Reisebericht Peloponnes mit den Supermotos, div. Hop

Gleich einmal vorweg: 2 Wochen sind zeitmäßig für die Kombination Anreise mit der Fähre über Igoumenitsa und den Supermotos einfach zu kurz um die (Halb)Insel tatsächlich zu entdecken und die Reisezeit ist mit Ende Juni Anfang Juli schon etwas spät, da einfach zu heiß fürs Motorradlfahren. Ansonsten gibt’s wunderbare kurvige Straßen, sicher auch – bis auf wenige Ausnahmen - mit Straßenmotorrädern locker zu befahren.
Nun zum Berichterl:
Sonntag Morgen, geht’s los. Auf der Tankstelle wartet bereits der Herr Kettenreißer, der uns ein Stück des Wegs begleiten wird. Des Wetter schaut gar net so schlecht aus, es is nur a bissi kalt. Wir schaun noch beim Mechaniker meiner Kröte vorbei, weil dort liegt mein Zuslassungsschein und es wär schon nett, wenn i den mithätt. Aber leider, Fehlanzeige, Max is net zu Hause. Also wird kurzerhand ohne des Papierl gestartet.
Übern Annaberg und Josefsberg werden wir noch vom Kettenreisser begleitet, dann dreht er ab, weils ihm doch zu kalt ist. Ab diesem Zeitpunkt der Reise haben wir kein Wölkchen mehr am Himmel gesehen. Er ist und bleibt einfach der rainman J.
In Wienerbruck frühstücken wir erst mal ausgibig. Pausen, so scheints aber verträgt die Kröte net, denn sie springt nicht an. Der Kater flucht, ich steh ihm um nix nach. Das Kabel von der Zündung hat sich lockergeprellt.
Weiter geht’s über Wildalpen und Gesäuse nach Admont, da gibt’s wieder a kurzes Päuschen und wie schon erwähnt, die Kröte mag das scheints net. Ich start an, geb die erste rein, die Kröte stirbt ab. Nach 3xiger Wiederholung des Spielchens steht fest, des is der Unterbrecher vom Seitenständer. Also wird des Ding kurzerhand wirklich unterbrochen.
Über Sölkpass und Turacher (a absolute Lieblingsstrecke von mir) geht’s weiter nach Finkenstein, wo wir übernachten. Wir statten dem 1000PS Cafe noch einen Besuch ab, weil Ordnung muss sein. Tags darauf brechen wir nach Venedig auf.
Das Kanaltal geht ja noch, aber was dann folgt ist des Verkehrschaos pur. Nichts desto Trotz erreichen wir den Fährhafen um 12:00. Die Tickets werden besorgt, wir ziehen uns um, gehen was essen, trinken ein Bier (tut des gut), fahren zur Fähre und sehen gerade noch, wie sich die Auffahrtsrampe um 14:02 schließt. So, Fähre versäumt! Also wird auf die nexte, die allerdings erst um 19:00 weggeht umgebucht. Eine lange Überfahrt steht uns bevor. Geschlafen wird zunächst in der Bar und in weiterer Folge an Deck.
Um 20:30 erreichen wir Igoumenitsa. Wir kommen ziemlich rasch von Bord. Jetzt wird zunächst mal getankt und im nächst gelegenen Ort (Plataria, ist sehr zu empfehlen, wenig Tourismus) Zimmer bezogen. Nach unserer ersten griechischen Mahlzeit, schlafen wir wie die Babies.
Ausgeruht und ausgeschlafen machen wir uns auf den Weg nach Patras. Über schöne kurvenreiche Strecke geht’s also Richtung Süden, wir fahren über die neue Brücke und haben endlich den Peloponnes erreicht. Wir entscheiden uns für die Nordküste und finden ein Quartier in Egira. Nach Studium des Reiseführers beschließen wir am nächsten Tag mit der Zahnradbahn (soll angeblich von der Landschaft her grandios sein) von Diakopto aus nach Kalavrita zu fahren, aber als wir dort eintrudeln, haben wir grad eine versäumt und die nexte geht erst in 3 Stunden und wenn wir die nehmen würden, dann müssten wir uns in Kalavrita gleich wieder auf den Rückweg machen, also wird beschlossen, dass wir dieses Vorhaben auf den nexten Tag verschieben und wir fahren mit den Mopeds um die Cave of the Lakes zu besichtigen.
Die Anreise führt über kurvige Bergstraßen zunächst mal nach Kalavritsa und dann noch weitere 40 Kilometer zu den Höhlen (hier würde sich so manches Straßenmotorrad streckenweise eher nicht so wohl fühlen). Die Höhlen selbst, sind mehr als enttäuschend. Immerhin, für das was uns hier geboten wird, berappen wir 8 Euros/Person. Zurück geht’s über die selbe Route, nur isses wahnsinnig heiß und freut mich gar nimma und überhaupt bin i froh, als i abends unter der Dusche steh!
Heut isses so weit, die Bahnfahrt steht an. wir sind pünktlich am Ausgangsort, aber denkste! Die Öffis auf ganz Griechien streiken und es wird wieder nix draus, also is baden und Strand angesagt, aber leider gibt’s hier massig Seeigeln und so will und will net der rechte Badespaß aufkommen.
