Erfahrungen mit ABS Bremsen

den es wird abs seit wenigen jahren zb: in der idm eingesetzt, der vorreiter dafür war übrigens der martin bauer. und ich kann mich noch erinnern wie er in salzburg gegen ende des rennens mit der abs honda an jörg teuchert einfach vorbeigebremst hat weil er es einfach nutzen konnte. das abs im rennsport anders abgestimmt ist als für die straße ist klar sonst würde es keinen sinn machen. aber es wird niemand auf der straße besser bremsen als abs, weil es zuviele unbekannte gibt und immer nur 1 versuch pro bremsung zur verfügung steht.

und dass es auf der rennstrecke unter immer gleichen bedingungen vereinzelte superkönner gibt die besser sind als ein straßen abs bestreitet niemand, aber beim ersten versuch klappt es auch dort nie

Ja, Du hast recht, Ignaz1, ABS wird in der IDM von Honda eingesetzt, nachdem das Reglement
extra dafür geändert worden ist.

Dass der Martin Bauer damit siegfähig war, muss mit dem ABS nicht zwingend zusammenhängen.
Eventuell ist das Gegenteil der Fall, denn die halbe 2009er Saison war er nach Sturz ausser Gefecht,
und das, obwohl er als einer der sichersten Fahrer bekannt ist.

Und wenn man sich die Regelqualität der Hinterradbremse anschaut (Motorrad 02/2009)
würde ich dieses Honda C-ABS keinem Hobby-Racer empfehlen.
Das gute Stück ist im Kern nur eine steinalte Stotterbremse,
ein Garant für Low-Sider, ab Tempo 100 ideal für High-Sider.

Zum Glück wird Honda von BMW und Kawasaki unter Druck gesetzt, sodaß in einigen Jahren
mehr und Besseres auf den Markt kommen dürfte.

Dass ABS im Strassenverkehr besser ist als kein ABS, ist sicher richtig.

Eine Paketschnur als Sicherheitsgurt ist auch besser als gar nix.
Aber der Nutzen ist doch erbärmlich.
Und das alte Stotter-ABS aus der Automobil-Entwicklung
ist für Motorräder eben auch nur erbärmlich.

Das hat unter anderem zur Folge, dass in Fahrschulen
und Sicherheitstrainings Bremsungen praktisch nur mit völlig aufrechtem Motorrad
und auf gerader Strecke trainiert werden können.

Ob dies praxisgerecht ist, darf bezweifelt werden. Fast jede Gefahren-Situationen
resuliert entweder aus Schräglage (Kurve nicht durchgehend einsehbar,
macht überraschend zu, etc…) oder erfordert neben otimaler Verzögerung
auch ein rasches Ausweichen, - und zwar gleichzeitig.

Die Fahrschul-Empfehlung von anno dazumal, das Motorrad erst aufzurichten,
dann zu Bremsen, dann Bremse lösen und wieder in Schräglage zu gehen,
ist absolut indiskutabel und für jedes ABS ein Armutszeugnis.

Dass optimale Systeme möglich sind, sieht man an den heutigen Traktionskontrollen.

Natürlich ist hier der Vorteil, dass nur in die Motorleistung eingegriffen werden muss.
Der Aufwand für Bauteile ist minimal, der Hersteller-Profit beträgt mehrere 10.000%.

Hingegen müsste beim ABS erst begonnen werden, alle Komponenten Motorrad-gerecht,
das heisst um den Faktor 10 zu verbessern, beginnend bei den Lochmasken und Sensoren an den Rädern.
Der schwerste Brocken ist aber sicher die ABS-Bremspumpe,
die den Druck im Millisekundenbereich regeln können müsste.

Jetzt wäre es natürlich fein, wenn man auf Lösungen aus dem Auto-Rennsport zurückgreifen könnte,
aber Hoppla, wäre es denkbar, dass ABS dort auch verboten ist!?

