Problem beim Kurvenfahren.

So, hallo erstmal, bin neu hier im Forum. Also mein Problem ist folgendes:
Ich fahre seit 8 jahren Motocross und seit 2 jahren auf der Strasse. Also habe ich ein wenig Erfahrung mit „Schräglage“ gemacht. Doch nun kommts. Wenn ich Kurven fahre (auf der Strasse), habe ich immer Angst, dass die Reifen die Haftung verlieren können und ich dadurch Stürze. An meinem Hinterreifen (160er Pilot Power auf ner SV650S ''05er) sieht man immer noch ca. 0,5-1cm „Angststreifen“ Und die Angstnippel haben die Fahrbahn noch nie Berührt. Ist das Normal? Bzw. wie verhält sich das Mopped im „Grenzbereich“? Ich denke, dass mit der „Schräglagenangst“ wichtige Notreserven verloren gehen. Ich habe das Motorrad ansonsten au ganz gut unter konntrolle ( Schritttempo, Stop and go, ohne füsse, Notbremsung, und alles) nur mit Schräglage haperts. Kann mir irgendwer helfen?

also stop and go ohne die Füsse von den rasten zu nehmen mein ich

Lass Dir nicht erzaehlen Du musst die sogenannten Angstreifen abfahren. 0,5 - 1 cm sind eigentlich gar nicht so viel. Ich wuerde mich viel mehr sorgen, wenn mein Reifen staendig eckig gefahren waehre, d.h. ich gar nichts richtig in der Kurve hinbekaeme.

Wenn Du die Grenzbereiche mehr ausloten moechtest und mehr Sicherheit in Extrembereichen entwickeln, dann mach doch einfach ein entsprechendes Fahrtraining mit.

Großer, ruhiger Parplatz…dann einfach mal kringel drehen ( da reichen schon 20 km/h)…immer enger, immer enger…und siehe da, dann klöttern auch irgendwann die ersten Bauteile über den Bodenbelag.

Tief, noch tiefer, ganz tief und PLAUTZ da haut’s dich auf die Schn…
Fahre die Schräglage mit der du dich wohlfühlst, und so wie beschrieben liegst du schon ganz schön tief.
So viel ist da nicht mehr nachzubessern, und irgendwie mußt du das ja im Gefühl haben, schließlich kamen viele gute Straßenrennfahrer aus dem Crossbereich !
Gruß
Tom

HEy, erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten
Also, wenn ich den Reifen so anschau, sieht der doch etwas „eckig“ aus. Kommt das davon, dass man doch in Schräglage net so arg Beschleunigt, oder?

@peter: wie meinst in der Kurve nix hinbekommen?

@germanrider: Ja habs scho soweit im Gefühl, aber im Geländesport ist das Hinterrad eigentlich nur am „schlupfen“ und i hab kei Ahnung, wies sich auf der Strassenmaschine „anfühlt“ (also im Grenzbereich)

Hallo Andrasch,
das mit dem Angstrand ist normal im Strassenbetrieb , wenn Du nicht auf der letzter Rille unterwegs bist.
Was nützt es Dir, wenn Du keine Reserven mehr hast und z.B. über beide Fahrspuren fahren mußt, um keinen Rand mehr zu haben.
Alles schon gehabt.
Bei 0,5- 1 cm Rand, fährst Du schon ganz gut.
Ich fahr auch eine SV und meiner ist auch in diesen Bereich .
Nach einen Sicherheitstraining ist der selbstverständlich nicht mehr da.

Lg Lucky Rider



Ich meine das trifft auf Dich gar nicht zu, nach dem was Du geschrieben hast. Sicher ist immer Raum fuer Verbesserung da. Ob man allerdings auf oeffentlichen Strassen einen Reifen rundum blank fahren soll sei mal dahingestellt.

Aber Du kannst mal den Reifen fotografieren. Stell die Kamera auf mittlere Brennweite ein, das gibt einen natuerlicheren Blickwinkel. Und dann so:

[image]http://www.gsri.info/GSRI-forum/Tires/Anakee21000_2.jpg[/image]

Du siehst meiner ist am Ende der Laufleistung (21.000 km) nicht mehr so schoen rund, aber auch nicht eckig.

