Also - ich erklär mal die Grundbegriffe.
Gabel vorne , Federbein hinten gg
Gabel oben zu verstellen : Zugstufe und Federvorspannung
Gabel unten zu verstellen : Druckstufe
Federbein oben : Druckstufe
Federbein unten : Zugstufe (Verstell man eigentlich nie wieder, wenns einmal paßt)
Mit der Federvorspannung stellt man prinzipiell nur den Negativfederweg ein (Man kann mit der Feder nicht den Weg beim einfedern regulieren !!! Die Feder reguliert nur die Fahrwerkshöhe und hält nix aus - Da bibts ja das Gschichtl mit dem Kabelbinder und die 2 cm , die man mit der Federvorspannung einstellt - IS A BLÖDSINN).Auch höherstellen von Hecks mit der Feder is ergo a kompletter Schwachsinn !
1 Schritt : du schreibst dir mal auf , wie deine Gabel und Federbein jetzt eingstell sind. Immer zudrehen (Uhrzeigersinn) und Klicks zählen ! Wenn du aufdrehst , werden die Klicks immer leichter , und irgendwann sind`s nicht mehr zu hören und fühlen !
2 Schritt : du nimmst dir einen Rollmeter und einen kräftigen Burschen, und meßt dir den Negativfederweg aus.
Moped grad hinstellen - vo Bremsen-ziehen und Gabel rausziehen. Sollten 2,5 cm sein - Wenn mehr oder weniger - einstellen.
Moped grad hinstellen - hinten von achse grad raufmessen auf markanten Punkt an Verkleidung - aufheben. Sollten 2 cm sein. - Wenn mehr oder weniger - einstellen
3 Schritt : dazu sollte (gilt von Schritt 3 bis 6) es aber warm sein - denn das Gabelöl wird bei kalten Temp. zu honig !!
Gabel Zugstufe einstellen : Das reguliert, wie schnell die Gabel wieder rauskommt, wenns zusammengstaucht wird - Moped grad hinstellen - Zündchlüssel abziehen - Hand auf Gabelbrücke legen(dort wo das Zündschloß ist) - Gabel so kräftig wie möglich reindrücken – wieder auslassen. Das sollte jetzt so reagierieren, daß die gabel dann grad nicht mehr zurückfedert (nachwippt). Also so - Du drückst sie rein, läßt los - Gabel kommt rauf und geht dann wieder runter -ergo- zu wenig zugstufe - mußt dich halt so lange spielen , bis sie es grad nicht mehr macht.
4 Schritt : Druckstufe einstellen (Gabel unten) : Mit dem stellst jetzt die 2 cm ein, die unten an der Gabel freibleiben sollen.
Is ganz einfach -Kabelbinder auf eineHolmgleitfläche - fahr Schrittgeschwindigkeit und mach an Stoppi. (Füße untenlassen falls wegrutscht !!!) - und der Stoppi muß nicht arg sein !
Da bringst soviel druck zusammen , wie sonst nie.
Da sollten dann die 2 cm Luft bleiben.
So - Gabel is eingstellt.
Druck und Zug hinten is a bissl komplizierter.
5 Schritt - Moped sollte auch hinten von der Zugstufe her so eingstellt sein , daß sie nicht nachfedert, wenn du sie reindrückst.
Also selbes Spiel wie vorne ! Auf Sitzbank drücken - ausfedern lassen - Moped soll grad nicht nachwippen.
Normalerweise is hinten die Zugstufe aber unten, und die Druckstufe oben !!!
6 Schritt is prinzipiell so - nimmst dir einen bladen Kerl, der dann mit beiden Händen übereinander fest von oben auf den Tank (Mitte Fahrzeug) von deinem freistehenden Moped druckt. Du stellst dich 5-6 Meter weg - hockst dich am Boden und schaust mal , wie das Ding ein und ausfedert.
Sie sollte dann vorne und hinten gleich schnell rein und rausfedern.
Hinten an vorne anpassen !!! Druckstufe hinten so einstellen , dass beim Drücken gleichmäßig vorne und hinten einfedert.
SODA - jetzt is sie mal grob eingestellt
Jetzt kannst mal fahren.
Alles weitere stellst dann übers reifenbild ein.
Würd dir aber empfehlen , daß du mit der Einstellung die ich dir oben beschrieben hab - einfach mal fährst.
Die meißten glauben ja daß man auf dem Ring alles zudrehen muß um a hartes Fahrwerk zu haben - is a Blödsinn.
