Hallo Bikergemeinde!
Bei uns am Stammtisch wird immer wieder über Sinn und Unsinn von Zwischengas beim runterschalten (ohne Anti-Hopping-Kupplung) diskutiert. Da ich ausschließlich mit Zwischengas auf den nächstkleineren Gang zurückschalte ist mein Freund (Ingenieur) davon überzeugt, daß das absoluter Blödsinn ist. Mein Hinweis darauf, daß ich damit die Drehzahl an den niedrigeren Gang angleiche (also mit Zwischengas erhöhe) wird als dumm angesehen. Hier noch der Hinweis: ich meine nicht das Zwischenkuppeln, um ev. fehlende Synchronisation auszugleichen, sondern tatsächlich „Zwischengas“, damit das Bremsmoment verringert wird, insbesondere natürlich bei den Zweizylindern.
Eure Meinung dazu würde mich sehr interessieren.
Passt gut auf Euch auf, der Staßenbelag kann noch verdammt kalt sein!!!
kugopo
Du meinst :
-kupplung ziehen
-gasstoß bei gezogener Kupplung
-schalten
-einkuppeln.
???
Dürfte bei trockenkupplungen rein gar nix bringen…
Bei Ölbadkupplungen eigentlich auch nix, ausser du wärst etwas arg lahmarschig mit dem Runterschalten.
Normalerweise hat der Motor ja bei Runterschalten noch eine höhere Drehzahl und die fällt ja nicht in 0,irgendwas Sekunden auf Standgas.
Moin!
[quote]
Normalerweise hat der Motor ja bei Runterschalten noch eine höhere Drehzahl und die fällt ja nicht in 0,irgendwas Sekunden auf Standgas.
[/quote]
Stimmt schon, aber sie hebt sich ja auch nicht von alleine auf das im niedrigeren Gang benötigte Maß an. Sprich: "s bremst ohne Zwischengas erstmal. Und jenachdem wie ruckartig/stark ich die Verzögerung durch den Motor wünsche, gebe ich halt Zwischengas beim Runterschalten und/oder „spiele“ mit der Kupplung.
Außerdem: wimret wurde das ganz am Anfang der 90er auch in den Fahrschulen so gelehrt. Beim Runterschalten immer schön zwischengaseln um ein zu starkes Abbremsen des Hinterrades zu vermeiden. Das dazugehörige Buch habe ich aber leider nicht mehr…
BTW: unbedachte Runterschalterei z.B. bei "ner Guzzi V11 und man hat den Zündschlüssel im Hals hängen. Deswegen: Integralhelm!
Gruß,
Kai
Moin!
Stellt mal euer Standgas 500-1000 Touren höher, bevor’s in die Kurven geht. Ich find, dann läuft’s geschmeidiger.Ist aber nicht alltagstauglich, klar… IRGENDWAS hat’s!?
HENK
kann man auch ohne zwischengas runterschalten?
Kommander Kariboo hat recht:
Das mache ich auch immer. Auch wenn ich sagen muss, dass es wahrscheinlich nix bringt.
Aber es klingt so schön.
Denn für irgendwas haben meine Gileras Lanfranconis und mein Ducati Termignonis drunter.
Und die müssen für was gut sein.
Gruss
Sam
Hallo,
in Bernt Spiegels Übungsbuch zu „Die obere Hälfte des Motorrades“ geht er sogar sehr explizit auf die Wichtigkeit des runterschalten und der richtigen Dosierung des Zwischengas ein.
Gibt 4 Übungsvorschläge zum vertiefen der Abläufe. (vergleiche Seite 14 folgende).
Ich habe sehr viele Übungen aus diesem Buch angewandt, einige vorher skeptisch gesehen andere aus Überzeugung das es besser so ist.
Ich neige dazu, kein Komma in diesem Buch anzuzweifeln
Gruss Andree
Ahoi,
erstmal @Andree und [quote]
Ich neige dazu, kein Komma in diesem Buch anzuzweifeln
[/quote]
Second!
