Sie ist wieder da! KTM 790 Duke 2023 im 7er Naked Bike Vergleich

Alle Erfahrungen zu Sie ist wieder da! KTM 790 Duke 2023 im 7er Naked Bike Vergleich

Die 790 Duke ist meine erste KTM - früher einge Rote aus Bologna (750SS, 748, 996, 999, 1200 Monster, 1200 Multistrada). Nach 6 Jahren Pause der perfekte Wiedereinstieg. Super Sitzposition und Zielgenauigkeit - ich seh die Kurve und ‚automatisch‘ gehen die Zehenspitzen auf die Rasten: und durch. Fahrwerk ordentlich - die Strecke darf nicht zu schlecht werden. Die Bremse fühlt sich etwas ‚teigig‘ an, der Druckpunkt ist aber da. Ich habe div. Zubehör an/-einbauen lassen, u.a. einen Tempomat, das Techpaket, die Beifahrerrasten nebst Sitz runter, Soloheck drauf. Wg. der Montage des Reifendruckkontrollsystems mussten die Reifen runten - ich habe dann direkt den Bridgstone S 22 aufziehen lassen. Super. Den Maxxis wollte ich gar nicht ‚ausprobieren‘. War nur eine geringer Preisaufschlag bei meinem freundlichen KTM Händler in Bonn. Ach ja: die Duke hat Serienmässig einen Lenkungsdämpfer (!!!), wurde im Bericht gar nicht erwähnt - ein sehr sinnvolles Zubehör. Nach jetzt 2.000 km KTM 790 Duke: Tolles Bike und ich bin (trotz des Preises) mit meiner Wahl sehr zufrieden. Gruß Helmut aus Köln

So, ich bin jetzt seit Mai 2023 knapp 7.000 km gefahren. Etwa 3.000 km im ‚Bergischen Land‘ und in der Eifel sowie ca. 4.000 km in Südfrankreich (Ardeche/Sevenen und französische Alpen nebst Grand Canyon du Verdon; KTM bis Südfrankreich auf dem Anhänger). Meine Tagestouren hatten eine Länge von bis zu 500 km und haben immer ‚echt Laune‘ gemacht - die 790 Duke ist echt Alpen-/Serpetinnen-/Wechselkurven tauglich und von der Ergonomie her auch für längere Touren geeignet. Die Sitzbank aus dem Powerparts Regal hätte ich mir etwas komfortabler vorgestellt, aber das liegt vielleicht auch an meinem Alter. Das Windschild ist sodann ganz brauchbar. Der Schaltautomat und ich haben uns aneinander gewöhnt und so könnte das der Begin einer wunderbaren Freundschaft werden - auch wenn ich manchmal mit Nachdruck ‚werkeln‘ muss (insbesondere Gang 5 nach 4). Gelegentlich hat meine 790 Duke sodann einen ‚Hänger‘ beim Durchbeschleunigen im 2. Gang. Etwas irritierend. Ansonsten ein sparsamer und doch sehr druckvoller Motor, insbesondere im 3. und 4. Gang. Am Bridgestone S 22 hatten sich dann an den Flanken des Hinterrades kleine Wülste/Auswaschungen/Sägezähne an den Profilaussparungen gebildet. Naja, die Straßen in Süd-Frankreich gehen ja von Bitumen/Split-Geschmiere bis hin zu sehr griffigem rauhen Asphalt. Ansonsten super Gripp und gutes Feedback - auch in größter Schräglage und eben beim kraftvollen Rausbeschleunigen aus Kurven und auch bei hohen Außentemeraturen (35 Grad und mehr). Die hintere Bremse hilft bei Abfahrten von Pässen gut mit - die vordere Bremse muss nachdrücklich bedient werden, nicht nur bei Passabfahrten sondern auch beim ‚Ankern‘ vor engen Kurven.
Für höhere Geschwindigkeiten ist das Fahrwerk nicht ausgelegt. Auf der Autobahn hatte ich bei einer Tachoanzeige von 225 km/h auf der A555 Köln/Bonn (!! ??, geht der Tacho soviel vor, eingetragen sind als Höchstgeschwindigkeit 205 km/h) nicht wirklich ein gutes Gefühl. Klar, meine früheren Duc’s waren natürlich anders ausgelegt und fuhren wie auf Schienen (996, 999), aber etwas mehr Ruhe im Fahrwerk wäre auch bei der 790 Duke nicht schlecht, wenn man auf der Autobahn einmal schnell von A nach B will.
In Summe, nach jetzt 7 Tkm: viel Licht und ein wenig Schatten. Gruß Helmut aus Köln

Danke für deinen ausführlichen Bericht Helmut. Ich habe mich nach einer ersten Probefahrt auch in die Duke verguckt und werde im Winter auf die Suche gehen. Ggf. greife ich auf das „alte Modell“ aus 2019/2020 zurück, bei dem noch ein paar PS mehr in der Pappe stehen. Aber auch die neue 95PS Variante macht viel Spaß. Es wird auch bei mir die erste KTM. Ich berichte auch gern.

Hallo zusammen

Kurzer Hinweis zur 790er der ersten Jahre: Das Fahrwerk ist erstaunlich schlecht. Die Gabel sackt ein wie ein Luftballon, dem man die Luft rauslässt und danach ist dann schnell Ende mit der Restfederung.
Hier tut eindeutig Nacharbeitung not, wenn man sich sowas kaufen will.
Aber hilft beim Verhandeln des Preises.

Beste Grüsse

Sam

Hi Sam, kannst du präzisieren, was du mit Modell erster Jahre genau meinst und über welche Laufleistung du sprichst? Ich hab in allen Test ( auch dem 50.000er ) nichts über schwache Federwerke gelesen.

VG

Hallo Schroddi87

Ja, kann ich.
Ich spreche von den Jahrgängen 2018 und 2019.
Die Gabel ging dabei im Standard-Setup dermassen in die Knie, dass wir dachten, diese sei defekt. Aber nein: Serie.
IMO hat sich das erst 2021 gebessert.

Beste Grüsse

Sam