Untersteuern am Vorderrad bei Schräglage: Was könnte ich falsch machen?

Moin,

ich war jetzt zum dritten mal mit meiner neu angeschafften 2006er Super Duke 990 gezielt Kurvenfahren. Sie hat vorne und hinten neue Metzeler M5 Sportec Interact drauf. Wer den Reifen kennt, weiß, dass der Hinterreifen 5 Markierungen für die 5 Gummimischungen hat. Ich habe das Silikon etwa bis 5,5 von 6 (6 = Reifenende) abgefahren. Da sollte also von der Schräglage her noch was gehen.
Ich habe das Kurvenfahren bei schönem Wetter auf einer neu asphaltierten Straße (nicht super rau aber halt neu) mit warmen Reifen trainiert und dabei ist es mir ein paar mal passiert, dass das Vorderrad leicht untersteuert (also nach außen hin weggerutscht) ist. Zum Ende hin ist er dann bei ca. 75 km/h in einer 180 grad Kurve sehr stark, weit und lange nach außen gerutscht, ich bin vorsichtig vom Gas gegangen und habe die Schräglage verringert. Zum Sturz hätte nicht viel gefehlt. Zum Glück hat der Reifen so einen breiten Grenzbereich. Bevor es zum Rutschen kam bin ich nicht vom Gas gegangen, habe aufgedreht oder Ähnliches - ich bin ganz gleichmäßig gefahren. Ich glaube nicht, dass es am Reifen oder am Asphalt liegt, sondern an meiner Fahrtechnik, da ich der Meinung bin, dass da eigentlich mehr Schräglage gehen muss.
Zu meiner Fahrtechnik:
Ich beschleunige leicht durch die Kurven, sitze fest positioniert im Sattel und relativ weit vorn am Tank, den Oberkörper hänge ich leicht ins Kurveninnere und nach unten, das Knie halte ich teilweise etwas raus zur Feinkorrektur, den Lenker drücke ich innen nach unten, die Füße sind mit den Fußballen auf den Rasten, mein Gewicht habe größtenteils im Sattel und weniger auf den Rasten.
Meine Frage: Woran könnte es liegen, dass ich das Vorderrad zum rutschen bringe bzw. wie kann ich dem entgegen wirken? Welche typischen Fehler gibt es die dazu führen?
Kann es daran liegen, dass ich den Lenker auf der Kurveninnenseite (evtl. zu sehr) nach unten drücke?
Habt ihr diesbezüglich irgendwelche Lernerfahrungen machen können oder Instruktorentipps?

Vielen Dank!

Servus Lewen …

NIX FÜR UNGUT ! :wink:

gezielte Kurven Fahrten mit sowas ? :eyes: :grin:
na dann Gutes gelingen :wink:

gaaaanz einfach.

  1. woher bist?
  2. wieviel luft hast in die gummis?

greeeez

  1. woher bist? Niedersachsen nähe Hannover. Fahre die Strecke zwischen Nette und Söder.
  2. wieviel luft hast in die gummis? Prüfe ich Donnerstag und poste es hier.

… ist kaum möglich, Falschdiagnose sehr leicht.
Es ist aber schön zu lesen, daß sich jemand selbst beobachten und diese Beobachtungen weitergeben kann.

Zum Reifen selbst kann ich nix schreiben, kenne ihn nicht. Aber die Temperatur ? Bei diesen Asphalt-Temperaturen ? Da denke ich, geht im Sommer mehr …
Reifendruck: wenn Du Dich ansonsten sicher fühlst, könntest Du um jeweils 0,1 bar erhöhen und mehrere Versuche fahren; oft schmiert der Reifen bei zu geringem Druck, besonders wenn er kalt bleibt - also: Asphalttemperatur ;-?
Nach Deiner Beschreibung sitzt Du sehr ähnlich wie ein SuMo-Ringer - also eh richtig :wink: - daher: warum nicht einfach den Schuh dazu auf die Straße stellen ? Ein dritter Auflagepunkt kann Dir Sicherheit geben und ev Dein Problem lösen - vor allem bei geringerer Asphalttemperatur :wink: … Du müßtest den Fuß allerdings nicht nur alibihalber neben dem Moppet runterstellen, sondern schön nach vorne gestreckt mir leicht angewinkeltem Knie vermute ich, weil Deine Schräglage nahe/über 45° sein dürfte - je nach Körpergröße.
Man muß sich anfangs überwinden, wenn man den Stil nicht gewohnt ist - aber was sogar auf SSPs -zumindest im Ansatz- praktiziert wird um das Moppet zu stabilisieren, sollte auch für Dein Motorrad gut sein. Also üb’ halt einmal, wo Dir niemand zusieht … :wink:
Mit größerem Vertrauen in die Reifen, größerem Druck (und Temperatur ;)) kannst Du’s dann ja wieder ohne probieren … :wink:

Eine Überprüfung der Härte der Gabel kann nicht schaden - ich würde eine härtere Einstellung der Druckstufe versuchen, ob das hilft. Ev als erste Maßnahme.
Aber die Einstellung der Zug/Druckstufe ist eine Geschichte, die man per Internet kaum wirklich an/raten kann… Ich wollte nur anmerken, daß der missing link zu Deiner persönlichen Fahrtechnik, der zum Erfolg führt, auch dort liegen könnte…
Ein KTM/SD-Forum hilft ev sowieso mit gemachter erFAHRung viel weiter…

Hallo Lewen

Des Olponators Vorschläge sind gut.
Es gibt weitere Punkte, die zu berücksichtigen sind.

  • Neuer Asphalt schwitzt aus. Das heisst, wenn Du über neuen Asphalt fährst kann es sein, dass ein kleiner oelhaltiger Film auf der Oberfläche vorhanden sein kann.
  • Wenn Du auf Zug durch die Kurve fährst (wobei darüber gestritten werden müsste, was das heisst), kann es sein, dass Deine Gabel, weil das hintere Federbein absackt, ausfedert. Hinten die Vorspannung erhöhen könnte helfen.
  • Die Gewichtsverteilung ist generell ein Thema. Ist die Gabel voll durchgesteckt, das Heck angehoben? Wenn die Gabel durchgesteckt ist, könnte es hilfreich sein, die Front um 5mm abzusenken.

Das sind Sachen, die Du alle selbst einstellen kannst.
Halt uns auf dem Laufenden.

Gruss

Sam

…, sprich Dich aus. Erzähl mal…

mrslow

An den OP:

Neue Reifen…

Egal welche Reifen, spürbares Untersteuern hatte ich an meiner SD noch nie. Stell alles nach Handbuch ein, fahr das
Ding mal ein paar hundert Kilometer ohne Stress und hab Spass dran.

Du bist ja Germane: Mach nen Kurventraining, feddich.

mrslow

…, sprich Dich aus. Erzähl mal…

da sich mir der verdacht aufdrängt dasd sowas fährst wäre es eh die bessere option -odrr? :dizzy_face:

Na sag doch, warum man ihm für gezieltes Kurvenfahren mit der Superduke „gutes Gelingen“ wünschen muss.
Scheinbar kennst Dich ja aus. Was ist denn das Problem oder die Schwierigkeit dabei?

Und ja, wie ich schrub, besitze ich ein solches Fahrzeug (wenn auch etwas jünger) und kann dir sagen, dass
du wahrscheinlich seeeeehr wenige im Bezug auf Fahrwerk, Agilität und Bremsen ähnlich scharfe Strassenfahrzeuge
finden wirst.

Also, was meintest du mit deinem Beitrag da oben?

mrslow

hin oder her …es liegt halt immer noch ned in Deinem Entscheidungsbereich , wos ich schreib und denk .oiso-wieso sollte ich Antworten nur weils da grod inan kram passt ?. Heast- man kann auch einiges unkommentiert lassen :wink:

Ah, eh noch immer die gleiche Platte. :-/

Genau! DAS ist es. DAS wollte ich damit eigentlich auch ausdrücken. Kriegst ein Mitarbeitssternderl.

mrslow

und war grundsätzlich zufrieden damit ABER er ist extrem temperaturanfällig. kaum ist er aus seinem temperaturfenster nach unten rausgefallen, hast du das gefühl die Lenkung geht a) schwergängig und b) das Motorrad fährt nicht dorthin wo du es haben willst c) rückmeldung kommt so gut wie keine brauchbare. abhilfe gibt es kaum dafür, Luftdruck erhöhen wie hier geschrieben wurde bringt leider kaum Besserung da der reifen dann noch schlechter auf Temperatur kommt, wenn er aber auf Temperatur ist und der Luftdruck zu hoch ist fängt er an zu springen. wobei ich denke 0,1 bar mehr wirst vielleicht vertragen.
besonders schlimm verändert sich der reifen wenn er während der fahrt abkühlt, zb: wennst in regen kommst, dann ist das verhalten so anders dass der erste verdacht eines fahrwerksfehlers aufkommt.
ist der reifen allerdings in seinem wohlfühlbereich hat er wunderbar grip und rückmeldung, da ich meine 1300er eher für Tagestouren eingesetzt habe konnte ich es mir ja aussuchen ob ich mit ihr fahre oder nicht.
ich habe dann den m5 gegen einen Pilot road 3 getauscht, und war echt überrascht wie handlich die dicke damit geworden ist, ob das für die eh schon handliche sd auch passt kann ich dir aber nicht sagen da habe ich keine Erfahrung. aber der road3, wie auch der road4, sind bei fast allen Temperaturen neutral und vom nassgrip her so genial wie noch kein anderer reifen den ich jemals gefahren habe.