Beispiele :
Wenns dir den Reifen in Fetzen reißt - hast du hinten zuviel Druckstufe. Dann übernimmt der Reifen die Aufgabe vom Federbein und dämpft - kann er aber nicht weil er ja a Reifen is, und kein Stoßdämpfer , und deswegen reißts ihn auf. - → Druckstufe aufmachen. (Kann aber auch sein, daß es einfach zu kalt ist , und der Reifen keine Temp. kriegt. Dann schaut er auch so aus. In diesem Fall hilft a bissi Druck ablassen - dann „walkt“ der Reifen mehr und kriegt auch mehr Temp)
Wenn dir beim Gasgeben vorkommt daß das Moped hinten mit dem Heck runtergeht - Zugstufe aufmachen.(Moped dämpft bei Bodenwellen ein, kommt aber nicht schnell genug wieder raus → Heck geht nach unten)
Wenn du beim rausfahren aus der Kurve zu „pumpen/schwimmen“ anfängst - Druckstufe zumachen.
Wennst beim Anbremsen hinten zu hüpfen beginnt – Zugstufe hinten 1-3 Klicks aufmachen (Vorsicht , Zugstufe hinten beeinflusst Druckstufe mit !!! 3 Klicks Zugstufe aufmachen musst Druckstufe wieder 1 Klick zudrehen.
Letzte Tips :
immer 2-3 Klicks verstellen , bei einem Klick merkt man meistens nix !
Ein Reifen ist nicht erst am Ende , wenn man den Indikator erreicht. Auf der Rennstrecke hat er (wenn man den Reifen von mitte bis Rand in 3/3 unterteilt) den meisten Abrieb im zweiten Drittel. Wenn Ihr bemerkt, daß er dort „flächig/gerade“ wird - quasi nicht mehr rund ist sondern 2 „Kanten“ kriegt ist es auf der Rennstrecke höchste Zeit den Reifen runterzugeben.da kann er noch weit vom Indikator entfernt sein !!! Bei Reifen sparen zu wollen ist so ziemlich das dümmste was man machen kann (Leider selbst auf die harte Tour gelernt)
Fragen weden jederzeit und gerne beantwortet.
Erstellt von FetzPetz ohne Garantie und Gewähr.
Wenn jemand glaubt dass dies nicht stimmt , so kann das für ihn durchaus zutreffen. Viele Klicks führen zum Ziel. Manche fahren hart , manche weich. Dies ist nur eine Anleitung zur ungefähren Abstimmung des Fahrwerks , die ich in 6 jährigem Ringfahren mit Mithilfe einiger fähiger Leute ausgetüftelt habe.
Grüße , Fetz
Klingt Gut!
Hinweis der Redaktion: Der Fetz redet nicht nur gscheit sondern fährt auch sehr schnell am Ring. Und wenn sein Fahrwerk bei seiner Figur (nicht gerade japanischer 125er Fahrer) funktioniert dann muss was dran sein.
…vielleicht solltest dazusagen, wo man hinten ungefähr messen soll.
wenn jemand nahe am schwingenlager misst und ein anderer fast an der achsaufnahme, dann werden beide wohl kaum auf deine 2 cm für ihren negativfederweg kommen!
am schwingenlager weniger - und an der achsaufnahme mehr - nehme ich mal an! ;-p
wie kommst überhaupt auf die 2 cm?
ich dachte immer, der soll ungefähr 1/3 vom gesamtfederweg haben - MIT aufgesessenem fahrer!
ich kauf mir jetzt sowieso a telemetrie-anlage und an tuner gleich dazu!
selberschrauben macht ja ohnehin nur schmutzig! 
aber vorher muss ich noch gschwind eine bank überfallen, mit dem radl flüchten, auf die pfeiffn fliegen, weil des fahrwerk nicht richtig eingestellt war, von den bullen gegriffen werden, eingsperrt werden, an netten zellengenossen bekommen - 2,5m 150kg und stockschwul…
ich glaub ich lass das mit der telemetrie…
gerade nach oben zu einem markanten Punkt gemessen.
Proffessionisten picken sich a Isolierbandlstreiferl hin g
Die 2 cm Weisheit stammt von Sir Danies Stiefel. Seines Zeichens Fahrwerksbetreuer bei JURA Racing , und neuerdings für die Fahrwerkseinstellungen der ganzen MO-Events zuständig. Hat auch eine Öhlins Vertretung in der Schweiz der gute Mann - auserdem is er der Fahrwerkstechniker meines Vertrauens.