Kein Wunder, wenn Motorradfahren und der gesamte Motorsport als sinnloses Hobby
lebensmüder Verrückter angesehen wird, wo der Luftverpestung und Verleitung der Jugend zur Raserei
nichts Positives entgegengesetz wird.

liebe Grüsse, Fred

das aktuelle c-abs hat mit den frueheren versionen nicht mehr viel zu tun. es ist auch eben keine auto-abs-ableitung mehr.
mehr hier Honda Motor Co.,Ltd.|Honda Global Corporate Website .
das aktuelle bmw-abs bei den teuren vehikeln arbeitet aehnlich, wer auch immer da bei wem abgeschaut hat. mit dem alten ‚klapper-stotter‘-abs, das man noch vielerorts bekommt, haben die nichts mehr gemeinsam.

und was die stoppie-protection betrifft, die ist offenbar auch bei den billigen aktuellen c-abs-hondas drinnen. die hat mir naemlich bei der einsatzpremiere einen leichten schreck verpasst. :grin:

… wird für viele andere noch ein grosser werden,
denn die negativen ABS-Seiten werden gerne übersehen.

Speziell das vielgerühmte Honda C-ABS-System, bei dem das Rattern und Stottern
im Bremshebel mit grossem Aufwand vor dem Fahrer versteckt wurde,
verleitet zu immer späterem Bremsen, weil das ABS ja scheinbar noch nicht geregelt hat.

Auch die vielfältigen weiteren Motorrad-ABS Probleme, wie Untauglichkeit
für Schräglage, mangelndes Feedback der Bremsen, schwammiger Druckpunkt,
Schrecksekunde im ABS-Regelfall resultieren aus 30 Jahren Entwicklungsdefizit
der ABS-Systeme, die allgemein viel zu grob regeln.

Allerdings stammt die vermeintlich mangelhafte Stoppie-Funktion beim Honda C-ABS
auch von einer zu strammen Federbein-Vorspannung, welche das Hinterrad
im ausgefederten Zustand gerne aufpeppelt. Bei der extrem starken Fireblade kann man
die Vorspannung aber verständlicherweise nicht reduzieren, so wird ein weiterer
System-Fehler des Fahrwerks eklatant.
Dazu kommt eine -im Gegensatz zum Vorderrad- schlechte Regelqualität der Hinterrad-ABS-Pumpe,
die bei welliger Fahrbahn das Hinterrad zu lange blockiert, woraufhin die Vorderradbremse aufmacht,
um das Fahrzeug zu stabilisieren.
Offenbar entspricht es der Honda-Firmenphilosophie eher,
wenn man „stabil“ in Gegenverkehr oder Leitplanke kracht.

Servus, Dein Fred

look a cute hamster:

[image]http://humorpig.com/wp-content/uploads/2010/12/cute-hamster.jpg[/image]

 
Schätze mal die Mehrheit der Mopedfahrer da draussen wird weder was mit Bremsfeedback noch mit Druckpunkt was anfangen können - die sind nämlich allesamt nicht in der Lage die vorhandene Bremsleistung auch nur einigermaßen abzurufen. Und ich red hier nicht von 8, 9 oder noch mehr m/s² sondern von 5 oder so - das ist wo Otto-Normalbiker täglich rumgurkt. Gar noch nicht hinzugerechnet die normalen Alltagssituationen - Kanaldeckel, Split, Schienen etc. Für mich gibts kein Motorrad ohne ABS mehr.
 

Hallo maroairpower

 
Dein Fazit ist zwar für Dich so OK, aber ABS löst nicht eines der von Dir richtigerweise angesprochenen Probleme. Die meisten ABS-Fahrer ziehen ebenfalls nicht durch, und das fehlende Gefühl für Druckpunkt (hat nix mit Blockierpunkt zu tun) und Bremsfeedback (hat auch nix mit ABS zu tun) lösen ABS ebenfalls nicht.
 
Wenn die Damen und Herren vor der Schöpfung auf dem Motorrad sich endlich mal eingestehen würden, dass ein Sicherheitskurs mehr bringt als das ABS (das aber den Wiederverkaufswert erhöht), wäre schon viel gemacht.
Und nur so: Der Restbremswert bei BMW bei Ausfall des Bremsverstärkers ODER ABS ist bei 5m/s … Das verstehe, wer will.
 
Gruss
 
Sam

das Hindernis, in das du gleich einschlägst immer näher kommt, ziehst du sicher durch.

