Welcher Asphalt hält, welcher nicht?

Liebe Leute!

Die Frage, die mich bei flotterer Gangart immer am meisten beschäftigt, ist, ob der Belag in der nächsten Kurve hält? Hält der dunkle, weil er dunkel und also neuer ist, oder hält der graue, glanzlose etc.? Das verunsichert manchmal zutiefst; von Zeit zu Zeit kann es passieren, dass ich vor Unsicherheit den Einlenkpunkt ein wenig verpasse (uiuiui!). Gibt’s eine Faustregel, eine Asphalt-Typologie? Wer weiß etwas?

Vielen Dank im Voraus!

Valete
Hoches

net wirklich a Faustregel! Mir kommt vor a bisserl a rauher Asphalt hält besser und rutscht net so wie der helle der ausschaut wie Beton (grau)!!

Mi würden auch die Erfahrungen anderer Biker in dieser Gelegenheit interessieren!!

Mfg Jochen!

Ich fühle mich zumindest am dunklen Asphalt wohler!
LG ST

sich nicht, da Slidest von einer Ecke zur nächsten.

Am Besten hält der etwas rauhe Beodenbelag (wurscht welche Farbe).

Der ganz glatte Asphalt (wie ein Babypopo) kommt mir recht rutschig vor.


Ich glaub, das hängt aber auch ganz stark von den jeweiligen Reifen und Reifentemp. ab.

Gruß,Tom

Zumindest in Italien; ich glaub da ist harter, scharfkantig brechender Schiefer drinnen! :slight_smile:

grundsätzlich wird eigentlich so gut wie nur mehr bitukies und nicht asphalt (ist ein naturprodukt) verwendet. bitukies ist eine mischung aus bitumen und einem gestein. die bitumenmenge und die gesteinskörnung sind (mit) ausschlaggebend für die aquaplaninggefahr und die spurrillengefährdung. für den grip unserer motorräder ist hauptsächlich die zusammensetzung des gesteins maßgebend. hier gibt es den begriff des polierens. zb kalk lässt sich leicht polieren (kletterer sagen auch er speckt ab oder er wird speckig), sprich die kanten werden abgerieben und ein rundes steinchen bleibt übrig, das entsprechend rutschig ist (weils ja keine kanten mehr hat). andere materialien wie diabas sind abriebfest und erhalten somit ihren grip wesentlich länger. kalk ist weiß…
lange rede kurzer sinn: helle straßen sind eher glatt als dunkle. aber achtung: frisch hergestellte strassen sind noch vom bitumenöl her schmierig und diese sind gemeinerweiße auch sehr dunkel

grüße
„koasa“

wieder mal ein interssanter beitrag von dir!

danke, wieder mal was gelernt!
lg
sigi

zumindest der rote in Südtirol is super! Wird nicht mit runden Kieselsteinen gemacht, sondern mit scharfkantigen Material. Aber prinzipiell spielt die Farbe keine Rolle.

Jörg

das war wirklich ein sehr interessanter Beitrag!
Vom 24h Kartfahren in ÖAMTC Testzentren kann ich bestätigen, dass dort die dunklen Flächen generell mehr Grip bieten als die hellen, vor allem merkt man den Unterschied bei Nässe!
Das mit dem „abspecken“ könnte die Rutschigkeit der Straße von der Dopplerhütte runter nach Königstetten erklären. Die wirkt ja schon richtiggehend speckig.

Ich hab auch gehört, dass es ein bissl von der Region abhängt, wie der Asphalt ist. In Gegenden, die Endmoränen aus der Eiszeit haben und dort viele runde Steine liegen, ist auch der Asphalt rund. Wenn der Asphalt mit Steinbruchabfällen gemacht wird, ist er scharf und griffig.

Die griffigsten Asfalte die ich kenn sind Pannoniaring, Fahrtechnikzentrum Teesdorf der Rundkurs gleich links von der Einfahrt, Brigittenauer Brücke 270° Auffahrt Außenspur und Abfahrt Innenspur.

–hot mi eig.a scho beschäftigt die sache! Hat jetz a scho mehr licht in die Sache gebracht!

