G’frasta und wirkliche Asoziale gibt es natürlich auch bei den LKW-Fahrern. Was mich eher sorgsam stimmt: Wir, als Gesellschaft, wollen alles immer geiziger und geiler, bis ins Vorzimmer geliefert und das noch vorgestern. Gleichzeitig soll sich das Geld auf der Bank wunderbar vermehren, also üben wir ininindirekt Kostendruck auf die Unternehmen aus. Ein Teil dieses Kostendrucks fließt dann in das rollende Lager der Landstraße=LKW. Und dort fahren schlecht qualifizierte Fahrer aus den neuen EU-Oststaaten doppelt so weit, dreimal solang um die Hälfte eines „normal“ bemessenen Lohns, für den innländische Fahrer unterwegs wären.
So kommt es dann, daß der slowakische/rumänische/polnische Fahrer nach Österreich geschickt wird, um Metallteile von der VOEST in Linz zu Magna in Graz zu kutschieren, er aber am Wochenende wieder daheim in Kosice, Temesvar oder Warschau bei der Familie sitzen will. Also wird bei den Lenkzeiten getrickst was das Zeug hält.
Jeder digitale Tachograph hat doch einen Knopf zum Ausdrucken der letzten zwei ?? Wochen und ich denke, daß ein Polizist den Fahrer sehrwohl dazu „motivieren“ kann, ihm einen solchen Ausdruck anzufertigen - oder??
In Spanien hat mir die Guardia Civil auch ohne Fragen zwischen das Lenkrad gegriffen und die Tachoscheibe selbst rausgenommen - dürfte sie nicht, aber da fängt man nicht zu diskutieren an, gerade wenn man Dreck am Stecken hat.
Und in Deutschland sind sie ganz scharf darauf die LKWs rauszuholen. Um halb drei morgens wird da gerade im letztmöglichen Sichtabstand hinter einem Pulk LKWs nachgefahren und wenn sich dann einer entschließt im Überholverbot (drei Uhr morgens, kein Nachfolgeverkehr) einen kurzen Schlenker zum Überholen zu machen - zack, schon draußen und volles Programm.
Genauso wie die LKW-Fahrer die absichtlich die kinetische Überlegenheit des Sattelzuges im Verkehr mißbrauchen, das sind aber hoffentlich doch eher die Ausnahmen, oder?
Welche LKW-Fahrer würdest Du als „G’frast“ bezeichnen?? Lenkzeitenrekordler, Geschwindigkeitsnarrische??
lg Varabär
ist für mich nicht unbeding negativ belegt. Ich könnte auch Schlingel, Schlitzohr oder ähnliche Worte verwenden.
Laß es mich so formulieren: Bei ein und derstelben Firma fahren viele Fahrer. 9 von 10 fahren im „Toleranzbereich“, einer fällt aus der Reihe - weil er sich nicht darum schert oder einfach mehr verdienen will oder aus anderen Gründen. So versucht er zu tricksen - und das macht ihn zum Gfrast oder Schlitzohr oder so ähnlich.
Was ich damit sagen will, ist daß nicht immer der Druck der Firmen allein die Ursache für massive Lenkzeitübertretugnen ist.
mfg Michael