Vespa GTS 300 oder doch ein Motorrad (Moto Guzzi)?

Hallo,

ich bin am Überlegen ob ich mir eine Vespa GTS 300 kaufen soll (whs matt) oder doch eher ein richtiges Motorrad. Mir gefallen eher so coffee racer - mein Favorit wäre die neue Moto Guzzi V7 Schwarz Matt. Allerdings ist die halt um einiges teurer als eine Vespa GTS 300 (wobei die auch schon schweineteuer sind).

Bei der Vespa denke ich mir halt sind knappe 7000 EUR mir es nicht wert dafür Geld auszugeben, da es ja nur ein Roller ist. Leg ich noch ein wenig drauf, bekomme ich ein richtiges Motorrad welches mir wirklich sehr gut gefällt. Die Moto Guzzi V7 E5 Schwarz Matt kostet so um die knappe 10.000EUR.

Ich bin übrigens Motorrad Anfänger. Von daher habe ich wenig bis keine Ahnung von der Materie. Was könntet ihr mir empfehlen? Lohnt es sich überhaupt als Motorrad Anfänger soviel Geld in eine Maschine zu stecken?
Alternativ würde mir eine Brixton 500 auch sehr gut gefallen. Wie ist die Qualität der Marke? Hat jemand Erfahrungen mit einer Brixton 500?

Danke und lg.

Hi, ich kann dir zwar keine Motorrad tips geben weil ich nicht viele verschiedene gefahren bin aber ich bin letztes Jahr vor der gleichen Entscheidung gestanden. Um in fie Arbeit zu fahren jeden Tag und unter Umständen auch bei schlechtem Wetter wird die Vespa wahrscheinlich die bessere Wahl sein, aber für Touren wird dann das „Motorrad“ mehr Spaß machen.
Bei mit wurde es dann doch eine GS😂.

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Hallo DrStriezi
Welchem Einsatzzweck soll das Fahrzeug dienen?
Arbeit? Freizeit?
Beste Grüsse

Sam

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Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Ich hatte lange Zeit Roller und Motorrad und wollte beide nicht missen. Von den Fahrleistungen her ist die Guzzi der Vespa natürlich haushoch überlegen. Sie hat mehr Leistung, ist schneller, beschleunigt besser, erlaubt höhere Kurvengeschwindigkeiten und Schräglagen. Die Vespa spielt ihre Vorteile bei der Alltagstauglichkeit aus. Sie hat Stauraum, bietet zumindest ein bisschen Wetterschutz und ist wendiger im der Stadt.

Jetzt musst du dich fragen welche ein Typ du bist. Ich fuhr Motorrad weil ich auf Tour sein wollte, die Schräglage, die Fliehkräfte, die Beschleunigung und die Geschwindigkeit spüren wollte. Roller fuhr ich weil es praktisch in der Stadt ist, weil es irgendwie ein südländisches mediterranes Flair hat und weil’s einfach manchmal cool ist mit Flip Flops beim Eissalon vorzufahren (ich weiß, Asphaltausschlagsgefahr). Das ganze noch kombiniert mit den Strecken des Alltags. Manchmal ließ ich das Motorrad stehen und ich fuhr sogar längere Rollertouren. Es hat ein wenig entschleunigt, wenn man gemächlicher fahren muss um nicht irgendwo in der Kurve aufzusetzen. Die letzten 4 Jahre hatte ich sogar bur ein E-Moped mit 45 km\h. Jetzt schaue ich wieder nach was knatternden und wenigstens 125 ccm.

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Hi, danke für deien Antwort.

Also primär wollte ich mir einen Roller kaufen, weil ich nach Wien gezogen bin und das ewige Parken mit dem Auto mich genervt hat. Zudem bin ich halt auch zur Arbeit somit viel schneller unterwegs.

Aber nach langem Überlegen, und auch weil ich jetzt erst (mit 33) den A Schein mache, bin ich immer mehr auf den Geschmack gekommen mir evtl. doch ein Motorrad zu kaufen. Leider Gottes kenne ich als Mediziner nur allzugut die Gefahren eines Motorrades und hatte selbst genügend Unfallpatienten auf Motorrädern.
Daher hadere ich noch ein wenig.

Hi,

Danke dir auch für deinen ausführlichen Bericht.

Und was sagst du generell zur Qualität einer Guzzi. Angeblich, so meinte ein Freund, sei die Qualität der italienischen Marke eher nicht so gut? Oder waren das eher die alten Modelle? Ich finde halt vom Optischen her die Moto Guzzi V7 E5 Schwarz Matt so extrem geil. Ob ich damit später mal auch längere Strecken oder auf der Landstraße fahren möchte, weiß ich noch nicht. Aktuell habe ich noch zu SEHR Respekt vor solchen Dingern (siehe oben) :smile: Aber reizen würde es mich schon sehr, muss ich sagen. In der Fahrschule auf so einer Honda zu sitzen ist schon ein abenteuerliches Gefühl, wenn man dann mal beschleunigt. Was ganz anderes als auf so nem Roller. Hatte ja früher im Studium immer nur so ne LX50 Vespa haha.

Über heutige Motorräder kann ich dir nicht viel erzählen. Meine wirklich aktive Zeit war von 2005 bis 2009. Zweiräder hatte ich allerdings fast immer. Ich bin jetzt 39 und 1998 machte ich den Mopedschein. KTM Hobby und Puch Maxi haben mich bis 2004 begleitet, obwohl ich 1999 schon L17 gemacht habe. 2004 gab ich das Moped her. 2005 im Urlaub in Süditalien habe ich einen 50er-Roller gemietet und ich musste wieder ein Zweirad haben. Ich kaufte eine Honda Lead 100 und machte den 111er (125er mit B-Schein). Noch im selben Jahr folgte der A-Schein und das Anfänger-Moped eine Honda CB500 mit ca. 30.000 km am Tacho. Später kam eine Yamaha FZ6 hinzu. Die CB500 wurde mit Tourenreifen mit hoher Laufleistung ausgestattet und die FZ6 mit sportlichen Reifen. Die Honda Lead gab es noch immer und auch der Roller wurde gefahren.

