir hier vom eigentlichen Thema abgekommen - kann noch irgendjemand was zu Wartungs- und Ersatzteilkosten sagen ?
Gruß
Lothar
…ein Journalist einer bekannten englischen Landrover Zeitung antwortete auf die Frage eines Lesers nach den Unterhaltskosten eines Defenders wie folgt:
A Landrover has never been a poor mans car !
Ein Satz Reifen liegt ca. zw. 200 - 300 Euro.
Eine Inspektion kostet zwischen 200 und 600 Euro.
Die Kilometerkosten inklusive Wertverlust belaufen sich auf ca. 1 Euro/km.
Genauere Angaben erhälst du von deinem zukünftigen Händler wenn du dich auf ein Modell festgelegt hast
Summa summa rum ist Motorrad fahren kein billiges Vergnügen mehr,
wer zuviel rechnet,
der findet eh keinen Spaß mehr daran
Den echten Enthusiasten zeichnet aus, dass er ergeben fährt und zahlt
Ja, entweder es ist einem die Sache Wert, oder nicht ?
Mit einem kleinen Moped hast du die Unterhaltskosten eines Kleinwagens, mit einem großen Superbike geht es in Sportwagenregieonen.
200 Euro „Taschengeld“ pro Monat solltest du für dein Moped einkalkulieren.
Gruß
Tom
Die Kroenung waehre der Boss von Landrover steht auf dem Industriemeeting und sagt er wundere sich, dass nicht mehr Leute einen Landrover kaufen wollen.
So ist das mit der Motorradindustrie.
Gruss
Peter
Vielen Dank Tom und Peter,
man kann sicher sagen, daß es weitaus preiswertere und auch sicherere Möglichkeiten gibt, von A nach B zu gelangen. Und wie beim Segeln, der teuersten Art auf beengten Verhältnissen ungemütlich zu reisen, ist wohl auch beim Motorradfahren der Weg das Ziel.
Nichtsdestotrotz gilt aber auch hier der Spruch :
Augen auf oder Geldbeutel auf
!
Wenn die finanziellen Möglichkeiten begrenzt sind , macht es sicherlich Sinn, sich schon vor der Anschaffung Gedanken zu den Folgekosten zu machen und diese bei der Wahl zu berücksichtigen, wenn auch im Anschluß beim „Unterm-Strich-Vergleich“ rauskommen kann, daß man höhere Folgekosten bewußt in Kauf nimmt, weil man doch dem Bauchgefühl folgen möchte.
Nur möchte ich gerne ein möglichst passenden Verhältnis zwischen Summe der Folgekosten und möglichem Spassmehrwert zu meinen finanziellen Möglichkeiten.
Wenn man sich bei den Folgekosten verschätzt, kann es gut vorkommen, daß der Motorradspaß sich mehr aufs Pflegen als aufs Fahren verlagert. Mir ist das Fahren aber wesentlich wichtiger als das Pflegen.
Wenn ich jetzt die Zahlen von oben (wenn ich jetzt wüßte, wie das mit den Zitaten geht …) zugrunde lege, kommt bei mir folgende Überlegung zustande:
Verschleiß und Flüssigkeitsverbrauch kann man durch die Fahrweise beeinflussen, aber bei einer Inspektion ist schon wichtig, ob ich im ungünstigsten Fall alle 6000 Km 600 € oder im günstigsten Fall alle 10000 KM vielleicht nur 200 € bezahlen muß. Das sind jetzt Extreme, die wohl so nicht vorkommen müssen aber möglich wären.
Wenn ich also bei einer begrenzten Menge Geld auf sowas achte, kann ich dadurch sogar mehr Fahrspaß haben, weil ich dadurch eben auch mehr fahren kann, als jemand
, der bei gleichen finanziellen Möglichkeiten nicht darauf achtet - hoffe ich zumindest.
Wenn Geld bei mir keine Rollex spielte, wäre das schon anders.
Gruß
Lothar
Wie gesagt die Transalp wartet mit sagenhafter Langlebigkeit auf. Die V-Strom 650 hat auch einen guten Ruf. Sind beide relativ preiswert im Unterhalt, und von der Wartung her nicht zu kompliziert, d.h. man kann auch noch einiges selber machen.
Ich will Dir das jetzt nicht aufschwatzen, falls Du keine Motorraeder dieses Stils magst. Ansonsten schau mal nach einer aelteren BMW. Fuer die bekommst Du sehr guenstige (gebrauchte) Ersatzteile, und die Dinger sind auch noch angenehm zu fahren wenn sie aelter sind.
Frag mal den Oelfinger
Gruss
Peter
Hi Peter…wenn man mich schon fragt…dann sach ich auch mal was dazu
Also, ein im Unterhalt günstiges Motorrad.
