Gebrauchtes Naked-Bike mit Power // max 10.000 €

Hallo zusammen,
zugegeben, ich suche die eierlegende Wollmilchsau, was es natürlich so nicht gibt :slight_smile:

Kurzer Hintergrund: Nach vielen Jahren möchte ich wieder Motorrad fahren. Ich hatte damals eine 2003er Z1000 mit 126 PS: Die Leistung war zwar ausreichend, allerdings war ich vom Durchzug extrem enttäuscht (sogar eine 750er der gleichen Marke war schneller bei untertourigem Beschleunigen).

Was will ich nun: Mit nun Mitte 30 will ich so ziemlich alles zusammen was es natürlich nicht gibt (Komfort, Optik, Leistung-/sentfaltung).

Folgende Modelle hatte ich auf dem Schirm, mich aber aus verschiedensten Gründen bisher dagegen entschieden (nach etlichen Testberichten/Video).

Yamaha MT-10:
War zuletzt mein Favorit, nicht ganz so oft zu sehen, 160 PS, Optik die mir selber gefällt. Allerdings habe ich dann ebenfalls vom schlechten Durchzug gehört und war erschrocken, dass es wenn es drauf ankam sogar eine Z1000 (mit 20 PS weniger + mehr Gewicht) quasi schneller war UND besseren Durchzug bietet.

Kawa Z1000:
Ich bin ja die Alte gefahren. Die neue(ere Baureihe) macht mi irgendwie nicht „an“. Etwas zu klobig, schwerfällig soll Sie sein, Fahrwerk und Serienreifen so lala.

Kawa Z900:
Fast das ideale Bike, allerdings gebe ich zu (nicht hauen), dass es schon etwas mehr als 125 PS sein dürfen.

Kurzum: Ich weiß einfach nicht was ich mir kaufen soll. Durchzug/Beschleunigung (in der Reihenfolge) sowie ein möglichst aufrechte Sitzpostion sind mir wichtig (damit man auch mal längere Strecken/Touren fahren kann/könnte.

Hallo Arathas1985

Tja, alles wollen wir doch alle, aber vor allem viel Spass.

Aprilia RSV4 Tuono:
Wenn Du Durchzug und Power willst, führt kaum etwas an Aprilia vorbei.
Die RSV4 als Tuono ist, Factory oder nicht, das ULTIMATIVE Naked-Bike seit 10 Jahren und heute noch.
Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob Du eine 1000 oder die 1100 nimmst. Genug von allem, das zu jederzeit und reichlich ist immer vorhanden.
Und wenn es nicht gerade zu 2. auf grosse Fahrt gehen soll, ist sie perfekt. Und bei jeder Rennstrecke will sie schon den Blinker stellen, um dort gleich loszufahren.
Denn die Tuono ist Rennstrecken-fertiges Superbike für die Strasse. Und in Sachen Verarbeitung und Zuverlässigkeit gibt es nix zu mäckeln.

Kein Geheimtipp, aber immer wieder vergessen, sind:

  • Ducati Streetfighter 1098
    Die alte Streetfighter war damals DIE Abrissbirne auf der Strasse und sie ist schlicht zeitlos. Dampf ab 3500 U/min im Kessel, irres Drehmoment über die gesamte Leistungsspanne und 155 PS lassen erahnen, wie das Superbike zu fahren war. Nicht umsonst wurde von diesem Motor die Multistrada 1200 abgeleitet. Damit ist man nicht nur chic, sondern in jeder Situation ultra-performant unterwegs und die kann heute noch mit den meisten mit.

  • Benelli TNT 1130
    Der 3-Zylinder der TNT ist ein echter Charakterdarsteller. Und damit passt er superb zum Rest des Motorrades, dass seinem Insekten-Antlitz mit kaum was zu vergleichen ist. Der Rahmen, die Schwinge … Für Material-Fetischisten ein Traum!
    Und ja, POWER hat das Ding, dass es Dir die Arme so richtig langzieht. Wobei: Vorher schlägt Dir vermutlich die Lampenmaske an den Helm, den die Benelli hat jederzeit irre Druck. Der beste Beweis, dass grosse Dreizylinder der beste Motoren-Kompromiss sind.
    Die Zuverlässigkeit ist übrigens wesentlich besser, als meist gejammert. Nur der Rücken wird bei Fahrten im Nassen eingesaut. Und der Verbrauch ist nicht bescheiden.

  • Moto Morini Corsaro 1200
    Die Corsaro … was soll ich sagen? Ein 1200er, wie er sein muss. Und eine Design, dass niederknien lässt. Die 140 PS täuschen über die tatsächliche Performance, denn auch hier heisst die Devise: Druck in allen Lebenslagen und zu jederzeit. Und das ohne Reue. Denn das Fahrwerk ist sehr dynamisch, aber äusserst gutmütig ausgelegt.