2009 war ich selbst Unfallopfer. Ich wurde frontal auf meiner Fahrbahnseite von einem Auto mitgenommen. Ich stand reflexartig auf, flog über das Auto, landete auf den Protektoren und rutschte Gott sei Dank nicht zu lange auf der Fahrbahn in Richtung Böschung, wo die restliche Energie dann gravitativ abgebaut wurde. Am Ende saß ich mit ziemlich abgeriebenem Leder mit nur Prellungen und Brandwunden 1. und 2. Grades von der Reibungshitze 10 m höher auf der Böschung. Die Saison fuhr ich mit der CB500 fertig. 2010 kam dann ein beruflicher Umbruch und ich war selten zu Hause und kam auch nicht mehr viel zum Fahren. Das Geld von der Versicherung für die FZ6 (Totalschaden) wurde anderwärtig mehr gebraucht. Die CB500 hatte 2010 90.000 km auf der Uhr und damals nahm ich mir vor, dass wenn ich die Zeit zum Fahren finde, kaufe ich mir bei 100.000 ein neues Motorrad.

2013 war ich wieder mehr zu Hause. In der Zwischenzeit habe ich neue Hobbys gefunden, die ich auf Dienstreisen mitnehmen konnte. Ich fuhr die eine oder andere Runde mit der CB500. 2015 machte ich mit der CB500 die letzte größere Tour durch Südtirol. Die letzten Reifen von 2009 musste ich dabei schon auf der Anfahrt wechseln, weil sie total hart waren und kaum noch Grip boten.

2016 kam die Honda Lead weg. Ich dachte zuerst wozu ich sie habe, da ich eh die CB500 habe und auch damit in die Stadt fahren kann. Ein Freund, der ebenfalls nur den 111er hat, brauchte ein Fahrzeug in Wien und somit habe ich sie verschenkt.

2017 ging mir der Roller ab und es wurde ein E-Moped in der 50ccm-Klasse, da meine Frau mit B-Schein auch damit fahren darf.

2020 während des Lockdowns versuchte ich wieder die 100.000 km mit der CB500 zu erreichen. Das Budget für ein Neumotorrad ist mittlerweile da. Mittlerweile sind mir aber andere Sachen wichtiger und wenn ich am Motorrad sitze, dann geht mir durch den Kopf, was ich besseres mit der Zeit anstellen hätte können. Nach 300 km gab es wieder nur die obligatorische Fahrt zum Pickerl.

2021 musste das E-Moped weg. Es war eines mit Bleiakku und die Lebensdauer dieser Bleiakkus ist nicht gerade überragend. Ich wusste das natürlich als Elektrotechniker, der sich dazu noch in anderen Hobbys mit Akkus beschäftigt, sehr gut schon am Beginn, aber was solls. Die kürzeste Strecke hin- und zurück mit ca. 40 km gingen sich kaum mehr aus. Einen neuen Akku wollte ich nicht spendieren. Der Schwiegervater kann das Moped auch mit verminderter Reichweite gut einsetzen. Die Honda CB500 hat 95.600 km am Tacho. Die erste und einzige Ausfahrt heuer war zum Pickerl inkl. Service und Reifentausch, da die alten wieder hart wurden. Dort steht sie jetzt und wartet bis die Reifen geliefert sind. Mittlerweile habe ich sie seit 16 Jahren und sie ist schon fast ein Klassiker geworden und für ab und an ein gutes Reservefahrzeug, da man bei uns mit Öffis kaum wegkommt. Allerdings hat sich auch bei uns Home Office eingebürgert, was ich in dem Falle, dass eines der Autos in der Werkstatt seht auch in Anspruch nehmen kann. CB500-Ausgang ist also noch offen.

Was mir jedoch abgeht ist der Roller. Eben dieses mediterrane Flair mit dem Zweirad irgendwo rumzuwuseln, bisschen Wind spüren, und weil ich auf der Suche bin, habe ich mich im neuen Forum wieder registriert. 300 ccm wäre für mich optimal, aber dann bleibt die Frau wieder außen vor und die möchte auch fahren. 50ccm sind mir dann auf dem Land doch zu wenig. 125ccm sind ein Kompromiss, da sie nur 6 Fahrstunden zu ihrem B-Schein braucht. Das ganze sollte nicht zu teuer sein, da ich überlege gleich 2 Gefährte zu kaufen.

Ich war lange Zeit bei der Rettung an einer kurvenreichen Motorradstrecke. Ich sah dabei auch einiges wie an Leitschinenständer abgetrennte Arme, Beine oder auch einen Kopf. Aber ich hatte dennoch keine Angst, aber Respekt. Respekt vor den Gefahren zu haben ist gut. Angst zu haben kann aber dazu führen, dass du falsch reagierst.

Wenn du dir nicht sicher bist, dann spare das Geld, kaufe was gutes Gebrauchtes, was dir nach dem ersten Bauchgefühl zusagt oder wie ich damals in einem Jahr gleich beides, wovon die CB500 Gebraucht war. Du wirst ja sehen, wo du hängen bleibst. Ich weiß mittlerweile für mich, dass ich zur Zeit mit einem Motorrad nicht mehr wirklich glücklich werde.

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