Mal den Willen zu etwas einfacher Schraubertätigkeit vorrausgesetzt!
Meine Empfehlung BMW F650 (die ersten versionen bis 99, nicht die „GS“ oder so)
-Günstig in der Anschaffung (mit geringer Laufleistung und gutem Zustand ab 2 K-Euro)
-Geringer Verbrauch 5-5,5l
-bei entsprechender Pflege unkaputtbarer Rotax-Motor (100TKM ohne Revision und mehr eigentlich die Regel)
-50 PS vollkommen Ausreichend um Spaß zu haben
-günstige Versicherungsklasse
-E-Teile braucht man kaum ausser Verschleissteilen und die gibbet auch im freien handel (kettensätze, lufi, ölfilter usw)
-Einfach in der Wartung weil technisch transparent (bis auf Ventilspiel)
-sehr günstig bei Reifen (Satz Tourance kostet z.B. 180-190 Euro mit Montage und hält durchaus 12.000km und mehr)
Bis auf das Ventilspiel kann man eigentlich alles problemlos selber machen (ein Handbuch und etwas guten Willen vorrausgesetzt)
Wenns eine Straßenmaschine und etwas mehr leistung sein darf:
Honda CB 750
-Ausreichend Leistung auch mit Sozia/Gepäck
-schöner Tourer
-gutmütig
-Wartung kann man eigentlich alles selber machen (Ventilspiel braucht dank Hydrostössel nicht eingestellt werden)
-günstig in der Anschaffung (gibts auch schon sehr schöne ab 2 k-Euro)
-Motor hält bei Pflege ewig
Oder Honda CB 500
-der Golf unter den Motorrädern, ausser Tanken und alle 10TKM nen Ölwechsel brauchts fast nix…schrauberisch fast schon langweilig.
Alle drei Maschinen brauchen im Prinzip nur alle 10 TKM eine Wartung mit Ölwechsel/Filterwechsel und ein par einstellungsarbeiten und dürften auch in der Werkstatt keine allzuhohen Kosten verursachen.
Das ist sicher auch eine gute Empfehlung.
Danke für die Vorschläge,
ich mache mich noch weiter schlau - ich habe ja noch Zeit bis zum Frühjahr.
Gruß
Lothar
@sleeper
Hast Du schonmal über den Kauf einer MZ1000 SF nachgedacht? Ich kann Dir jetzt leider nicht mit konkreten Preisbeispielen dienen, doch Du machst auf jeden Fall nichts falsch. Geht kaum kaputt, hat die normalen Intervalle und die Inspektionskosten sind gering, da das Motorrad so gut durchdacht ist, dass der Mechaniker ohne großen Aufwand an alle entscheidenden Bauteile rankommt - ergo sind die Stundenkosten gering. Auch die Ersatzteile sind preislich günstig… Nun denn, ran an das Gerät - macht einen „Mörderspass“, Du hast ein Motorrad was nicht jeder hat und obendrein ein zuverlässiges Bike…
Hallo liebe Leute,
es ist vollbracht, eher als geplant
Ich habe mir eine „Honda CB Sevenfifty“ zugelegt, sie wird morgen angemeldet.
EZ 08/2000, 18Tsd gelaufen, nackt mit kleiner Scheibe, Sturzbügel, Inspektion und Kettensatz gemacht, sieht aus wie, aus dem Ei gepellt - allerdings teuerer als 2K-Euro, beim Händler.
Habe vorsichtige Probefahrt gemacht und glaube, daß die 73 PS mir für die nächste Zeit noch genügend Respekt einflößen. Ein erfahrener Freund hat die Maschine begutachtet und „richtig“ probegefahren. Und das, was man so über das Teil zu lesen bekommt, ist eigentlich auch nur Gutes.
ADAC-Wiedereinsteigertraining (Fun&Safety) mit gestelltem Bike und Ausrüstung ist in Grevenbroich am 12.08 gebucht.
Gruß und vielen Dank noch mal
Lothar
Herzlichen Glueckwunsch und Viel Spass!
Las es langsam krachen … na Du weisst schon!
Gruss
Peter
Vorschlag CB 750 kann man nur unterstützen. Hat viel klassisches Flair und gibts spottebillig. Allerdings gibt es keinerlei Wumms von unten raus, die Motorcharakteristik ist ein bisschen langweilig. Nicht zu unterschätzen und vorab leicht zu klären: Großer Posten bei den Unterhaltskosten sind tatsächlich die Reifen, genau betrachtet kann je nach Format, Sonderspezifikation und Laufleistung bei modernen leistungsstarken Kisten genausoviel wie die Spritkosten fällig sein. Falls sevenfifty tatsächlich in Frage kommen sollte, könnte ich den Kontakt zu einem absolut seriösen Anbieter vermitteln.
Gruss
Jan