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Wennst was brauchst , kann ich auch an Kontakt herstellen.
Grüße , Fetz
Wie meinst das ?
DU MEINST MUSKULÖS - ODER !!!
lol
Fetz
…hast eh gschrieben!
ich habs wieder einmal nicht gsegn!
tschuldige!
gelten die für alle radln? oder nur für strasseneisen? ich mein glaubst kann ich des auf eine Supermoto auch umlegen??
soll man (angeblich ) den doppelten Negativ-federweg nehmen. Ansonsten stimmt man das genauso ab.
Soweit ich weis.
Fetz
des würd bei meiner grad stimmen! die hat 4-5!!
hmm! dachte sie sollte härter sein!!
für die tolle Zusammenfassung über die Fahrwerkseinstellung, und daß du deine Erfahrungen mit uns teilst !! Echt interessant zu lesen !
So können sich einige (zumindest ich) schon etwas mehr vorstellen darunter, und man kann sich bei Gelegenheit, mit dem jetzt erlernten Grundwissen auch mal selber auseinander setzen damit!!
Find ich cool von dir! DANKE !!
cya Jedi_Knight
PS: Falls ich dich mal treffe auf irgendeinem Ring,dann ist es trotzdem besser wennst die Flucht ergreifst!! Weil so schnell kannst garnicht schaun und du drehst mit einem Schraubenzieher an meiner Mopedn rum !!
Hallo Fetzpetz ! Echt super geschrieben und auch verständlich ! Ich hätts zwar nicht besser gekonnt, aber ich würde sagen, das müßte hinhauen !
Ein ganz Gscheiter von Wilbers glaube ich war der Typ hat mal im Motobike gesagt: so weich wie möglich, und so hart wie nötig, damit das Rad mit dem Belag mitgehen kann und nicht drüberspringt !
Ich dachte früher auch immer: hart ist gut ! Ist sicher in anderen Fällen Richtig, aber nicht beim Fahrwerk. Zwar ist es etwas gewöhnungsbedürftig mit einem weicheren Fahrwerk herum zu düsen, aber es funkt. Ich habe mir mal vom Zupin in Brünn das Fahrwerk einstellen lassen, war erst erstaunt wie „weich“ der das machte, aber siehe da, der Grip war weit besser und auch das Reifenbild wurde echt gut. Wenn du schon so lange am Ring herum düst, haben wir uns sicherlich auch schon des öfteren gesehen. Bin schon beim Bogy, Pezibär (auch dieses Wochenende in Brünn), Powerbike, RTS und Jura im Laufe der letzen Jahre gefahren.
Na vielleicht erkennen wir uns mal ! Würd mich freuen einen 1000psler kennen zu lernen !
HondaHarry
meine allerehrlichste Hochachtung für diesen äusserst konstruktiv und auch für Vollnudln leicht verständlich gestalteten Beitrag…den sollte der Nils in´s offizielle Magazin übernehmen…NIIIIIILLLLSSSSS MACH WAS!!!
aber jetzt hab ich natürlich ne frage…grundprinzipiell hab ich mir ja immer schon gedacht,dass hart ned automatisch gut sein kann…und entsprechenderweise hab ich auch agiert bei sämtlichen bis jetzt stattgefundenen fahrwerkseinstellaktionen sowohl bei eigen- als auch bei fremdbikes g…dennoch mehr diletantisch als professionell!
ABER…ned jeder fährt nen supersportler mit allen diesen einstellmöglichkeiten (ich zum beispiel).
wenn ich jetzt mal annehme,dass sowohl gabelfeder wie auch gabelöl (art & menge) sich im originalzustand befinden…wie stell ich dann zum beispiel meine gabel „gut“ ein (nur federvorspannung)?
und wie mach ich das beim federbein wenn ich nur zugstufe (unten zu verstellen und nur 4 klicks insgesamt) und federvorspannung zur verfügung habe?
eh klar…anderes federbein…andere gabelfedern und anderes öl(eventuell auch füllmenge)…aber jetzt bitte die erklärung für jene die an ihrem bike nix schrauben wollen und dennoch fahrwerksseitig so gut wie möglich eingestellt sein wollen.
in erwartung ihrer höchstgeschätzten technischen auskunft…ihr 12erBandit der Unwürdige.
gg…mfg
da ist ja ein mann, der weiß, was er tut. außerordentlich.
lg, AO
die von Haus aus nicht viel zum verstellen haben, sind, soweit ich bis jetzt was eingstellt habe, Einstellversuche meist sinnlos - weil sich fast nix ändert.