  • Honda X11
    Ja, die X11. Ein Klassiker, wenn auch gewöhnungsbedürftig im Design. Der Motor und der Antriebsstrang, aber auch die Verarbeitung dieser Honda suchen ihresgleichen. Dieser R4-Motor schnurrt wie eine Katze und schiebt wie ein Bulle.
    Kein Eisdielen-Poser, sondern ein optischer Underdog, der aber sehr gut kann, wenn er muss. Und das aus jeder Drehzahl raus. Ein Charakter-Kopf, ständig unterschätzt. Und kaputt-gehen kennt dieses Bike gar nicht.
    Nur das Gewicht mag ab und an stören.

  • Honda CB 1300
    Der hübsche Nachfolger der X11 auf dem Papier, aber nur dort. Vor allem in rot/weiss ein absoluter Hingucker! Auch hier gilt: Feinste Manieren, immer Druck, gutes Fahrwerk, beste Verarbeitung!
    Aber wie bei der X11: Schwer. Aber einmal in Bewegung … huiiiiiii!

Und dann der Klassiker:
Triumph Speed Triple 1050
Die neue 1200er wird das Budget vermutlich sprengen, aber dafür gibt es die 1050er im Sonderangebot. Die Urmutter aller moderner Naked-Bikes und vor allem als 1050er ein sensationeller Motor, ein Hammer-Fahrwerk, optisch ein Genuss, Verarbeitung top!

Wenn Du aber dann doch etwas für zu 2. (OK, die Hondas können das perfekt) haben willst, dann ein Sport-Tourer mit denselben Genen?

  • Ducati SS
  • Kawasaki ZXR1000SX
  • KTM 1290 SuperDuke GT
  • Yamaha MT10SP GT

Ducati SS
Die SS kommt den alten klassiker, VFR von Honda, am nächsten. EIn sehr komfortabler Sporttourer, der auch auf der Rennstrecke eine sehr gute Figur macht. Dank der entspannten SItzposition, auch und vor allem auch hinten, der dennoch grossen Vorderrad-Orientierung, aber auch die lineare Leistungsentfaltung, macht das Fahrzeug jederzeit unendlich Spass. Ueberfordert nicht, macht endlos Spass, und das volle Elektronik-Paket.

Kawasaki
DerZXR1000-Motor ist per se eine Wucht. Mit der Schärfung des Drehmoments-Verlaufs hat das Ding echt nochmals gewonnen. Sitzposition ist ziemlich entspannt, Windschutz etwa auf Höhe Ducati. Dank der zusätzlichen Länge profitiert der Kawasaki-Fahrer von etwas mehr Platz. Hier gilt: Reisen im ICE-Tempo geht IMO mit keinem Bike besser. Mir liegt diese Maschine sehr gut.

KTM SuperDuke GT
Die Abrissbirne in der Gruppe. Der Motor ist 1:1 derselbe wie an der SuperDuke, aber die GT bietet deutlich besseren Windschutz und Reisequalität. Ich verheimliche nicht, dass mir die KTM mächtig Ehrfurcht einflösst, denn der Motor ist die Wucht, das Drehmoment hat Urgewalt-Niveau. Und doch ist die GT fein zu fahren. Geschmacksache.

Yamaha MT-10 SP Touring
Von Yamaha gibt es aktuell eine MT-10 (auch als SP) mit hoher Scheibe, Handschützer und Packtaschen.
Der CP-Motor ist echt scharf, klingt und geht gut. In der Gruppe hier hat die MT-10 die entspannteste Sitzposition, aber die Fussrasten kratzen auch sehr früh.
Sie ist eher ein umgebautes Naked als ein reiner Sporttourer.

Beste Grüsse

Sam

P.S.: Bin alle hier gefahren, darum meine Worte dazu.

Die Aprilia Tuono kann ich auch empfehlen nur musst du bei der 1000 (Bj 2011-2014) einige Dinge beachten.
1.Regler der Lichtmaschine aus der Frontverkleidung raus und in die Seitenabdeckung (wie bei der 1100) verlegen
2.Regelmäßige Wartung der Auspuffklappensteuerung-Seilzug
3.Steuerkettenspanner zeitgerecht auf neue Ausführung umrüsten
Wenn du die 3 Sachen beachtest, hast zu viel Spaß mit dem Gerät, an Leistung und vor allem an das Fahrwerk kommt da nichts so schnell heran.
Von der Benelli kann ich dir nur abraten. Optisch top aber kenne niemanden der nicht technische Probleme damit hatte, ist sogar noch schlechter als ihr Ruf. Wurde mir damals (ist ja schon in die Jahre gekommen)sogar vom Händler abgeraten. Der hat dann aus diesem Grund auch die Vertretung dafür abgegeben da er die ständigen Reklamationen der Kunden leid war.
Die Yamaha und Triumpf wären auch eine gute Wahl. Zu den anderen Genannten kann ich dir nichts sagen.
Geschmackssache halt.
LG