 
 
Ich war heuer am Red Bull Ring und letztes Wochenende am Pannoniaring und bin „entsetzt“ wie wenige Leute - selbst unter kontrollierten Bedingungen - die Bremsleistung ihrer Maschine nutzen können. Und das nicht nur in der Anfängergruppe (wo ich war) sondern wennst zuschaust auch bei den „Fortgeschrittenen“. Wo da auf den Graden vom Gas gegangen und gebremst wird ist teilweise erschütternd - und das auch bei Leuten die sich dann in der Kurve tapfer aufs Knie legen.
Und auch ich war das ganz Wochenende - zumindest vorne - nicht im ABS - ich hab aber ein paar mal ordentlich „durchgezogen“ als mir die Kurve zugemacht wurde. Und vielleicht ist das auch das Problem. Man glaubt nicht was wirklich geht - und ausprobieren ohne ABS ist halt so ne Sache.

… deckt sich mit meinen Erfahrungen 1:1.

Gruss

Sam

@ducwilly
 
Zu deiner Info
Die StBAbt Tulln hat auf meine Anregung hin den Bestand aufgenommen und die entsprechenden Kostenvoranschläge eingeholt. Das sind nach meinen Infos so an die 40k. Und der sehr freundliche DI mit dem ich dort in Kontakt bin ist nicht abgeneigt das durchführen zu lassen wenn das Budget da ist. Für heuer wars leider nichts.
 
Und sekkier bitte wen anderen, ich hab weder in der Kurve noch beim Bremsen Probleme - ist im Zweifelsfall bei  Christian Zwedorn (Honda) zu erfragen.
 
[image]http://www.airpower.at/maro/20110709_IMG_4141.jpg[/image]

@ Rubicon und maroirpower
„Wenn das Hindernis, in das du gleich einschlägst immer näher kommt,
ziehst du sicher durch“.

Ich meine,
in gefährlichen Situationen verhalten sich viele falsch, da wird mitnichten ordentlich gebremst
und auch die mögliche Schräglage (wenn die Kurve zumacht) wird bei weitem nicht ausgenutzt.

Wird einerseits mit Schreckstarre erklärt, aber auch mit der begrenzten
Verarbeitungskapazität des Gehirns: „Da hilft nur trainieren“, wird uns gesagt.

Leider wird das weder in der Fahrschule, noch beim verpflichtenden
ganztägigen Fahrsicherheitstraining gemacht, sodass das Ergebnis
der ersten Gefahrensituation wohl schon feststeht!

Bedaure,
Fred

Vor einigen Tagen passierte genau das was ich damit sagen wollte.
Pkw fuhr aus der Seitenstrasse und mein Kumpel musste eine Vollbremsung hinlegen. Er „zog voll durch“ und es ging sich auch knapp aus. Das Problem war nur, dass er dabei über den Lenker abgestiegen ist. Auch das kann passieren. :eyes:

…genau das Gegenteil passiert!

Ich fahr vormittags aus meiner Einfahrt, beschleunige auf 50km/h, der Nachbar schiebt
rückwärts mit seinem Auto aus seiner Einfahrt Richtung Strasse.
Ich bremse hinten ein wenig, man weiß ja nicht, ob er mich eventuell übersieht.

Plötzlich blockiert der Hinterreifen, die Vormittagskälte und vermutlich feuchter Staub
drücken den Grip gegen Null.
Ich bin so Überrascht, dass ich weder Vorderbremse noch Kupplung ziehe oder
Hinterradbremse löse, balanciere mit blockiertem Hinterrad wie in Zeitlupe
in Richtung vermeintlichen Kollisionspunkt, und …

der Nachbar bleibt stehen! Schwein gehabt!
Seither fahr ich nur mit angetesteter Bremse, Kupplung und Reifen.

wenn ich hier so die Meinungen zu ABS lese muss ich milde lächeln.
Welche Helden sich hier doch herumtreiben wenns ums Bremsen geht. Die meisten wetzen ja im Slide auf die Kurve zu.
Ich fahre seit ca. 18 Jahren ABS gebremste Motorräder und möchte es nie wieder missen.
Jeder der im Regen, auf Laub, oder plötzlich eine nasse Kurve vor sich hat und schnell runterbremsen muss, da möchte ich den sehen, der kein ABS hat.
ABS ist ein unglaublicher Sicherheitsanker, jeder der mal eine Schreckbremsung machen musste, womöglich auf nasser strasse weiß wovon ich rede. Mit ABS kein Problem, ohne ABS kann das eine verdammt haarige Angelegenheit werden.
Ich wundere mich immer warum hier so viele gegen ABS wettern. Beim Auto ist das heute selbstverständlich (regelrecht peinlich wenn der Wagen kein ABS hätte) und beim Motorrad mit 1000% Sicherheit noch viel wertvoller.
LG

dir scho einmal aufgefallen, daß die ganzen Weltmeister die hier schreiben auf der Straße eh net zum sehen sind?
Die meisten haben halt die Pappm 2-3 meter weit offen und haum hoit die Weisheit mitm Löffel gfressn.
cu
heli