@germanrider: Ja habs scho soweit im Gefühl, aber im Geländesport ist das Hinterrad eigentlich nur am „schlupfen“ und i hab kei Ahnung, wies sich auf der Strassenmaschine „anfühlt“ (also im Grenzbereich)

Ich fürchte du legst es darauf an den Grenzbereich auszuloten.
Ein wegschmierendes Hinterrad führt entweder zum blitzschnellen abschmieren und flachem dahinnschlittern, (Fahrer schlittert mit, teils unter der Maschine liegend…) , oder es fängt sich wieder und es kommt zum Highsider mit Überschlag, d.h. das Moppedle haut nach dir, ( so ein rund 200 kg Hammerschlag) der du darunter bist oder voraneilst

In beiden Fällen ist das Gefühl, sagen wir, SCHMERZHAFT

Take your choice !
Tom :

Bevor Du jetzt versuchst bei aufrechter Sitzhaltung das Motorrad so schräg zu legen das der ganze Reifen bis zur Kante genutzt wird solltest Du lieber üben Dich in den Kurven etwas heraus zu legen (hanging out) dabei bleibt das Motorrad gerader und liegt damit besser in der Kurve. Ferner hat man dann immer noch Scchräglagenreserven und das Feeling wie weit man noch kann ist ebenfalls besser bei dieser Technik. Ansonsten solltest Du die Gewichtverlagerung nicht vergessen, beim Bremsen nach hinten um das Gewicht mehr auf das Hinterrad zu verlagern. Beim Gasgeben nach vorne das Vorderrad unten zu halten. In der Kurve beim bremsen Geeicht in die Kurve verlagern um dem Aufrichtmoment entgegen zu wirken.

Viel zu viele Fahrer sitzen unbewegt auf Ihrem Motorrad und vergessen das Motorradfahren ein Sport ist und da ist man immer am besten wenn man sich richtig gut bewegt

Zum Thema Sicherheitstraining, super Sache, noch besser ist es mal einen Instrukteur zwei Stunden nur für sich alleine zu mieten !!!

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Sorry, aber da muss ich mal was klarstellen:
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Bevor Du jetzt versuchst bei aufrechter Sitzhaltung das Motorrad so schräg zu legen das der ganze Reifen bis zur Kante genutzt wird solltest Du lieber üben Dich in den Kurven etwas heraus zu legen (hanging out) dabei bleibt das Motorrad gerader und liegt damit besser in der Kurve.
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Also, das heisst Hang-off. Dann: Das Motorrad liegt dann nicht besser in der Kurve, eher steht, sondern man hat mehr Auflagefläche, was beim frühen Beschleunigen hilft, da man mehr Kraft übertragen kann.
Das physikalische Phänomen dahinter nennt sich „Kammscher Kreisel“. Lernt man auf jeden Renntraining, aber auch in guten Büchern.
Nebeneffekt übrigens: Mit Hang-off arbeiten die Federelemente besser, sprechen besser an.

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Ferner hat man dann immer noch Scchräglagenreserven und das Feeling wie weit man noch kann ist ebenfalls besser bei dieser Technik.
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Da kann ich zustimmen. ABER: Braucht SEHR viel Übung und ist auf der Strasse nicht ganz ungefährlich, da man mehr Fahrbahnbreite beansprucht und somit anfälliger auf Zoigs ist, dass in die Fahrbahn reinragt. Abgesehen davon, dass es eine andere Blicktechnik benötigt.

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Ansonsten solltest Du die Gewichtverlagerung nicht vergessen, beim Bremsen nach hinten um das Gewicht mehr auf das Hinterrad zu verlagern.
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Ich äussere mich nicht mehr zum Thema hinten bremsen. Reden die von sportlich Motorrad fahren und wollen hinten bremsen, tztztztz …

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In der Kurve beim bremsen Geeicht in die Kurve verlagern um dem Aufrichtmoment entgegen zu wirken.
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Nein, hat auch nix damit zu tun. Siehe oben.

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Viel zu viele Fahrer sitzen unbewegt auf Ihrem Motorrad und vergessen das Motorradfahren ein Sport ist und da ist man immer am besten wenn man sich richtig gut bewegt
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Hey, man kann auch aufrecht richtig schnell sein. Das mit dem „reinliegen“ bzw. „Hang-off“ wurde erst richtig nötig, seit Breitreifen (vorne 120er, hinten 160er und mehr) benutzt werden. Die haben an der Flanke mehr Auflage-Fläche, was mehr Grip in der Kurve verspricht (siehe oben), entgegen den alten 100-110ern vorne und 130er hinten (sieh z.B. die erste GSX-R). Die Kisten waren genau so schnell in der Kurve, hatten aber viel weniger Widerstand (übrigens auch beim Bremsen), aber rutschten hinten beim Gasaufreissen schneller weg.
Wer es nicht glaubt, soll sich mal Videos der Super-Bike-Piloten aus den 70ern angucken. Die waren schon richtig schnell, und das fast aufrecht.

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Zum Thema Sicherheitstraining, super Sache, noch besser ist es mal einen Instrukteur zwei Stunden nur für sich alleine zu mieten !!!
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Uneingeschränktes JA und vor allem SEHR empfehlenswert für alle, auch Geübte!