Heute geht’s weiter zum Kanal von Korinth. Wir wählen die Küstenstraße, aber das hätten wir uns sparen und auf die Autobahn ausweichen sollen. Außer viel Verkehr und ab und an mal einen Blick aufs Meer, zwischen den zusammengewachsenen Ortschaften gibt das net wirklich was her.
Der Kanal von Korinth hat dann schon was. 60 Meter ragt hier die Schlucht auf, is schon eindrucksvoll, was da damals schon geschaffen wurde. Unsere Reise führt uns weiter in den Süden. Hier macht Mopedfahren wieder richtig Spaß, eine Kurve jagd die nächste, der Asphalt ist griffig, die Autos machen Platz, wenn man sich von hinten „anschleicht“. Wir erreichen Tolon und machen lange Gesichter. Was sich da abspielt ist sagenhaft. Touristenströme drängeln sich entlang der Hauptstraße, es riecht nach abgestandenem Friettierfett, am Badestrand liegt man schön aufgeschlichtet, wie die Ölsardinen in der Dose – nein, da bleiben wir nicht. Also kehrt Marsch.
In Vivari bleiben wir dann schließlich. Ein kleiner Hafen, ein sauberer Ministrand, ein paar Tavernen, freundliche Griechen, ein nettes Apartment – DAS ist es! Der Kater besorgt mir aus der nächstgelegenen Pharmazia eine Zugsalbe, da sich bei mir an der – fürs Motorradfahren - denkbar ungünstigsten Stelle ein Abszess gebildet hat. Also wird’s tags darauf einmal nix mit der Fahrerei. Wir legen einen wunderbaren Relaxtag ein, mit Strand und faulenzen und Tsaziki zu Mittag und einem Bier dazu! Abends sehe ich – trotzdem wir den ganzen Tag im Schatten verbracht haben – aus wie einer der Schoschonen, die wo schöner wohnen J
Heut steht Nafplion am Programm, aber wir habens net eilig, so wird in aller Ruhe gefrühstückt, währenddessen klopft es an unserer Tür und die aufgelöste Vermieterin steht davor und meint wir müssen raus und in ein anderes Apartment übersiedeln. Na gut, wir nehmens mit stoischer Gelassenheit hin und räumen von einem Apartment ins nexte unser komplettes Gepäck (das sich allerdings auf 2 Satteltaschen und einen Tankrucksack beschränkt) um. Nachmittags machen wir uns dann auf den Weg nach Nafplion. Ein netter Ort mit kleinen Gässchen, Tavernen und zwei Festungen, die zu erklimmen wir uns aber wegen der Affenhitze ersparen, außerdem hätts da 999 Stufen rauf. Stattdessen schlürfen wir unser Cafe-Frape unter einer schattigen Platane.
Zeit sich auf den Heimweg zu machen. Durchs Landesinnere geht’s zurück Richtung Patras. Durch kleine Bergdörfer, entlang von meterhohen Schluchten, auf wunderbaren Strecken mit einem kleinen Abstecher zum Ladonasee, den allerdings nur der Kater macht und zienlich verschwitzt und staubig (Schotterpsite) wieder zurück kommt, geht’s durchs Landesinnere. Durstig und hundemüde suchen wir uns abends ein Zimmer in der Nähe von Patras, der Ort hieß glaub ich Nea Paralia, ladet aber net wirklich zum Bleiben ein. Dreckige Strände, nur getrennt durch die Straße von den dahinter liegenden Tavernen. Einen Vorteil hats, wir essen hier hervorragende Spaghetti Carbonara und das tut nach 10 Tagen griechischer Küche schon gut.
Auf altbekannten Strecken geht’s Richtung Norden, wo wir uns nochmal im altbewährtem Plataria einquartieren, nochmal (nach 800, an zwei Tagen gefahrenen Kilometern) einen wohltuenden Relaxtag einlegen, bevor wir tags darauf um 8:30 auf die Fähre Richtung heimwärts fahren. Hier werden wir den ganzen Tag und die halbe Nacht von dröhnender griechischer Bouzukimusik angebrüllt. Selbst als die Lautsprecher endlich aus sind, dröhnts in meinem Kopf immer noch.
Beim Verlassen der Fähre, herrscht dann das pure Chaos und es dauert eine ganze Weile bis wir zu unseren Motorrädern kommen und uns auf die heimfahrt begeben können.
Im Kanaltal treffen wir uns noch mit der Oberkasnudel und der Dreifarbigenkotz zum Grillhenderl essen und Neuigkeiten austauschen, bevors Richtung Österreich weiter geht.
Hier übernachtem wir noch mal in Griffen, treffen uns am letzten Tag unserer Reise noch mit dem Herrn suckface, der uns ein Stück des Wegs begleitet und kommen ziemlich geschlaucht um 17:00 in Pressbaum an.

So, das wars im Großen und Ganzen, i hoff es is net zu lange geworden.

Lg
Bärli

Verpflegung an Bord

Endlich auf der Fähre

Pilotboot

Endlich daheim :slight_smile:

Das Herz geht einem auf

Ausblicke

Zwischen Kastria und Kalavritsa

A paar Kurverln

Verpflegung unterwegs

Nafplion

Vivari

Nea Paralia

Mautstelle Patras

Richtung Patras

Heiß wars

Ausblick irgendwo zwischen Patras und Igoumenitsa

Ankunft in Venedig

Unterstand in Griffen

Ladonasee