LG Markus

im grunde genommen kann man sich die straßenoberfläche wie eine fläche aneinandergereihter steinchen vorstellen, die halt vom kleber (=bitumen) zusammengehalten werden. natürlich sollten die steine aus sog „kantkorn“ und nicht aus „rundkorn“ bestehen, dh von einer brecheranlage (steinbruch) kommen anstatt von einer kießgrube, wo sie nur abgebaggert und gesiebt werden. ich glaube diesbezüglich gibt es auch eine rvs (= önorm im straßenbau). wen sie steine schon von vorherein keine kanten haben, dann ist es mit dem grip auch nicht mehr weit her.
dass man aus der farbe auf das material schließen kann sieht man zb auf der inntalautobahn: der pannenstereifen ist weiß (kalk) die fahrbahn dunkel (vermutlich diabas oder ein anderes vulkanites urgestein das entsprechend harte kristallstruktur hat). jedenfalls ist kalk wesentlich billiger, deshalb zahlt es sich aus, den pannenstreifen, der eh nicht zum befahren da ist mit kalk zu machen.
ich bin grundsätzlich beiweißen belägen (ausgenommen beton) wesentlich vorsichtiger
„koasa“

der gute hält, der schlechte nicht!

dolby

…ich bin zutiefst beeindruckt! Bist Du Straßentechniker oder Geologe oder was? Vielen Dank jedenfalls für Deine Expertise und Dank auch an alle anderen!

Bleibts oben!
Hoches

…nur anschliessen - hell/dunkel - zwar fachlich nicht fundiert jedoch aus eigener erfahrung.
bombengrip gibt´s auch noch am sogenannten „tschechenbergl“ sowie auf der kärnter seite der soboth (grünschimmer, einfach grossartig für österreichische verhältnisse).
wobei - nach der rückkehr eines besuches vom tschechenbergl sollte man im näxtn kapellerl gleich ein kerzerl anzünden…da man wieder ein paar auf und ab´s überlebt hat ohne in der kiste oder mit ärzteflugambulanz nach hause geschickt worden zu sein ;o))
lg, tuci

asphalt is rutschiger meiner meinung nach. Siehe Forchtenstein/Rosalia. Dort bin i fost jedsmoi grutscht.
so long
mfg
schmidty

Gut, jetzt nützt eh nichts, also geb ich´s zu. Ich bin DI für Bauwesen (hab im Jänner das Studium beendet) und hab (teilweise schon während des Studiums) die eine oder andere Straße geplant. Ich muss aber betonen, dass ich mich eigentlich auf Wasserbau, Umwelttechnik und Tunnelbau spezialisiert habe, also, was Straßenbau betrifft, kein Experte bin. Die ganze Thematik ist wesentlich umfangreicher, als man sich das eigentlich vorstellt.

Jedenfalls möchte ich aber betonen, dass es mir nicht um´s „herumg´scheiteln“ ging, sondern nur ein bisserl aufzeigen wollte, wie es dazu kommt, dass manche Straßenabschnitte glattter sind als andere. Gemeinerweise brechen die Kanten des Gesteinsmaterial dort am schnellsten, wo sie am meisten belastet werden und das ist in Kurven und auf Kreuzungen. Einen Vorteil haben wir Motorradfahrer aber dabei: Wir fahren in der mitte der Fahrspur, also dort, wo die Autoreifen üblicherweise nicht so oft hinkommen. Leider sammelt sich aber dort auch am meisten Staub, der dann bei Regen wieder ziemlich schmierig wird. Ich teste während der Fahrt den Grip oft, indem ich mit dem Fuß auf die Straße runter greife. Damit kann man wirklich recht gut den Grip abschätzen.

So, jetzt geh ich aus´m Büro, für heute mag ich nicht mehr arbeiten.

Grüße aus Vorarlberg
„koasa“

der neue bessergesagt der dunkle ist gefährlicher weil da oft noch ölrückstände sind.(komischer schimmer in der sonne)
außerdem musst du auf diese bitumenflecke aufpassen. in der sonne werden die fast schon flüssig, also sehr gefährlich.
lg
scrubble

ich habe den beitrag von koasa gelesen und muß sagen er hat die hausaufgaben gut gemacht.
Er hat in groben zügen alles gesagt wie der Asphalt zusammengesetzt ist. Ich arbeite bei einem Asphaltmischwerk und kenne die probleme.
deahalb merkt euch je gröber das gestein desdo
griffiger ist er.

Lg. Günther

aber je rauher umso besser!
meistens jedenfalls!
vor 4-5 jahren wars generell überall mitn grip noch besser! wird von jahr zu jahr schlimmer!
angeblich legen sich die russ partikel der diesel fahrzeuge auf der strasse fest! und das wird dann rutschig! ;o(
leider!

der beste is und bleibt der am ring!

grüzze
da nussa

was mich in letzter zeit am meisten beschäftigt, ist die frage wie es ich mit dem grip auf abgefrästen strassenbelägen verhält.

Meine Hausstrecke ist zur Zeit teilweise abgefräst und ich fühle mich in dem Streckenabschnitt sehr unsicher. Ich denke dass der Reifen durch die Rillen ja weniger Auflagefläche hat.

Bin für alle Erfahrungen dankbar.

lg
refi