Außer bei der Federvorspannung (zb ZRX1100) hinten - da is es schon sinnvoll , wenn du deinen Negativfederweg einstellst - und vorne natürlich auch !
Ansonsten - eh wie du gesagt hast , a bissi mit Federn und anderem Öl experimentieren.
Aber meist funktionieren die Dicken Dinger eh ganz gut von Haus aus.
Ich bin halt Supersportgeeicht.
Bin noch nie im Leben a Bandit oder ähnliches gefahren. (Doch bei am Service a ZR7 - hab ich aber sofort wieder zurückgegeben , und hab gsagt , ich will a Auto oder a gscheites Motorradl gg)
Andere Fahrwerkskomponenten würd ich erst neibaun , wenn die originalen kaputtgehen, oder du bei der Costum Bike Challenge vom RTS mitfahren willst !
Konnte leider nicht viel helfen.
Fetz
ich hab da mal eine frage zur fahrwerkseinstellung:
spielt eigentlich nicht das fahrergewicht auch eine gewisse rolle?
die federelemente sind ja bei gewichtsunterschieden von 30 und mehr kilo auch unterschiedlich belastet - oder?
hat das nicht auswirkungen auf die justiererei an den federn?
mit deinen wirklich sehr guten tipps bringst des radl einmal in die balance, doch dann muss man doch noch feinarbeiten vornehmen, um das fahrwerk an den fahrer und da vor allem ans gewicht anzupassen.
ich bin ja eigentlich eh fast „von der stange“, weil die meisten japsenräder für fahrer mit 60-70kg abgestimmt daherkommen.
solltest mehr oder weniger wiegen musst ja noch nachdosieren und wie machst des?
dank da für die guten tipps!
werds am wochenende glei einstelen - mei hüttn!
stellt ma mal so ein.
Die Feinheiten dann im Fahrberieb übers Reifenbild und die Fahrreaktionen.
Die Druckstufe stellst ja mit an Stoppi ein - ergo da is dein Gewicht dabei.
Druckstufe hinten ebenso über reifenbild und Fahrwerksreaktion. Wie gesagt - Wenns beim rausbeschleunigen zum schwimmen anfangt , bist zu weich. Wennst zu hart wirst wird die Grenze zwischen Halten und Wegrutschen immer schmäler. Ergo , je härter du hinten wirst , umso weniger kündigt sich ein Abgang an.
Das ganze is mal eine Grundeinstellung , die prinzipiell auf der Straße sicher paßt. Für rennstrecke spielen dann noch Belag, Temperatur, Reifen uvm eine wichtige Rolle.
Grüße , Peter
fleissiger verbeug
jetzt wissen natürlich sofort alle warum ich
„fast“ fredi genannt werde und so irre schnell bin (oder noch werde)!
weil mein fahrwerk von dir eingestellt wurde(nicht nur das fahrwerk, auch ich !!!)!!!
und das mi dauernd auf de goschn haut muß ja nix mit dem moped ztuan haben!!
is , das du einfach zu schnell bist für dein inneres Limit !
Du willst zwar , kannst aber nicht.
(Andere können , wollen aber nicht). Wenn du deine transzendente Bariere (Feng-Shui) durchbrochen hast , quasi in dir selbst ruhst während du Eins mit der Kawasaki und dem Asphalt wirst, wird der Sieg ohne Sturz mit Dir sein !!!
Erst wenn man alles automatisiert hat, kann man an den Kleinichkeiten arbeiten (quasi mit der rechten Gehirnhälfte fahren , und mit der linken auf den Rest schauen) die dich schnell machen.
Außerdem wos wüstn ?
Jetzt bist nach einem Jahr so schnell wie ich nach 3 !!!
Dafür hats dich halt auch komprimiert auf die Pappn ghaut.
Peter
PS : Freu mich schon auf Rijeka (Wehe du brennst mi her!!!)
i brenn di in rijeka net her.
da ich, wie du philosophisch ausgeführt hast, noch nicht ganz eins mit meinem rennschwein bin, kannst du mich sicher NOCH in schach halten!!!
und: auf rijeka freu i mi a schon!
(i hoff i mach bis dahin mein moped net wieder hin :-))