… Du fährst mit dem Auto auf der Landstrasse durch eine Kurve
und machst eine ABS-Vollbremsung.
Daraufhin überschlägt sich das Auto, und Du slidest auf Seitentüre und Kotflügel
liegend 200 m weit.

Welche Qualität würdest Du Deinem ABS bescheinigen!?

Ich meine, der Hersteller müsste alle Fahrzeuge auf behördliche Anordnung
aus dem Verkehr ziehen!!

Beim Bike zahlen wir für genau dieses ABS 1000 Eier.

LG Fred.

ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz was du meinst.
Das eine ABS Vollbremsung in einer Kurve nix bringt? Da pflichte ich dir bei.
Und du meinst OHNE ABS wäre das möglich?
Dann bitte zeig mir doch mal wie du OHNE ABS (egal ob Auto oder Bike) in einer Kurve eine Vollbremsung machst.
LG

Fredi du beschreibst das ganze doch selber perfekt, das du eine Schreckbremsung hattest weil dein Nachbar aus der Einfahrt schiebt.
Was ist dir passiert? Zum Glück nix weil dein Nachbar stehen geblieben ist. …und deine Situation mit blockierendem Hinterrad und der Schreck das du sogar vergessen hast vorne Mitzubremsen.
Da kann ich dir nur sagen: Kauf dir ein Motorrad MIT ABS die 1000.- Euro Mehrkosten sind das wert.
Stell dir vor du hättest beim Nachbar eingeschlagen. Der Schaden wäre deutlich höher gewesen. (Auch wenns vielleicht die Vers. bezahlt hätte) Von deiner Gesundheit will ich nix sagen.
LG

Leider hab ich jetzt gerade nicht 10.000 € einstecken,
um mir ein ABS-Motorrad zu kaufen, mit dem ich statt 50% Bremsleistung
60% erreichen kann.
Denn das sind die tatsächlich mit dem Motorrad erreichten Verzögerungswerte.
Und deshalb bezeichne ich heutige Motorrad-ABS als minderwertig
bzw. im Anfangsstadium der Entwicklung befindlich.
Aber ich kann Dich schon verstehen, das BMW-GS-ABS hat einen ausgezeichneten Ruf,
was aber auch am aufwendigen Gesamtkonzept(Fahrwerk, Schwerpunkt…) liegt.

Ein langgedienter österreichischer Motorradredakteur hat allerdings
das ABS der neuen Kawa Z1000 als Sicherheitsrisiko bezeichnet!?

Wegen meines kleines Bremsmalheurs habe ich mir überlegt,
wie ich bei meiner Kawa er-6n ein überbremstes Hinterrad verhindern kann:
wenn die Hinterradschwinge entlastet ist, also keine Bremswirkung erzielbar ist,
müsste man nur diese Kraft gegen den Hinterrad-Bremshebel wirken lassen,
wenn das Hinterrad einfedert, soll keine Kraft dagegenwirken.
Gesagt, getan: 2 Winkel, 1 Schraube, 2 Muttern und 1 Feder habe ich bereits zu einem
funktionierenden Prototyp zusammen gestoppelt, ich tüftle schon am perfekten Design.
Mal schauen was die Prüfstelle dazu sagt

Im Zuge dieser Überlegungen ist mir auch aufgefallen, dass
-im Gegensatz zum Handbremshebel- die serienmässige Rückstell-Federkraft
der Fussbremse bereits so gross ist, dass man auf der Hinterbremse
eigentlich kein Gefühl entwickeln kann, kommt mir vor!

Aber möglicherweise ist das bei „besseren“ Eisen anders.
Wie da sind Eure Erfahrungen?

Fred