Bremstechnik - progressiv oder degressiv?

Hi!
Bin verwirrt!
War dieses Jahr auf 3 Fahrtechniktrainings (und kanns immer noch net g): ÖAMTC Warm up, MAG am Pannoniaring und Polizei am Flugfeld Aspern.
Alle 3 haben mir beigebracht, progressiv zu bremsen; sprich zuerst zart und dann immer stärker, bis halt die Fuhre steht - im Optimalfall vielleicht sogar der Hinterbock leicht in der Höhe ist.
Dachte, das wär die ultimative Wahrheit; die Motorradkieberer sind ja genauso wenig auf der Nudelsuppn dahergeschwommen, wie die anderen beiden Veranstalter.

So, jetzt les ich auf einer deutschen Motorradseite von einem Fahrlehrer (Link hab ich vergessen), daß degressiv bremsen (= voll ankern, dann immer lockerer werden) die effektivste Methode ist. Na gut, ich probiers aus und was passiert? Mich hauts fast auf die Schnauze, weil das Vorderradl blockiert. Denk mir: ok, da hat halt einer Scheiße verzapft.
Komm heim, les den Werbefolder von der 2-Rad Akademie, seh ein Bild von Knobloch und daneben den Satz: „Degressiv hineinbremsen bis zum Scheitel, dann sanft hinausbeschleunigen!“
Häääh???
Was jetzt?
Allesamt, sind ja net komplett deppert, die Verfasser der Statements und Instruktoren sollten ja wissen, was sie da verzapfen…
Was stimmt denn jetzt? Bzw. was sind die Vor- und Nachteile?
Grüße,
ein verwirrter Ice

Sagen wir mal so:

Degressiv beim Hineinbremsen in die Kurve

grias eich amoi!

also an degressive bremsen hätt ich nie im leben gedacht, bringt ja überhaupt nichts wenn man schnell langsamer werden will. der bremsdruck kann sein maximum nur beim progressiven bremsen aufbauen. also leicht anfangen und dann den druck zügig erhöhen → moperl steht am schnellsten!
und vonwegen bis zum scheitel reinbremsen is a a bledsinn! sobald du bremst richtet sich das moperl auf aus der schräglage. du brauchst gleich 3 mal so viel kraft um es überhaupt beim bremsen in die schräglage zu bekommen! anbremsen einer kurve endet vorm einlenken! wennst den einlenkpunkt erreicht hast dann musst durch mit der geschwindigkeit. und legst das gas an um bei rausbeschleunigen am scheitelpunkt keinen lastwechsel zu bekommen. bei 4zylindern ned so tragisch wie bei V2`s.

mfg ich

Ich denke, Du solltest mal auf den Ring fahren. Dort wirst sehr schnell lernen, daß Du in die Kurve HINEINbremst, und nicht schon vor der Kurve mit dem Bremsen fertig bist!

muss einmal darauf achten, wie das ist, wenn
sich mein reifen konzentriert…
lol

…bremst du degressiv, wenn du quasi "andrückst, d.h. auf geschwindigkeit fährst, z.b. das anbremsen vor kurven, wie koflair bereits richtig ausgeführt hat, muss der bremsdruck mit zunahme der schräglage nachlassen, um den aufstellmoment des bockes zu minimieren.
die fatalen folgen des progressiven bremsens hätte ich schon fast am eigenen leib zu spüren bekommen ;o))

beide haben recht!

progressiv ist so zu verstehen, dass du nicht von nix voll in die eisen gehst! dann passiert nämlich genau das, was dir wiederfahren ist - vorradblockierer!
du musst den bremsdruck langsam genug aufbauen, um der gabel zeit zu geben, einzutauchen. dem reifen zeit zu geben, gscheiden grip aufzubauen!

und dann bremst du degressiv in den scheitel!

das machst du aber eigentlich hauptsächlich um auf der rundstrecke schneller zu werden!

ist doch ganz einfach:
progressiv bremsdruck aufbauen, um dann degressiv in den scheitel zu bremsen!
ist doch ganz einfach - oder? :wink:
vimes, capt

du bist noch nie wirklich mopped gfahren - oder?
oder bewegst leicht einen amerikanischen haufen alteisen?
vimes, capt

plausibel, bis auf die tatsache dass sich reifen im allgemeinen net konzentrieren können.

lg
e.