Gruss

Sam

Alleine an diesem Wochenende (21-22.06.200 haben sich in NRW vier Fahrer auf der Straße tot gefahren.
Meine Meinung ist:
AUF DER STRASSE HAT HANGING OFF UND SO EIN MURKS ABER AUCH GAR NICHTS VERLOREN.
(Innerhalb der StVO „hanging off“ - LOL )
Auf der Rennstrecke ohne Gegenverkehr kann er von mir aus die A-Backe über den Asphalt schleifen lassen…, mir wurscht.
Aber einem jungen Mann solche „Tipps“ zu geben ist schon der Hammer.
Gerade in letzter Zeit ist mir aufgefallen, daß sowohl bei Bikern, als auch bei Autofahrern das KURVENSCHNEIDEN wieder groß in Mode ist.
Zu welch gefährlichen Ausweichmanövern man da genötigt ist läßt einen erblassen.
Wahrscheinlich stehe ich mit meiner Meinung wieder alleine da, der extrem Heizer Fraktion geht das sowieso sonst wo vorbei.
Das erste Fahrsicherheitstraining fängt im Kopf an und sagt:
Die öffentliche Straße ist keine Rennstrecke.
Den Satz verinnerlicht ist besser als alles andere.
Gruß
Tom

@GermanRider
Mit Deiner Meinung stehst Du nicht alleine Da.
Ich kann und will es einfach nicht verstehen, dass immer noch Leute davon überzeugt sind die Straße ist eine Rennstrecke.
Und das sind die Leute die uns in unserer Spur im Hanging off entgegen kommen.



@sport-biker
Solange Du so auf der Renne fähst ist alles O.K.
Aber auf der Strasse möchte ich Dich besser nicht in meiner Spur im Hang off treffen und einen Neuling solche Tipps zu geben ist fahrlässig!
Probier mal einen Lenkimpuls im Hang off und im legen "klassischen Stiel und dann poste mal!
Gegen eine Gewichtsverlagerung ist ja nichts eizuwenden, aber das Knie muß nicht auf den Boden streifen um sportlich zu fahren.

Tom steht nicht mit seiner Meinung alleine da. Auch ich distanziere mich von Sportbiker"s Empfehlung.

So manches Supersportmotorrad gehoehrte im Prinzip gar nicht erst auf die oeffentlichen Strasse.

Hang Off hat auf der öffentlichen Strasse nix verloren, das ist nur Geprolle. Vor allem sind die meisten „Bodenturner“ dadurch nicht einen Deut schneller. Ich fahre, bedingt durch meine Prothese auf der rechten Seite, den „englischen“ Stil, also mit Knie am Tank und damit fährt sich"s ausreichend schnell.

Auch auf der Rennstrecke gibt"s nur recht wenige, die in den Kurven schneller sind als ich, das hat aber recht wenig mit Hanging off zu tun.

Und wie schon einige erwähnt haben, brauchst mit Hanging Off bedeutend mehr Platz als mit nem gewöhnlichen Fahrtstil, so mit dem Knie an nem Strassenstempen hängen zu bleiben stelle ich mit nicht grade toll vor.


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Ich äussere mich nicht mehr zum Thema hinten bremsen. Reden die von sportlich Motorrad fahren und wollen hinten bremsen, tztztztz …
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Es geht um die Gewichtsverlagerung des Fahrers nach hinten um damit mehr Gewicht auf das Hinterrad zu bringen und zu vermeiden das dieses beim Bremsen (vor allem vorne und sehr wenig und vorsichtig hinten) abhebt.

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In der Kurve beim bremsen Gewicht in die Kurve verlagern um dem Aufrichtmoment entgegen zu wirken.
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Nach Möglichkeit sollte man vor der Kurve bremsen und das Tempo so weit reduzieren das man die Kurve sicher durchfahren kann. Muss man dann doch einmal in der Kurve bremsen weil man die Kurve falsch eingeschätzt hat bewirkt ein Bremsen das sich das Motorrad aufrichtet, um dem entgegenzuwirken kann man die Schräglage erhöhen und das Gewicht zum Kurveninneren verlagern indem man den „Hintern etwas raushängt“.



Ich fahre seid 1983, 365 Tage im Jahr Motorrad und dies unfallfrei, habe schon diversen Motorradfahrern als Sie begonnen haben „sicheres fahren“ beigebracht und die fahren bis jetzt ebenfalls unfallfrei. Wenn Ihr den Beitrag richtig gelesen hättet würdet Ihr verstehen das es dabei um die Gewichtsverlagerung beim Kurven fahren geht.

Extreme Schräglagen sollen dadurch gerade vermieden werden und sind nur auf Rennstrecken erforderlich und auch dort „schleift“ das Knie nicht sondern „schwebt“ über der Fahrbahn.

Es ist auch nicht davon die Rede die Kurven zu schneiden, das Motorrad sollte immer auf der eigenen Fahrbahnseite bleiben !!!

Normale Gewichtsverlagerung ist ja klar. Schoen, dass es nur ein Missverstaendnis war. :up:

Fahr mal nur mit Gewichtsverlagerung um die Kurve .
Es passiert nichts , denn der Lenkimpuls ist der notwendige Eingriff ins fahrgeschehen, aber beides zusammen geht sehr gut.