@kugopo: der Spiegel (die schon erwähnte obere Häfte des Motorrades) ist unbedingt empfehlenswert - nicht nur, weil sich dort ein mopedfahrender Geisteswissenschaftler solange von seinen Ing.-Kumpels hat blauhauen lassen, bis er technische Zusamenhänge so (be)schreiben konnte, dass sich den Kollegen Ings nicht mehr die Fußnägel aufrollten. Vermutlich, weil er selbst praktisch keinen technischen Hintergrund hat und sich alles selbst erarbeiten musste - und außerdem eine wirklich gute Schreibe am Leibe hat - ist das Ergebnis auch für andere technische Laien äußerst verständlich, ohne falsch, zu grob simplifiziert oder für besagte Ings langweilig zu sein.
Zum Stützgas (also auskuppeln-schalten/STÜTZGAS-einkuppeln, um es vom expliziten auskuppeln-Leerlauf-einkuppeln-ZWISCHENGAS-auskuppeln-Schalten-einkuppeln zu unterscheiden) zur Drehzalanpassung:
Deinem Ing-Freund sollte ein Blick ins Getriebe-Diagramm (Geschwindigkeit über Drehmoment für alle Gänge) zeigen können, wieviel höher an jeder beliebigen Stelle die Drehzahl im jeweils niedrigeren Gang ist. Da unsere Moped-Motoren mit ihren niedrigen Schwungmassen bei Gas-weg extrem schnell Drehzahl verlieren, fällt diese bei einem nicht extrem schnellen bzw. kurzen Schaltvorgang entsprechend schnell ab (vorausgesetzt, das Gas wird beim Schalten losgelassen) und die Drehzahl-Differenz erhöht sich sogar noch weiter. Bei großvolumigen, hoch verdichteten Motoren (die Guzzi hatten wir schon, die jüngeren Boxer gehören definitiv mit in die Liste) kann das dazu führen, dass ohne Stützgas zur Drehzahlanpassung über die Kurbelwelle eben das Hinterrad rutscht, bis die Drehzahlen passen und kraftschlüssig eingekuppelt wird (ob das über eine trockene oder nasse Kupplung erfolgt, ist ohne Belang).
Natürlich kann die Drehzahlanpassung auch über die Bremse erfolgen; wenn runtergeremst wird, bis alles passt, kommt das aufs selbe hinaus. Stützgas ist also nicht bei jedem Fahrer in jeder Situation erforderlich, kann aber sinnvoll sein - schließlich steht nach dem Einkuppeln mit Stützgas das Bremsmoment das Motors zum Weiterbremsen zur Verfügung. Womit wir beim Thema Fahrstil angekommen sind - ich hoffe, DAS Fass macht jetzt keiner auf.
Grüße aus dem Bergischen, wolln jetzt mal sehn, wie nass die Straßen sind.
@Sisse:
„Zum Stützgas (also auskuppeln-schalten/STÜTZGAS-einkuppeln, um es vom expliziten auskuppeln-Leerlauf-einkuppeln-ZWISCHENGAS-auskuppeln-Schalten-einkuppeln zu unterscheiden) zur Drehzahlanpassung“
Letztere Methode ist wohl mehr für alte LKW Getriebe gedacht, gibt ja kaum ein Motorradgetriebe was zwischen den Gängen noch eine Leerlaufstellung hat (bei einigen Mopped-Getrieben hat man doch die Unmöglichkeit gefunden…
)
In den Betriebsanleitungen steht ja (z.T.?) nicht umsonst, daß das Herunterschalten über einer bestimmten Drehzahl zu vermeiden ist, eben deren wegen der Gefahr des blockierenden Hinterrades.
Für meinen Teil schalte ich eben meistens bei niedrigeren Drehzahlen runter ohne Zwischengas, kostet nämlich nur Sprit und bringt dort „unten“ nichts.
Setzt natürlich ein gutes Drehmoment voraus um wieder kraftvollen Anschluß zu finden, sofern nötig.
Dafür bekommt die alte Q manchmal vor dem kompletten Stillstand noch einen kurzen Gasstoß damit sie nicht ausploppt
Aber das ist eben von Mopped zu Mopped und von Fahrer zu Fahrer und Fahrstil unterschiedlich.
Wenig halte ich davon das Standgas hochzudrehen, ist doch bescheiden an der Ampel, wenn das Ding da mit 2000 U/min vor sich hinbrummt, viel Sprit braucht und dabei noch heiß wird.
So long
Tom
Richtig!