…Dunlop auf und dann geht das weil am Fahrzeug liegt es nicht.
Roadsmart…Versuch is es wert.

sollte man bei max Schräglage nicht nach innen ziehen sondern eher eine Spur nach aussen drücken.

Zumindest nicht zu stark nach innen ziehen.

es ist mit Vorsicht zu geniessen!

und dein Fahrwerk wird wohl in irgendeiner Weise falsch eingestellt sein und ich hab keine Ahnung was du an Einstellmöglichkeiten an deinem Moped hast.

Es gibt da viele gute Videos im Netz die das ganz gut erklären.

Wenn du was verstellst immer brav notieren was du um wieviel verstellt hast und diesselbe Strecke nochmal.

Ich würd mal zb probieren vorne die Vorspannung etwas zu erhöhen (1Umdrehung) und die Zugstufe ein bisserl weicher(2 Klicks) zu stellen.

Das solltest dann merken obs besser wird, wenn ja, dann noch ein Klicks, wenn nein, dann in die andere Richtung testen.

Und es gibt auch Reifen die beschissen sind. Ich hasse zum Beispiel Michelin. Die sind der totale Dreck…!

Das Thema ist zwar alt, aber die Erklärungen sind so abenteuerlich und trotzdem das Thema so aktuell, dass ich darauf zurück komme.
Das Thema ist deswegen aktuell, weil das noch immer ständig Fahrern passiert.
Und die Konsequenz ist immer diesselbe. Fragen wie

  • Ist es der Reifen?
  • Wird wohl das Fahrwerk sein!?
  • Stimmt was mechanisch nicht?
    sind so allgegenwärtig wie falsch.

Ein Blick auf den Vorderreifen und dort den „Angststreifen“ mit dem am Hinterreifen verglichen, offenbart, wo das wirklich Problem ist:
Der Fahrer!
Das zeigt sich dann, wenn vorne fast kein Angststreifen mehr vorhanden ist, aber hinten noch verhältnismässig reichlich, obwohl der hintere Reifen breiter ist.

Der Fahrer? Ja, der Fahrer. Viele Motorradfahrer fahren viel zu schnell in Kurven.
Es gab und gibt die alte Rennfahrer-Weisheit, die da heisst: Langsam rein, schnell raus.
Moderne Fahrwerke und moderne Reifen verführen zusammen mit den elektronischen Regelsystemen (die hier übrigens gar nix nützen, sondern falsche Sicherheit vorschützen), das Motorrad in die Kurve rollen zu lassen.
Dabei wird die tiefste Geschwindigkeit meist erst nach dem Scheitelpunkt erreicht. Muss man aber vor dem Erreichen der tiefsten Geschwindigkeit in der Kurve die Linie nur leicht anpassen, hat man keine Reserve mehr am „Kamm’schen Kreisel“ und das Vorderrad schiebt, im Extremfall bis zum Sturz.
Bestes Beispiel: Marc Maquez’ Sturz in Mugello 2023 im Rennen vom Sonntag.

Wie korrigiert man das? Ganz einfach: Vor der Kurve bremsen.
Das erhöht nicht nur die Sicherheit (siehe Szenario oben und stell’ Dir einen Fussgänger auf Deiner Seite vor), sondern das Einlenken des Motorrades geht leichter und dieses Vorgehen erlaubt es, auf Zug durch die Kurve zu fahren. Und auf Zug zu fahren bietet immer mehr Sicherheit als reinrollen lassen.

Warum das so aktuell ist: Weil mir auf der Strasse immer mehr Fahrer auf meiner Fahrbahnseite entgegen kommen, die in die Kurve reinrollen liesen und denen am Ende der Kurve die Fahrbahn ausgeht.

Darum: Wem sowas passiert, der soll nicht auf sein Motorrad oder den Reifen zeigen, sondern sich eingestehen, dass er falsch fährt.

Beste Grüsse

Sam

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Hoffentlich hast du keine Hecklastigkeit (Gepäck o. ä. )?

das hast aber sehr schön formuliert.
und ich stimme dir zu.

greeeez, ich