Leute das muss ich Euch erzählen!
Meine alte Kawasaki GPz 750R hat mir seit ich sie im Frühjahr gekauft hat immer ein Problem bereitet: die Leistung und das Ansprechen waren bis 80-100 km/h ausreichend. Dann war irgendwie eine Wand, gegen die es kein Ankommen gab, obwohl der Bock laut Papier 200 geht. Sie nimmt einfach kein Gas an, fällt manchmal sogar beim Versuch mehr Gas zu geben ab! Mit runterschalten und brutalst hochziehen war es möglich über 130 km/h hinauszubeschleunigen, dann ging es wieder etwas leichter, mehr als 150 waren aber nicht drin.
Ein Wechsel der Verschleißteile Luftfilter und Zündkerzen und Vergaserzusatz in den Tank haben das Problem deutlich gebessert, trotzdem ist die Maschine ab 100 einfach unwillig und nimmt das Gas schlecht an.
„Der Vergaser!“ werdet Ihr im Chor rufen. Auch zwei Werkstätten, denen ich das Problem geschildert habe wussten diese Antwort. Also würde eine Komplettreinigung und Synchronisation anstehen. In der Werksatt wurde das mit plus minus 300 Euro beziffert, selbstgemacht werden es viele Stunden Popelei und wer weiß, ob es klappt - über Vergaser hab ich mich ehrlich noch nicht drüber getraut. Trotzdem hab ich mir ein Morgan Carbtune geordert und mich seelisch schon mal darauf eingestellt.
Aber es kam anders: unlängst hatte ich den Tank herunten (der Benzinhahn sehnte sich nach neuen Dichtungen), da hatte ich gute Sicht auf die vier Vergaser. Vielleicht drücke ich mich technisch jetzt nicht korrekt aus - korrigiert mich: jeder Vergaser hat einen Unterdruckanschluss, dort wo man auch die Vergaseruhren anschließen würde. Bei meiner Kawa sind die zwei Äußeren mit Stöpseln abgedichtet, der links innere liefert den Unterdruck für den automatischen Benzinhahn und vom rechst inneren geht auch ein Schlauch in Richtung Motorblock ab.
Und siehe da: beim links äußeren Anschluss fehlte der Stöpsel. „Kann nicht gut sein. Von wegen Falschluft und so“, dachte ich mir. Da ich eh zum Kawasaki nach Vösendorf musste hab ich mir dort so einen Stöpsel mitgenommen und draufgesteckt. Siehe da - Problem gelöst. Die alte Sacki geht wieder wie Schusters Lumpi. Erstens mehr (oder eben die ganze) Leistung von unten weg, sowie williger Durchzug wo früher gar nichts mehr ging. Ob sie jetzt Vmax schafft konnte ich noch nicht testen.
Ich werde also den Vergaser tunlichst nicht zerlegen, sondern bestenfalls mit dem Carbtune mal nachsehen ob die Synchronisation jetzt passt. Da hab ich jetzt eine Frage: wo ich anschließen muss zum Messen ist mir klar - aber wer weiß, wo ich die Einstellung mache, wenn die Vergaser nicht synchron sind? Ich weiß aus leidvoller Erfahrung mit den ganz einfachen Vespa Vergasern, dass man besser nicht zu viel herumdreht, wenn man einmal eine passable Einstellung gefunden hat.
Grüße, Alex
Poröser Gummi
Das ist nicht so schwer
Das ist nicht so schwer
ahh