…wen einer von degressiv redet, meint er nicht, dass Du voll ankern sollst, sondern nur, dass Du zügig, den maximalen Bremsdruck aufbauen musst, bis zur Haftgrenze um dann den Druck degressiv zu lösen. Wie beim reinbremsen in die Kurve, wie Du ja bereits weisst. Das Gegenteil wäre fatal, weil Du, wenn Du den Druck in die Kurve erhöhen musst, weilst zu schnell bist, den Bock so entweder aufstellst oder das vordere Radl geht, beides blöd…
Progressiv, also langsam progressiv…, hat halt den Vorteil, dass Du nicht so eine Unruhe ins Rad bringst, weil die vordere Gabel einknickt und dass Du Dich besser an die Haftgrenze rantasten kannst, wodurch Du üblicherweise a bessere Brewmswirkung erzielst… also wir „Anfänger“ halt.
Wichtig ist der Kompromiss, dass Du eben bei einer progressiven Bremsung nicht am Anfang zu viele Meter verschenkst.
Beim Auto ist das einfacher… voll in die Eisen und dann halt lösen…
Grüsse

…mächtige „angststreifen“ am linken und rechten reifenrand, ausserdem denk ich, das man bei dir noch die gummistopperln sieht ggg
viel angedrückt hast du noch nicht, gell??
mach ma mal a fahrtechniktraining am pannonia…damit du deine fuhre einaml mehr als 5 grad umlegst

So wie manche daher kommen, dürfte der Reifen das einzige an der ganzen Fuhre sein der sich konzentriert!

Frage an die Hersteller: Kann sich Dunlop mehr konzentrieren als Pirelli? Oder eignet sich doch der Michelin besser zum Schach spielen?

Auf zahlreiche Vorschläge hofft

Salvatore

Ich kann mir schon vorstellen, daß beim progressiven bremsen das Hinterradl recht leicht wird und das beim kurvenfahren nicht so der Hit ist…

machts weider Sinn…
die initialzündung ist also dennoch progressiv, oder?

wie der Cäptn Vimes und der Koflair geschrieben hat… freut mich, daß sich alle mal halbwegs einig sind…
lg
Ice

kann jeden Reifen zum spielen nehmen, jedoch würd ich nciht Schach, sondern Dame oder Backgammon spielen; jeweils mit „normalen“ Reifen als schwarze Steine und mit Harley Reifen (diemit dem weißen Mantel) als weiße Steine gggg

zuerst sollten wir mal klar stellen, dass wir vom Motorradfahren und nicht vom Autofahren reden…
Mit dem Auto auf der Rennstrecke hast Du gewissermassen Recht, da solltest vor dem Einlenken fertig mit der Bremsung sein, weil Du dann einfach a bessere Linie fahren kannst und früher wieder am Gas bist ausserdem halten die Reifen so länger…
Kommt natürlich auch auf die Kurve an, generell gibts keine Pauschallösung… Kurve kann zu machen auf machen, Kurvenkombinationen etc…
Beim Motorrad schauts anders aus…
Auf der Strasse würde ich auch schauen, dass ich vor einer schlecht einsehbaren Kurve fertig bin, um eventuell noch korrigieren oder nachbremsen zu können, wenn der Kurvenverlauf anders als erwartet ist oder Hindernisse auftauchen.
Nun die Fehler:
1. ist ein Motorrad üblicherweise schneller, wenn Du degressiv in die Kurve reinbremst.
2. Baut sich der Bremsdruck bei degressivem Bremsen schlechter auf als bei progressivem.
Solltest Du, wie der Nick vermuten lässt eine SV noch dazu mit der Serienbereifung (Metzler was weiss ich…) fahren, würde ich auch nicht unbedingt in die Kurve reinbremsen, weil das Radl mit dem Reifen eine ausgeprägte Kipneigung hat.
Tip: Bridgestone BT 020 aufziehen und unter Umständen eine härtere Gabel kaufen, dann geht das reinbremsen auch mit der SV vorzüglich!
Grüsse

…nächtes mal werde ich erst lesen, dann schreiben ;o))
Grüsse

is eh gut so, wenn mehrere dasselbe schlüssige Statement von sich geben, dann ist mir das eh lieber…
lg
Ice